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Fachwerk Hauptseite - Bergisch-Märkische Eisenbahn, um 1860 - Pfalz, 1873 - Elsass-Lothringen/Württemberg (MEK) 1874 - Böhmen/Mähren/Österreich, ab 1885 - Schweiz/SIG (Personenwagen), 1886 - Bayern 1886 - Dortmund - Breslau 1900, 1905
Österreich: D) Blechwangen - Böhmen/Mähren/Österreich, ab 1884 (?) - E) Fachwerk - Böhmen/Mähren/Österreich, ab 1885Vorbemerkungen
1.
Betrachtet man die Entwicklung der Eisenbahnen in Österreich, muss
man sich vergegenwärtigen, dass bis zum Ersten Weltkrieg dazu auch
Linien gehörten, die heute in Italien, Polen und der Ukraine liegen
und dass die im heutigen Tschechien liegenden Bahnen stets besondere
Bedeutung hatten. Auch die Streckenlänge der böhmischen, märkischen
und österreichisch-schlesischen Bahnen war deutlich größer als die
der im heutigen Österreich gelegenen (vgl. Röll), [5, Bd. 7, S. 426
ff]. Und: drei bedeutende Waggonfabriken waren in Böhmen und Mähren
angesiedelt: die Staudinger Waggonfabrik, die Nesselsdorfer
Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft (N.W.F.G.) und die Waggonfabrik F.
Ringhoffer in Prag-Smichow. Kataloge belegen, dass Ringhoffer und die
N.W.F.G. beim Export und Vertrieb zusammengearbeitet haben. Außerdem
wurde das 1880 von Ringhoffer gegründete Konstruktionsbüro [4] hat
auch für fremde Auftraggeber gearbeitet und dessen Konstruktionen
wurden auch in Nesselsdorf (z. B. für rumänische Niederbordwagen
Ls) genutzt. Eine Zuordnung der Konstruktionen ist daher, aber auch
auf Grund fehlender oder mir nicht zugänglicher Quellen oft nicht
eindeutig möglich.
2. Das Landesarchiv im tschechischen Opava
hat im Jahr 2016 die ab 1892 angefertigten Werkfotos der
Nesselsdorfer Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft (N.W.F.G) - und ihrer
Nachfolgeunternehmen - digitalisiert, online zugänglich gemacht -
und damit historisch interessierten Eisenbahnfreunden eine
hochinteressante Quelle eröffnet. Von den Werksfotographen wurden
vor allem neue Fahrzeuge dokumentiert, teilweise aber auch
Versandsituationen, bei denen auch ältere vierachsige Schienenwagen
zum Einsatz kamen. Die hervorragende Qualität der Aufnahmen und der
Digitalisate gestatten einen differenzierteren Einblick in die
Entwicklung der Drehgestelle österreichischer und später
tschechoslowakischer Bahnen.
Die im Nachfolgenden gezeigten
Grafiken mit dem Logo des Landesarchivs Opava verstanden sich in früheren Versionen dieser Seite als
visuelle Quellenverweise (Diese Permalinks sind nicht mehr gültig, bitte aktualisierte Links am Ende der Seite beachten). Dabei handelt es sich stets
um stark komprimierte und bearbeite Ausschnitte, die qualitativ nicht
mit den Originaldateien vergleichbar sind.
3. Die
nachfolgende, vielleicht stringend wirkende Darstellung soll nicht
darüber hinwegtäuschen, dass sie auf einzelnen und meist eher
zufällig gefundenen Informationen beruht, also aus Puzzleteilen
zusammengestückelt ist und nur ein lückenhaft unvollständiges Bild
bietet.
Die
ersten bekannten Hinweise auf Fachwerk-Drehgestelle unter
östereichischen Wagen finden sich in den Aufnahmen der KFNB Ja
71339 und 71 353, für die als Baujahr 1885/86
angegeben [7] ist ("KFNB
1885").
Eine
verstärkte Ausführung mit 2000 mm Achsstand ist unter dem KFNB Ja
71364 (Baujahr 1891f.) belegt ("KFNB 1891").
