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bieten Unternehmen häufig die Möglichkeit,
in Form einer Anzeige die einschlägige Öffentlichkeit
anzusprechen und auf sich
aufmerksam zu machen. Davon profitieren alle Seiten: Unternehmen, Leser
und
Verlag/Herausgeber/Autoren: Ohne diese wirtschaftliche Grundlage
wären oftmals
solche Arbeiten und vor allem deren Druck und Vertrieb nicht
möglich.
Solche „Anzeigen“ bieten in gewissem Sinn auch
Hintergrundinformationen, die
zum Verständnis beitragen können.
Auch ich hätte an dieser Stelle gern einen Anzeigenteil
präsentiert. Auf Grund
der historischen Entwicklung ist das jedoch nicht mehr
möglich: Durch die
Globalisierung hat sich auch die Schweizer Industrie
großenteils in ein
Dienstleistungs- und Bankgewerbe umgewandelt, dessen historische
Wurzeln und
Herkunft heute weitgehend belanglos sind.
Daher habe ich als Ersatz an dieser Stelle Informationen zu den im
inhaltlichen
Teil genannten Unternehmen zusammengestellt. Diese Informationen habe
ich aus
im Internet verfügbaren Quellen (Wikipedia, Historische
Lexikon der Schweiz,
Winterthur-Glossar, Deutsche Biographie, Selbstdarstellungen der
Unternehmen
usw.) und persönlichen Mitteilungen nach subjektiven Kriterien
und ohne
dezidierte Kennzeichnung der Quellen zusammengestellt. Sie sollen nicht
nicht
geschichtswissenschaftlichen Anforderungen genügen, sondern
allenfalls einen
oberflächlichen Überblick bieten. Es wird
ausdrücklich darauf hingewiesen, dass
diese Darstellungen von den Firmen und Unternehmen nicht authorisiert
sind und
lediglich die persönliche Meinung des Autors sind. Bei den
genannten Namen kann
es sich um geschützte Marken- und Warenzeichen handeln.
Selbstverständlich stehe ich Anfragen heute noch existierender
Unternehmen bzw.
deren Nachfolger bezüglich einer Anzeige in einer
späteren Ausgabe freundlich
aufgeschlossen und dankbar gegenüber.
von Roll’sche Eisenwerke, Gerlafingen
ab 1796 Untersuchungen zur Nutzung der solothurnischen
Bohnerz-Vorkommen,
angestoßen durch Franz Peter Ludwig Leo Freiherr von Roll von
Emmenholz
(„Ludwig von Roll“, 1771
bis 1839, zunächst Offizier im franz. Militärdienst,
danach wie seine Vorfahren
in Politik und Verwaltung des Kantons Solothurn engagiert)
1803 Gründung der «Eisenwerke der
Handelsgesellschaft der Gebrüder Dürholz
& Co.» durch Karl Dürholz
1805 Errichtung eines Hochofens ins Gänsbrunnen
1809 Eintritt Ludwig von Rolls in die „Eisenwerke“
1810 Übernahme und Umbenennung des Unternehmens in
„Ludwig von Roll & Cie“.
