Güterwagen-Drehgestelle: Österreich

Version 3.02.98.1, Stand: 28. Juni 2017

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Inhaltsübersicht

A) Doppelblechrahmen - Ringhoffer, 1852
B)
Doppelblechrahmen - Kaiser Ferdinands-Nordbahn, 1863
C)
Blechwangen - Böhmen/Mähren/Österreich, um 1860
D) Blechwangen - Böhmen/Mähren/Österreich, ab 1884 (?)
E) Fachwerk - Böhmen/Mähren/Österreich, ab 1885
F) Pressblech-Drehgestell, genietet - Pressblech-Drehgestell, genietet, mit Ausgleichshebeln
G) Diamond-Drehgestell nach Blatt C VII 1
H) Blech und Winkel-Drehgestell, Austauschbauart, N 28 - Blech und Winkel-Drehgestell, für Erztransportwagen, N 36
I) Geschweißte Drehgestelle - SGP, zweiachsig
J) Pressblech-Drehgestell - SGP, dreiachsig

Der Gedanke, die Drehgestelle österreichischer Güterwagen in einem gesonderten Regionalkapitel abhandeln zu können entsprang ersten naiven Ideen zum Internet-Projekt "Güterwagen-Drehgestelle", in dem seinerzeit nur Entwicklungsstufen exemplarisch erwähnt, aktuelle Ausführungen generalisierend und ergänzt mit einigen Entwicklungen europäischer Nachbarstaaten beschrieben werden sollten.

In diesem Zusammenhang wurde Hermann Heless um Informationen zu österreichischen Drehgestellen angefragt, 2004 traf seine erste Lieferung von Informationen, Fotos und Zeichnungen ein, eigens für "Güterwagen-Drehgestelle" zusammengestellt. Ungezählte weitere folgten und konnten bis heute nur teilweise ausgewertet werden.
Für seine tatkräftige Unterstützung sei Hermann Heless auch an dieser Stelle nochmals bestens gedankt!

Bei der Aufarbeitung des Materials wurde deutlich, wie komplex und vielfältig die Entwicklungsgeschichte der Eisenbahn im Österreich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war. Das Netz österreichischer Bahnen umfasste damals nicht nur Strecken, die heute in Tschechien, der Slowakei und Ungarn liegen, sondern auch solche in der Ukraine, in Rumänien, Koratien, Slowenien, Italien etc.
Nach 1918 haben sich zwar diese engen Verbindungen gelockert, andererseits waren die Österreichischen Bundesbahnen zwischen 1938 und 1945 der Deutschen Reichsbahn angeschlossen. Zudem verblieben nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Reichsbahnwagen (und entsprechende Unterlagen) in Österreich und stellen nun eine wertvolle Quelle dar.
Und österreichische Bahnen waren praktisch von Anfang an Mitglied im Verein deutscher Eisenbahnverwaltungen.

Um diese Drehgestelle einerseits im allgemeinen Entwicklungszusammenhang und andererseits aber auch zusammenhängend präsentieren zu können, wurden die Seiten zunächst inhaltlich entsprechend doppelt angelegt. Sie sollten auch parallel weiter geführt und gepflegt werden, allerdings erwies sich dieses Ansinnen bald als sehr aufwändig und fehleranfällig.

Unabhängig davon erreichten mich weitere Hinweise und Unterlagen zu den hier behandelten Drehgestellen, Paul Scheller und Gottfried Wild habe ich in diesem Zusammenhang besonders zu danken. Schließlich gaben das vom Landesarchiv im tschechischen Opava (Zemský archiv v Opavě) digitalisierte Fotoarchiv der Nesselsdorfer Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft (N.W.F.G) weitere neue Hinweise und den Anstoß zu einer umfassenden Überarbeitung die Eingangskapitel. In diesem Zusammenhang habe ich beschlossen, diese neuen bzw. überarbeiteten Seiten nicht wieder doppelt zu führen. Um dennoch den Zusammenhang der "österreichischen" Drehgestelle erkennbar werden zu lassen, wurden hier und auf den betroffenen Seiten entsprechende Verknüpfungen/Navigationsmöglichkeiten eingefügt.