Beide Ausführung sind mit Ausgleichshebeln ausgestattet.
Ohne
Ausgleichshebel, aber im Bereich des Hauptquerträgers augenfällig -
verstärkt, sind die Drehgestelle des St.E.G. Ja 12426 (Ausführung
189?).
Bei
den 1901
von der N.W.F.G. für den Ja 71002 der Stauding Stramberger E. B.
gebauten Fachwerk-Drehgestellen (Ausführung
1901)
fehlen die schrägen Verstärkungsstreben, dafür finden sich dort
einteilige Knotenbleche. Es kann davon ausgegangen werden, dass diese
Drehgestelle konstruktiv den 1906 von der NWFG für portugiesische
Plattformwagen gebauten breitspurigen Drehgestellen
entsprechen.
Unter den KFNB Ja 71414 und 71418, gebaut von der
Staudinger Waggonfabrik um 1902,
wurden nochmals verstärkte Fachwerk-Drehgestelle (Ausführung
1902)
verwendet. Zu diesen - bereits in früheren Versionen dieser Seite
dargestellten - Drehgestellen existiert die anlässlich eines Umbaus
1934 erstellte Zeichnung "Lauf Nr. 25140" der Werkstätte
Knittelfeld.
Bei
diesen Weiterentwicklungsstufen ging es - mindestens unter anderem -
offensichtlich um die Verstärkung der Abstützung des Drehpfannen-
(= Hauptquer-)Trägers. Bei der ab 1903 gebauten Weiterentwicklung
(Ausführung
1903)
nach Blatt "österr.
Blatt VII b" wurde schließlich der Drehpfannenträger mit einem
trapezförmig geschmiedeten Winkelprofil abgefangen.
KFNB
1885: Fachwerk-Drehgestell mit Ausgleichshebel, Achsstand 1600 mm
KFNB 1885, Fachwerk-Drehgestell mit Ausgleichshebel, 1,6 m Achsstand, KFNB Ja 71353; Ausschnitt aus
Werkfoto N.W.F.G; Aufnahmedatum: 7. 3. 1909 - Quelle: Landesarchiv
Opava [1]
Fachwerk-Drehgestell
in Kastenform, Achsstand 1600 mm.
Rahmenbauteile aus U- (und
L- ?) Profilen (Kopfquerträger: U-Profile erkennbar, Langträger
vermutlich ebenfalls U-Profile, kastenförmiger Hauptquerträger (aus
U-Profilen?), Hilfslangträger (?, L-Profile ?), keine Hinweise zur
Ausführung der Drehpfanne. Achsstand 1600 mm, Laufkreisdurchmesser ?
mm. Achsgabeln aus Flachblech mit geschmiedeten fachwerkartigen
Streben. Verbindungsstange aus Flacheisen zur Abstützung der inneren
Achsgabeln. Separate Achshalterstege. 12-lagige Blatttragfedern mit
Laschen - innen an bogenförmigem Ausgleichshebel, außen an
Winkeleisen - aufgehängt. Ausgleichshebel an den Langträgern in
aufgenieteten Böcken aus L-Profilen gelagert. Keine Hinweise zur
Ausführung der seitlichen Abstützung Drehgestell gegen
Wagenuntergestell. Ohne Bremseinrichtung. Geteilte Achslager, Bauart
?.
Verwendung
(soweit bisher bekannt):
-
20 vierachsige Plattformwagen Ja 71337 - 71356 der KFNB, geliefert
1885 bis 86, kein Hersteller angegeben
KFNB
1891: Fachwerk-Drehgestell mit Ausgleichshebel, Achsstand 2000 mm
KFNB 1891, Fachwerk-Drehgestell mit Ausgleichshebel,
2,0 m Achsstand, KFNB Ja 71364; Ausschnitt
aus Werkfoto N.W.F.G; Aufnahmedatum: 16. 1. 1910 - Quelle:
Landesarchiv Opava [1]
Fachwerk-Drehgestell
in Kastenform, Achsstand 2000 mm.
