Güterwagen-Drehgestelle: SBB, zweiachsig - SWS 46
Version 2.01.91.3, Stand: 30. Mai 2013

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Tiefladewagen-Drehgestelle: SLM 1890 (2x) - Diamond (TLW), 1913 - SWS 13 (3x) - Außenlager, 1928 (3x) - Innenlager 1931, (3x)SWS 35/56 (2x) - SWS 40 (3x) - SWS 41 (2x) - Kastenrahmen, 1942 (2x) - SBB TLW 50 (3x)SBB TLW 52 (4x)SWS 55 (3x) - SBB TLW 56 (3x)SWP 57 (2x)
Expressgutwagen-Drehgestell: SIG 43
Güterwagen-Drehgestelle: Diamond, 1913 - Pressblech VBA, 1917SWS 46 - JMR 54 - Schwanenhals  Umbau, 1955JMR 60 (Prototyp) - JMR 60 (Standard) - JMR 60 (Standard, mit Bremszylinder und ALB) - JMR 60 (Autoverlad) - SWP 62 - SIG 63 - JMR 64  - JMR 66 - JMR 67 - JMR 75
Anhang: 
SWS II L (Reisezugwagen-Drehgestell) - Firmen und Unternehmen - Literaturverzeichnis

  Drehgestell SWS 46 - ursprüngliche Ausführung (M9/Rkkm-w, Foto oben/Skizze), spätere, umgebaute Ausführung (Skkm, Foto unten)
  Fotos: Hugo Kagerbauer, Skizze: Güterwagen-Drehgestelle/Jahn


  Drehgestell SWS 46, links: Hebevorrichtung; rechts: Achsbuchsführung und Federung
  Quelle: Bryner, K.: Güterwagen-Drehgestelle für hohe und höchste Geschwindigkeiten (in: Glasers Annalen, 95. Jahrgang, Heft 11/November 1971, S. 371 - 375)

Dieses Drehgestell ist aus dem ab 1932 gebauten achshalterlosen Reisezugwagen-Drehgestell SWS II abgeleitet. Entsprechend der Verwendung als Güterwagen-Drehgestell konnte die Konstruktion vereinfacht, auf die längsgestellten Blattfedern als Sekundärfederung und die Wiege verzichtet werden. Seitenwangen und Hauptquerträger sind also fest miteinander verbunden. 

Der Rahmen ist eine Stahlblechen zusammengesetzte Schweißkonstruktion. In den Hauptquerträger ist der als Zylinder ausgebildete Drehzapfen mit Schüsselunterteil eingesetzt. Die Drehgestelle sind Pendelrollenlagern vom Typ SKF (Durchmesser 240 mm, Breite 80 mm) ausgestattet. Die Achlagergehäuse ("Achsbüchsen") sind mit seitlichen Tragarmen zur Aufnahme der Schraubenfedern versehen.
Die Schraubenfedern dienen zugleich der Achsführung. In der Beschreibung des SWS II von Paul Winter heißt es dazu: "Die kräftigen Schraubenfedern sind über Mitnehmer gestülpt, die mit dem Drehgestellrahmen fest verbunden sind und oben an den Federn eng anliegen. Unten sind die Federn unter Zwischenschaltung eines Gummirings derart mit den Tragarmen der Achslager verbunden, dass ein seitliches Ausbiegen der Federn möglich ist." Dies deckt sich weitgehend mit der Darstellung von Haltmeyer, wo jedoch noch von einem "kräftigen Zapfen" innerhalb jeder Feder die Rede ist, "der als Sicherung bei Federbruch oder Entgleisung dient." 
Eine Vorrichtung zur Dämpfung der Schwingungen der Schraubenfedern - etwa in Form des beim SWS II L (von 1937) vorhandenen Flüssigkeitsdämpfers -  war nicht vorhanden. 
Jedes Drehgestell verfügt über eine beidseitig auf die Laufflächen beider Radsätze wirkende, einklötzige Bremse.
Die Drehgestelle sind mit hydraulischen Hubvorrichtungen aus gestattet. Mit diesen kann die Ladebrücke um 215 mm angehoben werden, um die Drehgestelle unter dieser durchdrehen zu können. Die Handpumpen für die Hebevorrichtung sind beidseitig in Drehgestellmitte angebaut. Die abnehmbaren Pumpenhebel werden am Drehgestellrahmen aufbewahrt.