Errichtung eines zweiten Hochofens in Klus bei Balsthal, sowie einer
Hammerschmiede in Matzendorf
1823 Gründung der Aktiengesellschaft der Ludwig von
Roll’schen Eisenwerke,
Solothurn als eine der ältesten Aktiengesellschaften der
Schweiz
1836 Inbetriebnahme des Blechwalzwerkes in Gerlafingen
1865 Errichtung einer Eisengießerei in Olten
ab 1880 Import von Halbzeugen (Blöcke, Knüppel) aus
Frankreich, Luxemburg und
Deutschland, zunehmende Probleme bei der Rohstoffbeschaffung, vor allem
nach
Ausbruch des Ersten Weltkrieges
1889 Errichtung einer Eisengießerei in Rondez
1894 Errichtung einer Eisengießerei in Bern
1899 Bau der Standseilbahn Neuveville-St.
Pierre in
Fribourg durch die Eisengießerei Bern
1901 und 1906 Bau vierachsiger schmalspuriger Flachwagen
für die
Wengeralpbahn
1904 bis 1906 Bau der Standseilbahn Locarno-Madonna del Sasso,
einschließlich
zweier zweiachsiger Wagenuntergestelle
1916 Errichtung eines Stahlwerkes in Gerlafingen
1962 Umbenennung in „Von Roll AG“
1996 Verkauf der Stahlherstellung an die Von Moos AB, Umbenennung in
„Swiss
Steel“
2003 Übernahme durch Schmolz + Bickenbach, Umbenennung in
„Stahl Gerlafingen
AG“
2006 Verkauf der Stahl Geralfingen AG an die italienische
Beltrame-Gruppe
Sulzer, Winterthur
1776 Errichtung einer Gießhütte durch den
gelernten Silberdreher und
Messinggießer Salomon Sulzer (1751 bis 1807)
1806 Übernahme des Betriebes durch Sohn Johann Jacob Sulzer
sen. (1782 bis
1853, 2 Söhne: Johann Jakob jun., genannt
„Jaques“, geb. 1806; Salomon jun.,
geb. 1809)
1832 Eintritt von Johann Jakob jun. in das Unternehmen
1834 Verlagerung des Betriebes, Beginn er Herstellung von
Feuerspritzen, Pumpen
und Textilmaschinen
1836 erste Erwähnung des der Firma
„Gebrüder Sulzer“
1849 Studienreise Johann Jakob jun. nach England
1851 Eintritt von Charles Brown sen. (* 30. 6.
1827 in Uxbridge, Middlesex/London. Selbststud. und Weiterbildung
bei der Maschinenfabrik
Maudslay Sons & Field in London. 1871 Gründung der
SLM. 1884 Leiter der
elektrotechn. Abt. der späteren MFO. 1885 Aufbau einer
Marinewerkstätte bei
Neapel im Auftrag von Armstrong, Mitchell & Co. Ab 1890 eigenes
Ingenieurbüro in Basel. + 6. 10. 1905, Basel)
1865 Geburt des Carl Jakob Sulzer (*4.2.1865 Winterthur, ab 1883 Stud.
an der
Akad. Lausanne, danach Lehrzeit in Winterthur und bis 1889
Maschineningenieurstud. in Dresden. Ab 1891 als erster Vertreter seiner
Generation in der Unternehmensleitung der Sulzer AG. + 30. 10 1934,
Winterthur)
1898 Aufnahme der Produktion von Dieselmotoren
1931 Hochzeit von Sigrid (Tochter des Carl Jakob Sulzers) mit Fritz
Stüssi (*
3.1.1901 Wädenswil, Stud. als Bauingenieur an der ETH
Zürich, ab 1926 prakt.
Tätigkeit bei der AG Conrad Zschokke, Döttingen, 1930
Promotion und
Studienreise in die USA, ab 1931 leitender Ingenieur bei der
Eisenbaugesellschaft Zürich, 1935 Habilitation, 1936
Gründungsmitglied der
Gesellschaft für militär. Bautechnik, Professur an
der ETH Zürich, 1949 bis
1951 Rektor
der ETH Zürich. + 15. 3. 1981, Zürich)
1961 Übernahme der Schweizer Lokomotiv- und Maschinenfabrik,
Herstellung von
Großdieselmotoren
1969 Vollständige Übernahme der Escher Wyss AG
(„Sulzer-Escher Wyss AG“)
ab 1984 Verluste, Reorganisation, später Schrumpfung und
Verkauf von
Geschäftsbereichen (s. SLM)
Escher Wyss AG, Zürich
1805 Gründung durch Hans Caspar
Escher und Salomon von Wyss
als mechanische Spinnerei (Escher Wyss & Cie)
1860 Schließung der Spinnerei, Konzentration auf den
Maschinenbau (Hydraulik,
Turbinen, Dampfmaschinen)
1931 Einstieg eines Bankenkonsortiums, Umfirmierung in Escher Wyss AG
1969 Vollständige Übernahme durch die Sulzer AG
1984 Übernahme des Firmennamens durch die im
oberschwäbischen Ravensburg
ansässige Tochtergesellschaft
Schweizerische Industrie-Gesellschaft (SIG),
Neuhausen a. Rh.