Im 10. Ergänzungsband
des "Organs" [8] wird auf Seite 59 dieses Drehgestell wie
folgend beschrieben: "Das
Drehgestell besteht aus einem Doppelquerträger aus zwei U-Eisen als
wesentlichstem Teile, welcher nahe seinen Enden zwei Langträger
aufnimmt, die an den Enden durch zwei Kopfstücke aus U-Eisen
verbunden sind. Vier Schrägstreifen laufen von den Kopfstücken nach
der Mitte des Querträgers, auf dem sie abgeknickt den Kasten für
den untern gusseisernen gewölbten Reibkörper des Drehzapfens
bilden. Auf letztern setzt sich die hohle gusseiserne Reibschale,
welche unter dem Hauptquerträger des Hauptrahmens befestigt ist.
Durch beide geht ein Bolzen, welcher untern mit Vierkant zwischen den
beiden U-Eisen des Querträgers des Drehgestells eingenietet mit
Gewindeende in den oberen Schalenkörper ragend, hier die Mutter
aufnimmt, welche durch einen Ausschnitt im Bohlenbelage zugänglich
ist. Außer auf dem Drehzapfen in der Mitte ruht der Hauptquerträger
des Hauptgestelles noch mit zwei Stahlreibflächen auf Stahlblechen,
welche auf der Mitte des Langträgers des Drehgestells angebracht
ist.
Das Drehgestell dient ferner zur Führung der Achsen
mittels der an den Langträgern befestigten Achsgabeln, welche dem
innern Ende der Achsschenkel nahegerückt sind. Die Lastübertragung
vom Querträger und den Langträgern des Drehgestells auf die Achsen
erfolgt in nachschiebender Weise.
Der doppelte Querträger ragt
gegen die Langträger beinahe bis zur Vorderkante der Achsschenkel
vor, und nimmt ein Füllstück in seinen Schlitz auf, welches an dem
überliegenden U-Eisen des Langträgers aufragend auch an diesem
befestigt ist. Das Füllstück sowie die Stege der beiden U-Eisen des
Querträgers sind von einer rechteckigen Öffnung durchbrochen, durch
welche ein starker, mit den Enden aufgebogener, doppelarmiger Hebel
aus Rechteckeisen gesteckt ist; sein Auflager findet dieser auf einem
Gelenkbolzen, dessen Schaft das Füllstück und die Hebelplatte
rechtwinklig zur Gleisachse durchsetzt.
Die Endend es
doppelarmigen Hebels, welcher mitten über der Länge der
Achsschenkel liegt, nehmen die Hängelaschen der innern Enden der
beiden Blattfedern auf, welche mit ihrem Gehäuse auf dem
Lagergehäuse ruhen. Die Gehänge der äußeren Enden dieser beiden
Blattfedern sind an den überragenden Enden der beiden Kopfstücke
des Drehgestells aufgehängt, so dass also je ein Achtel der ganzen
Drehgestell-Last durch die Enden der Langträger, je ein Viertel
durch den Gelenkbolzen im Ende des Querträgers aufgenommen werden
und trotz der drei Stützpunkte an jeder Seite die Belastung der
beiden Drehgestellachsen stets gleich sein muss. Die Kopfstück des
Drehgestells tragen nahe den Enden Oesen, denen gleiche an den
Kopfstücken und den ersten Nebenquerträgern des Hauptgestelles
entsprechen; zwischen beide sind schlaffe Ketten gehängt, welche das
Drehgestell im Falle irgend welcher Brüche zu halten, namentlich
auch eine zu weit gehende Verdrehung des Drehgestelles zu verhindern
haben."
Verwendung
(soweit bisher bekannt):
- vierachsige
Plattformwagen Ja 71357 ff. der KFNB, geliefert ab 1891, Werkstätte
der KFNB Verwaltung in Florisdorf
"Ausführung
189?": Fachwerk-Drehgestell mit diagonalen Streben und
Verbindungseisen, Achsstand 2000 mm
St.E.G.