Aus dem Drehgestell SWS 46 wurde ab 1965 die Drehgestelle M 25 und M 25 D abgeleitet, die bei British Rail unter Kesselwagen mit einem Bruttogewicht von 100 Mp verwendet wurden (siehe: BR M 25/M 25 D "Schlieren").

Verwendung
Mit diesen Drehgestellen wurden zum einen unter 60 Rungenwagen M9 (69531 bis 69590, später 69731 bis 69790) verwendet, die in den Jahren 1946/47 und 1954/55 von der Schweizerischen Wagons- und Aufzügefabrik Schlieren (SWS) gebaut wurden. Mit Einführung der internationalen Bezeichnungen Mitte der 1960er Jahre erhielten diese Wagen zunächst die Bezeichnung .Rm-w und die Nummern 31 85 384 0 000 bis 059. Ab 1980 wurden diese Wagen in Rkkm-w 31 <82> 85 384 4 000 bis 059 umgezeichnet.

In den Jahren 1969 und 1976 wurden jeweils fünf, dieser Wagen in Übergangswagen für Huckepack-Niederflurwagen umgebaut, ein weiterer Umbauwagen entstand 1975 als Ersatz. In diesem Zusammenhang wurde einerseits die hydraulische Hubvorrichtung entfernt, andererseits wurden die Achslagergehäuse mit je zwei Hydraulikdämpfern ausgestattet.
Die umgebauten Wagen wurden zuerst als .Sp-w 20 85 422 8 980 bis 989 bezeichnet. Ab 1980 wurden sie zu Skkm 82 85 466 0 000 bis 009 umgezeichnet. Bei den Wagen 466 0 000 bis 003 wurde 1981 eine Heizleitung eingebaut, sie erhielten ab 1982 die die Bezeichnung Skkm-v.
Zwei dieser Wagen (006, 009) waren mindestens 2010 noch im Einsatz.

Zum zweiten waren mit diesen Drehgestellen auch vier Tiefladewagen ausgestattet, die 1949 ebenfalls von der Schweizerischen Wagons- und Aufzügefabrik Schlieren (SWS) gebaut wurden. Diese Wagen liefen - gemäß jeweils geltenden Vorschriften - unter den Bezeichnungen Ol (ab 1953: O) 74061 bis 74064, .Sp-wz 21 (bis 1968)/31 85 422 8 800 bis 803 und .Uai-w 31 85 929 0 200 bis 203. Nach Abstellung und Umbau im Jahr 1982 kamen drei dieser Wagen nun mit gegossenen Y 25-Drehgestellen unter der Bezeichnung Uais-w 31 85 992 2 100 bis 102 wieder in Betrieb.

Daten
Datenblatt

Quellen:
Bryner, Oberingenieur K.: Neuentwicklung von Güterwagen-Drehgestellen in der Schweiz. (in: Leichtbau der Verkehrsfahrzeuge, 15. Jahrgang = 1971, Heft 2, S. 53 - 56)
Bryner, K.: Güterwagen-Drehgestelle für hohe und höchste Geschwindigkeiten (in: Glasers Annalen, 95. Jahrgang, Heft 11/November 1971, S. 371 - 375)
Haltmeyer, C: Neuere vierachsige Güterwagen der Serie M9 (in: SBB Nachrichtenblatt, Juli 1948)
Kagerbauer, Hugo: Persönliche Mitteilungen
Ochsner, Christian: Die Güterwagen von SBB Cargo 1999 - 2010. Selbstverlag des Autors, Wald 2010
SBB Generalsekretariat (Hrsg.): SBB Güterwagen/CFF Wagons de marchandises. Bern 1985
Winter, Paul: Unsere Wagen (= SBB-Fibel, Heft 5), Zürich 1961


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