1853 Gründung durch Friedrich Peyer, Conrad Neher
und Heinrich Moser als
„Schweizer Waggons-Fabrik“
1860/63 Neugründung und Umbenennung, Aufnahme der Fabrikation
von
Handfeuerwaffen
1905 Aufnahme der Fabrikation von Verpackungsmaschinen
ab 1981 Konzentration auf den Bau von Drehgestellen
1995 Verkauf der Schienenfahrzeugsparte an Fiat/Alstom
Schweizerische Lokomotiv- und Maschinenfabrik
(SLM),
Winterthur
1871 Gründung durch Charles Brown sen. (siehe Sulzer
AG)
1961 Fusion mit Sulzer AG
1998 Umfirmierung in Sulzer-Winpro AG, massive Belegschaftsreduzierung
(Massenentlassungen), Verkauf von Teilbereichen an Stadler Rail und
Adtranz/Bombardier
2000 Auslagerung der Dampflokomotivtechnik, Gründung der Dampflokomotiv-
und Maschinenfabrik
DLM
2001 Management-Buy-Out, Gründung der Winpro AG
2001 Übernahme der Messtechnikabteilung durch PROSE AG
(gegründet 1892 als
Ingenieurbüro durch Bernhard Huber)
2005 Übernahme der Winpro AG durch Stadler Rail
(gegründet 1942 als
Ingenieurbüro durch Ernst Stadler in Zürich)
Maschinenfabrik Oerlikon (MFO), Oerlikon
1876 Gründung als Werkzeug- und Maschinenfabrik
Oerlikon durch Peter Emil
Huber-Werdmüller (* 24. 12. 1836 in Zürich, 1855-57
Stud. an der Mechan.-Techn.
Abteilung des Eidg. Polytechnikums in Zürich. Diplom 1858.
Weiterbildung in
Paris. Anstellungen bei Sulzer (Leitung Charles Brown sen.) und Escher
Wyss. + 4. 10. 1915
in Zürich)
1884 Angliederung einer elektrischen Abteilung, Leiter Charles Brown
sen.,
Eintritt von dessen Söhnen Charles jun. (s. BBC) und Sidney.
1886 Umbenennung in Maschinenfabrik Oerlikon
1967 Übernahme durch BBC
Brown, Boveri & Cie. (BBC), Baden
1891 Gründung durch Charles Eugene
Lancelot Brown jun. (Sohn
von Charles Brown sen., siehe Sulzer AG, * 17. Juni
1863
in Winterthur;
† 2.
Mai
1924
in Montagnola,
Tessin) und Walter Boveri
als Elektrotechnik-Unternehmen
1967 Übernahme der MFO
1988 Fusion mit der schwedischen ASEA, Umbenennung in ABB
Schweizerische Wagons- und Aufzügefabrik AG
(SWS), Schlieren
1895 Gründung durch Johann Caspar Geissberger
1899/1901/1928 in SWS umbenannt.
1956/1960 von der Schindler Gruppe (s. SWP) übernommen
1985 Schließung des Werkes in Schlieren
2007 Gründung der IG Historic Schlieren mit dem Ziel Archivalien und Fabrikutensilien der ehemaligen SWS zu sichern.
2016 Gründung des Vereins Historic Schlieren
2017 Eröffnung des Wagi Museums (Dauerausstellung) am 2. September vorgesehen.
Eisenbaugesellschaft (EBG), Zürich
1900 Gründung der Firma Löhle & Cie
durch Karl Löhle
1906 Umbenennung der Firma in Löhle & Kern
1928 Umbenennung der Firma in Eisenbaugesellschaft Zürich
1931 Eintritt Fritz Stüssi (s. Sulzer AG)
153 Konkurs, Übernahme durch Wartmann & Cie
Aktiengesellschaft Conrad Zschokke, Döttingen
1872 Gründung des Bauunternehmens „Castor,
Hersent et Zschokke“ durch
Conradin Zschokke (* 14. 4. 1842, Solothurn. Stud. am Eidg.