Ja 12426, mit Fachwerk-Drehgestellen "Ausführung 189?"; Quelle:
Werkfoto Ringhoffer (?), "Corona Nachdruck" d. Ringhoffer
Kataloges [2]
Leider
sind im Ringhoffer-Katalog keine weiteren Angaben zu diesem Wagen und
seinen Drehgestellen enthalten, auch die zeitliche Zuordnung und die
Beschreibung der Drehgestelle ist nur ungefähr möglich.
Erkennbar
ist bezüglich der Drehgestelle:
Geschmiedetes
Fachwerk-Drehgestell in Kastenform mit diagonalen Flacheisen-Streben
und Verbindungseisen, Achsstand 2000 mm
Die Angabe des
Achsstands ist auf dem Verbindungseisen zwischen den Achsgabeln
angeschrieben und mit hinreichender Klarheit erkennbar. Zweifelsfrei
erkennbar ist auch, dass der Drehpfannenträger mit zwei seitlich
angeschlagenen senkrechten Winkeln, die deutlich über die Unterkante
des Verbindungseisens hinunter reichen, und mit diagonalen Streben
abgefangen ist. Außerdem sind Blatttragfedern, die mit Laschen, ohne
Ausgleichshebel an nicht näher bestimmbaren Federböcken aufgehängt
sind, ersichtlich.
Ausführung
1901: Fachwerk-Drehgestell, ohne Ausgleichshebel, (Achsstand 1600
mm,) NWFG
a) Ausführung
1901, Normalspur: Fachwerk-Drehgestell in Kastenform, Achsstand 1600
mm, 11-lagige Blatttragfedern (ohne Bremseinrichtung)
Fachwerk-Drehgestell,
Ausführung 1901 Normalspur mit 1,6 m Achsstand, St.St.E.B. Ja
71002; Ausschnitt aus Werkfoto N.W.F.G; Aufnahmedatum: 30. 1. 1902
- Quelle: Landesarchiv Opava [1]
Verwendung
(soweit bisher bekannt):
- vierachsiger Plattformwagen Ja 71002
der St.St.E.B.; NWFG, 1901
b) Ausführung 1901/06: Fachwerk-Drehgestell in Kastenform, Breitspur (1668 mm) [9], 8-lagige Blatttragfedern [3]
Fachwerk-Drehgestell,
Ausführung 1901/06 Breitspur, für portugiesische
Plattformwagen; Ausschnitt aus Werkfoto N.W.F.G; Aufnahmedatum: 30.
5. 1906 - Quelle: Landesarchiv Opava [1]
Fachwerk-Drehgestell
in Kastenform, Schmalspur
Rahmenbauteile (Kopfquer-, Längs-,
Hauptquer-, Hilfslangträger) aus Profileisen. Hauptquerträger (mit
Flanschen zu den Stirnseiten hin gekehrt) auf
Winkelprofilen abgestützt,
unterhalb des Langträgers mit seitlich angenieteten Knotenblechen
(einteilig, trapezförmig, mit Langloch) angeschlagen. Flache
Drehpfanne. Achsstand 1700 mm, Laufkreisdurchmesser 970 mm [9], [10]. Achsgabeln mit
geschmiedeten fachwerkartigen Streben aus Flachblech, teils mit
Senkkopfnieten an den Langträgern angenietet. L-Winkelprofil zur
Abstützung des Hauptquerträgers und zur Abstützung der inneren
Achsgabeln. Separate Achshalterstege. 8-lagige Blatttragfedern (ohne
Ausgleichshebel) mit Laschen an u-förmig geschmiedeten Federböcken
aufgehängt. In beiden Drehgestellen beidseitig, auf beide Achsen
wirkende Bremse (im geometrischen Mittelpunkt aufgehängt). (Bauart
der Achslager unbekannt.)