Auch ein Teil der Seiten, die nicht Gegenstand der inhaltlichen Überarbeitung waren, wurde redaktionell und/oder graphisch angepasst, bei den übrigen Seiten soll dies im Zuge weiterer Bearbeitungen geschehen.

Leider ist eine vollständige und detailliertere Auflistung aller bei österreichischen Güterwagen verwendet Drehgestelle hier nicht möglich.
So sind im Dienstbehelf 832/4, Teil 3 lediglich die Drehgestelle der ÖBB-eigenen Güterwagen des öffentlichen Verkehrs aufgeführt: Neben den genannten österreichischen Bauarten also auch verschiedene Ausführungen geschweißter Pressblech-Drehgestelle, das Drehgestell entsprechend der deutschen Bauart 989 ("Selbsteinstellbar"), das (Talbot-) Schotterwagen-Drehgestell mit 1,8 m Achsstand und zwei Drehgestelle, die der deutschen Bauart 981 zuzurechnen wären. Auch das Minden Dorstfeld-Drehgestell und das schweizerische "SIG 63" (österreichische Bezeichnung "UIC ALDUR") sind in diesem Dienstbehelf (ebenso wie verschiedene Ausführungen des Y 25) vermerkt.
Nicht enthalten sind dort jedoch die Drehgestelle der Privat- und Bahndienstwagen. Es kann also nicht ausgeschlossen werden, dass bereits vor 1938 auch andere, ausländische, Drehgestelle unter österreichischen Privatwagen verwendet wurden. Anzunehmen ist, dass nach der Annexion Österreichs mit der Errichtung der "Hermann-Göring-Werke" in Linz werkseigene Sattelwagen mit Drehgestellen der Bauart "Gotha 42" nach Österreich gelangten. Möglicherweise wurde ein Teil dieser Drehgestelle noch 1969 für private Schotterwagen (Hartsteinwerke Kitzbühel, Preg) verwendet, die ab 1980 in den bestand der ÖBB gelangten. Bei einer zweiten Serie dieser privaten Schotterwagen aus dem Jahr 1972 wurden Drehgestelle derr Bauart "Talbot Typ U" verwendet. 1981 haben die ÖBB von Studenka, CSSR, 50 Bahndienst-Schotterwagen bezogen, die mit Pressblech-Drehgestellen der tschechischen Bauart 26-2.8 (2,0 m Achsstand) ausgestattet waren. Bekannt ist außerdem mindestens ein Privat-Kesselwagen der OEVA (33 81 788 1 002-8), bei eine Drehgestell-Variante der Bauart Y 21 zur Verwendung gekommen ist. Schon diese zufällig zustandegekommene Aufzählung macht deutlich, dass eine auf Vollständigkeit zielende Auflistung aller bei österreichische Güterwagen verwendeten Drehgestell-Bauarten praktisch nicht möglich ist.
Hinzuweisen ist an dieser Stelle jedoch noch auf das von den Simmering Granz Pauker Werken entwickelte vierachsige Drehgestell für Niederflurwagen. Dieses Drehgestell wird auf der Seite "Andere Güterwagen-Drehgestelle: Niederflurwagen für den Huckepackverkehr" vorgestellt.

Quellen:
Heless, Hermann: Persönliche Mitteilungen
Heless, Hermann: BBÖ Güterwagen - Austauschbau ab 1928 (N28). (in: Güterwagen-Correspondenz 101, April 2005, S. 92 - 99)
Österreichische Bundesbahnen: Dienstbehelf 832/4. Übersicht über die Drehgestellbauarten in vierachsigen normalspurigen ÖBB-Wagen. Teil 3: Güterwagen. Ausgabe 1979 (Sammlung Hermann Heless)
Österreichische Bundesbahnen, GD Ref. IV/1: Beilage zum Dienstbehelf 802. Verzeichnis der normalspurigen ÖBB-Güterwagen-Drehgestelltypen. Ausgabe Mai 1965 (Sammlung Hermann Heless)
 


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