Polytechnikum in
Zürich, Diplom 1862. Bauleitung für
Brückenbauprojekte in Frankreich, Algerien
und Österreich-Ungarn. 1890 Lehrstuhl für Wasserbau
am Eidg. Polytechnikum in
Zürich, 1892 zum Professor ernannt. + 17. 12. 1918)
1876 Gründung der Firma „Zschokke und
Montagnier“, Erfindung des
Schwimmbaggers, Brückenbauprojekte in Deutschland
1909 Gründung der Aktiengesellschaft Conrad Zschokke
2005 Fusion der Zschokke Holding mit der Batigroup zur Implenia AG
Aktiengesellschaft Josef Meyer, Eisen- und Waggonbau, (JMR),
Rheinfelden
1943 Gründung als Zweigniederlassung der Josef Meyer
Eisenbau Luzern (1888
als Bauschlosserei durch Josef Meyer-Ambühl gegründet)
1946 Aufnahme der Produktion von Kesselwagen
2008 Gründung der JOSEF MEYER Bogie AG (Neueintragung im Schweizer Handelsregister am 24. 11. 2008)
2009 Umbenennung in Josef Meyer Transport Technology
2009 Oktober: Aufgabe der
Fertigung von
Schienenfahrzeugen, Entlassung von mehr als der Hälfte der
Belegschaft,
Konzentration auf Instandhaltung und Komponenten-Neubau
2010 Übernahme durch CK Prorail AG, Umbenennung in Josef Meyer
Rail
Schindler-Waggon AG, Pratteln (SWP),
Pratteln
1945 Gründung durch die Pars Finanz AG (Holding der
1874 gegründeten
Kommanditgesellschaft Schindler & Cie, Luzern,
zunächst Hersteller
landwirtschaftlicher Maschinen, später Aufzüge und
Rolltreppen)
1987 Übernahme der Flug- und Fahrzeugwerke Altenrhein (FFA)
1997 Übernahme der FFA durch Stadler (siehe SLM)
1998 Übernahme des Werkes in Pratteln durch Adtranz/Bombardier
2008 Schließung des Werkes in Pratteln
Ferriere Cattaneo SA, Giubiasco/Tessin (FC)
1870 Gründung einer Gesenkschmiede in Faido durch
Luigi Cattaneo
1932 Kauf eines Betriebes in Betriebes in Giubiasco
1948 Aufnahme der Produktion von Güterwagen
ab 1950: Verlagerung der gesamten Produktion von Faido nach Giubiasco
1997 Eintritt von Hans Tandetzki (Technischer Direktor, Abteilung
Güterwagenbau, zuvor Konstruktionsleiter Güterwagen
bei der WF Talbot, Aachen,
seit 2005 eigenes Konstruktionsbüro, Sitz Aarau, ab 2011 Sitz
Herzogenrath/D),
Spezialisierung auf KLV-Wagen (Container-, Taschenwagen,
RoLa-Gelenkwageneinheiten)
A. Welti-Furrer SA, Zürich
nach 1835 Gründung einer Pferdefuhrhalterei durch
Jakob Furrer
um 1880 Eintritt des Schwiegersohnes Jakob Albert
Welti-Furrer (geb. um
1830 in Zurzach, Kanton Aargau) in das Unternehmen. Weiterentwicklung
zur
Umzugs- und Möbelspedition. Aufnahme von Spezial- und
Schwertransporten, auch
mit umsetzbaren (Schiene/Straße) Ladebrücken
1993 Übernahme durch die Knecht-Gruppe
Geilinger & Co, Winterthur
1845 Gründung einer Schlosserei durch Abraham
Geilinger
etwa 1909: Umbenennung der Firma in Geilinger & Co
1929 Verlegung der Stahlbau- und Schlossereiwerkstätten in die
Grüze,
Belegschaft: 100 Mitarbeiter
etwa 1982 Umbenennung der Firma in Geilinger AG, Ingenieur- und
Metallbauunternehmung
1996 Nachlass-Stundung, Konkurs
1998 Neuanfang als Geilinger Fenster + Fassaden AG
Giovanola Frères SA, Monthey
1888 Gründung durch Joseph Giovanola als
Stahlbauunternehmen (Herstellung
von Gondelbahnen, Achterbahnen)
1956: Bau der Ladebrücken des 18-achsigen Tiefladewagens O
73391 (Zulieferung
der Drehgestelle durch SIG)
ab 1957: Bau der Ladebrücken von vierachsigen Panzertransport-
und
Tiefladewagen (Zulieferung der Drehgestelle durch SWP), Aufnahme der
Produktion
von Behältern für Kesselwagen und Tankcontainern
2005 Konkurs