Verwendung
(soweit bisher bekannt):
- vierachsige Plattformwagen für
Portugal, NWFG, 1906 (1 Musterwagen, 1913 wurden zehn weitere Wagen in
den Oficinas do Barreiro nachgebaut. Mindestens einer dieser Wagen (26
94 CP 388 1 009-6 .Rklmm) war noch 1992 in Setubal vorhanden [9].
Ausführung
1902: Fachwerk-Drehgestell mit diagonalen Streben
KFNB
Ja 71414, Staudinger Waggonfabrik, 19.., mit Fachwerk-Drehgestellen
(Ausführung 1902); Werkfoto Staudinger Waggonfabrik, Slg. Paul
Scheller
Fachwerk-Drehgestell
(Ausführung 1902) unter KFNB Ja 71418, Staudinger Waggonfabrik,
1902, Gleitlager, Federbund entsprechend Originalzustand; Foto:
Hermann Heless, 10. Juli 1987, Jedlersdorf
ÖBB
Kranschutzwagen 967 508 (ex KFNB Ja 71 418) mit
Fachwerk-Drehgestellen (Ausführung 1902), beachte: Bauform der
Gleitlager, Federbund; Foto: "OBW" (Sammlung
Heless), Wien Ost, 26. April 1969
Fachwerk-Drehgestell
(Ausführung 1902) unter K.K.St.B. Nord Ja 737-203; Gleitlager,
Federbund entsprechend Originalzustand; Ausschnitt aus Werkfoto
N.W.F.G; Aufnahmedatum: um 1920 - Quelle: Landesarchiv Opava [1]
Österr.
Fachwerk-Drehgestell (Ausführung 1902), Ausschnitt aus Zeichnung
"Lauf Nr. 25140" Ö. B. B., Werkstätte Knittelfeld
1934 (Umbau: Verstärkung Drehpfannenträger; Quelle: Sammlung Hermann
Heless)
Geschmiedetes
Fachwerk-Drehgestell in Kastenform mit diagonalen Flacheisen-Streben,
Achsstand 2000 mm
Rahmenbauteile (Kopfquer-, Längs-,
Hauptquer-, Hilfslangträger) aus Profileisen. Hauptquerträger (mit
Flanschen zu den Stirnseiten hin gekehrt) auf Winkelprofilen
abgestützt, unterhalb des Langträgers mit seitlichen Flachblechen
angeschlagen und
durch diagonale Flacheisen-Streben sprengwerkartig abgefangen.
Kugelförmige Drehpfanne. Achsstand 2000 mm, Laufkreisdurchmesser
1000 mm. Achsgabeln mit geschmiedeten fachwerkartigen Streben aus
Flachblech, mit Blindnieten an den Langträgern angeschlagen.
L-Winkelprofil zur Abstützung des Hauptquerträgers und zur
Abstützung der inneren Achsgabeln. Separate Achshalterstege.
9-lagige Blatttragfedern (ohne Ausgleichshebel) mit Laschen an
u-förmig geschmiedeten Federböcken aufgehängt. Bei gebremsten
Drehgestellen: beidseitig, auf beide Achsen wirkende Bremse
(Bremsklotzsohlen im Schwerpunkt aufgehängt). Geteilte Achslager,
Bauart ?. (Angaben entsprechend Zeichnung Lauf Nr. 25140, also nach
Umbau <Drehpfanne, Drehpfannenträger, Bremsgestängeaufhängung>
der Drehgestelle 1934).
Verwendung
(soweit bisher bekannt):
- vierachsige Plattformwagen
verschiedener österreichischer Bahnverwaltungen (z. B. KFNB Ja 713..
- 419, k.k.St.B. Nord Ja 737-203)
- vierachsige gedeckte
Güterwagen (z. B. KFNB Ga 59344 [2.1], 59399 [6])
Ausführung
1903: Fachwerk-Drehgestell mit vollwandigen Blechachshaltern nach
"Blatt VII b (österr.)"
Fachwerk-Drehgestell
mit Blech-Achshaltern nach Zeichnung Blatt "österr. VII b"; (Sammlung Hermann Heless), Skizze: G-D
Fachwerk-Drehgestell
in Kastenform, Achsstand 2000 mm
Rahmenbauteile (Kopfquer-,
Längs-, Hauptquer-, Hilfslangträger) aus Profileisen.
Hauptquerträger (mit Flanschen zu den Stirnseiten hin gekehrt)
unterhalb des Langträgers mit seitlich angenieteten Flachblechen
angeschlagen und durch trapezförmiges L-Winkelprofil sprengwerkartig
abgefangen. Konische Drehpfanne. Achsstand 2000 mm,
Laufkreisdurchmesser 1000 mm. Achsgabeln aus Flachblech (16 mm), mit
Blindnieten an den Langträgern angeschlagen. Keine zusätzliche
Abstützung der inneren Achshalterbleche. Separate Achshalterstege.
10-lagige Blatttragfedern (ohne Ausgleichshebel) mit Laschen an
gegossenen Federböcken aufgehängt. Beidseitig, auf beide Achsen
wirkende Bremse, (Bremsklotzsohlen im geom. Mittelpunkt aufgehängt).
Ungeteilte Achslager, Bauart ?.
Verwendung:
-
vierachsige Plattformwagen Ja der k.k.St.B. - (k.k.St.B. Ja 88297)
-
vierachsige bedeckte Güterwagen, Serie Ga, Gruppe Ib", gebaut
ab Mai 1903 - (k.k.St.B. Ga 20 300, Werkfoto (Slg.
Heless)
Anmerkung:
Es
liegt nur ein Werkfoto des k.k.St.B Ga 20300 (Slg. Hermann Heless,
hhw 71927) vor, das diesen Wagen mit diesen Drehgestellen zeigt. Der
Ga 20302, der 1906 auf der Ausstellung in Mailand präsentiert wurde,
ist mit Pressblech-Drehgestellen nach Blatt "österr. VII c"
ausgestattet.
Datenblatt:
Fachwerk-Drehgestelle
- Böhmen/Mähren/Österreich, ab 1885
Quellen
-
[1] Landesarchiv
Opava: Werkfoto-Archiv Nesseldorfer
Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft (http://vademecum.archives.cz/vademecum/AppMenu.action,
Suchbegiff: „kombinát Kopřivnice“)
- [2]
Ringhoffer
F., Smichow: Katalog mit 40 Seiten, davon 6 Seiten Werksbeschreibung
(ital./dt./fr.) und 33 Abbildungen. o. O. o. J. (offene Wagen,
Nachdruck, Corona, ISBN 978-80-86116-53-2,
http://corona-books.sweb.cz/)
- [2.1]
Ringhoffer
F., Smichow: Katalog mit 56 Seiten, davon 6 Seiten Werksbeschreibung
(ital./dt./fr.) und 49 Abbildungen. o. O. o. J. (bedeckte Wagen,
Nachdruck, Corona, ISBN 978-80-86116-63-1,
http://corona-books.sweb.cz/)
- [3] https://digi.archives.cz/da/permalink?xid=036399AED18A11E5AB77001167D6B623&scan=3687ff6419814fce80ed3bba80efd1e7
-
[4] Wikipedia-Eintrag zum Stichwort "VÚKV/Výzkumný
ústav kolejových vozidel"
(https://de.wikipedia.org/wiki/VÚKV),
abgerufen am 18. 11. 2016,
- [5] Röll, Victor von (Hrsg):
Enzyklopädie
des Eisenbahnwesens. Zweite,
vollständig neu bearbeitete Auflage 1912–1923. Digitalisierte
Ausgabe bei Zeno.org
(http://www.zeno.org/nid/20011402539)
-
[6]
http://vademecum.archives.cz/vademecum/permalink?xid=4C4EC5B383CA11E187A40025649FEBC7&scan=1
-
[7] Tabelle der KFNB Schienenwagen, Slg. Paul Scheller
-
[8] Barkhausen, G. (=Georg, Hrsg.): Organ für die Fortschritte des
Eisenbahnwesens in technischer Beziehung. Organ des Vereins deutscher
Eisenbahnverwaltungen. Zehnter Ergänzungsband. Wiesbaden, 1893. S.
59 f, Tafel XXV
Online:
http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/Zb-722a-10;
abgerufen
am 15. 12. 2018
- [9] Albercio Duarte: Persönliche Mitteilung (August 2021)
- [10] Caminhos de Ferro Portugueses, Material e
Tracção: Vagão Lyf 33.059. o. O., o. J. (=
Übersichtsskizze mit tabellarischen Maßangaben, Slg.
Albercio Duarte)
-
Hermann Heless: Persönliche Mitteilungen
- Paul Scheller:
Persönliche Mitteilungen, u. a.
-
Oberegger,
Elmar: Zur Eisenbahngeschichte des alten Österreich (1827 - 1918) (=
http://www.oberegger2.org/altoesterreich/kap6.htm, abgerufen am 18.
11. 2016)
-
Landesarchiv Opava (http://www.archives.cz/zao/za_opava/)
-
Landesarchiv Opava: Werkfoto-Archiv Nesseldorfer
Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft (http://vademecum.archives.cz/vademecum/AppMenu.action,
Suchbegiff: „kombinát Kopřivnice“)
-
Landesarchiv Opava, Digitales Archiv
(http://digi.archives.cz/da/index.jsp)
Vagóny, kniha 1 - skleněné
negativy č. 0001-0712 zapsané v evidenční knize Vagóny z let
1892-1910 =
Werkfotos der Nesselsdorfer
Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft, Teil 1, ab
1892
(http://vademecum.archives.cz/vademecum/permalink?xid=036399AED18A11E5AB77001167D6B623)
--
Link zum digitalisierten Verzeichnis der Negative: in der Maske in
der Rubrik "Beilage" (Beilage)
-- Link zu den weiteren
Teilen der digitalisierter Werkfotos: Symbol "Bestand"
(letzte Zeile in der Maske) anklicken
Permalinks: (aktualisiert: 20. September 2021)
zur
Ausführung 1885:
- KFNB Ja
71353: https://digi.archives.cz/da/permalink?xid=036399AED18A11E5AB77001167D6B623&scan=8311abd395ae47849148b9434bce8289
-
KFNB Ja
71339: https://digi.archives.cz/da/permalink?xid=036399AED18A11E5AB77001167D6B623&scan=de26f6e679b542af93e5df127e68d065
zur
Ausführung 1891:
- KFNB Ja
71364: https://digi.archives.cz/da/permalink?xid=036399AED18A11E5AB77001167D6B623&scan=1ea237c355f3467e996c8a98e6902afe
zur
Ausführung 1901:
- St.St.E.B. Ja
71002: https://digi.archives.cz/da/permalink?xid=036399AED18A11E5AB77001167D6B623&scan=9c738f97ff9c44489205820498f6dfee
-
Port. Drehgestell, im
Bau: https://digi.archives.cz/da/permalink?xid=036399AED18A11E5AB77001167D6B623&scan=53c48ddac7434efab1f3fa293e0309ba
-
Port. Flachwagen:
https://digi.archives.cz/da/permalink?xid=036399AED18A11E5AB77001167D6B623&scan=3687ff6419814fce80ed3bba80efd1e7
-
k.k.St.B. Nord
Ja: https://digi.archives.cz/da/permalink?xid=6EE21C8DD18A11E5AB77001167D6B623&scan=0b6d098fc3eb45a9b7df796b2f12737d
zur
Ausführung 1902:
-
KFNB Ga 58399 (mit Bremserbühne), Werkfoto
Stauding:
https://digi.archives.cz/da/permalink?xid=4C4EC5B383CA11E187A40025649FEBC7&scan=2e3b6f5485174ddab22a3f30dd892fc7
Für
die freundliche Zustimmung zur Nutzung der Ausschnitte aus Fotos des
Werkarchivs der Nesselsdorfer Wagenbau-Fabriks-Gesellschaft (N.W.F.G)
auf dieser Internet-Seite, erteilt mit Schreiben vom 16. Februar
2017, danke ich dem Landesarchiv Opava bestens.
.