Güterwagen-Drehgestelle: Fachwerk - Elsass-Lothringen 1874

Version 2.02.101.1, Stand: 14. Januar 2019

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Fachwerk Hauptseite - Bergisch-Märkische Eisenbahn, um 1860 - Pfalz 1873 - Elsass-Lothringen/Württemberg (MEK) 1874 - Gotthard/Karlsruhe 1874 - Bayern 1886Böhmen/Mähren/Österreich, ab 1885 - Schweiz/SIG (Personenwagen), 1886 - Bayern 1886 - Dortmund - Breslau 1900, 1905
 
  


Elsässisch-lothringisches Fachwerk-Drehgestell nach Zeichnung 132 [3]

Geschmiedetes Drehgestell in Kastenform, Achsstand 1650 mm.

Rahmenbauteile (zwei
Langträger-Profile, zwei Hauptquerträger-Profilen, zwei Kopfquerträger-Profile, vier diagonal angeordneten Aussteifungs-Streben) aus Eisen. Vier einzelne, außen an den Langträgern angeschlagene Achshalterschenkel aus Flachblech, innere Achshalterschenkel mit Verbindungsstange gegeneinander verstärkt. Flache Drehpfanne. Achsstand 1650 mm, keine Angaben zum Laufkreisdurchmesser. Blatttragfedern (Anzahl ?, Abmessungen?) mit Laschen - innen an Ausgleichshebel - aufgehängt. Keine eindeutigen Hinweise zur Ausführung der Federböcke und zur seitlichen Abstützung Drehgestell gegen Wagenuntergestell. Ohne Bremseinrichtung.

Datenblatt
Fachwerk-Drehgestelle - Pfalz. Bahn, 1873/Elsass-Lothringen, 1874


Verwendung
6 vierachsige Plattformwagen mit klappbaren Kopf- und Seitenwänden (Schienenwagen)
Els.-Loth. 2520 - 2525 SS (ab 1911: 102520 - 10 2525), geliefert von der Maschinenfabrik "Kirchheim", Kirchheim u. Teck, Baujahr 1874 [3]

Historie

1870
            Gründung der AG Maschinenfabrik und Eisengießerei Kirchheim unter Teck [1]

1807/71
       Deutsch-Französischer Krieg

Mai 1871
     Friede von Frankfurt: Frankreich tritt Elsass und Lothringen an das deutsche Kaiserreich ab und verpflichtet sich zur Zahlung von Reparationen in Höhe von
                       5 Milliarden Francs. Die Bahnen der privaten 'Compagnie des chemins de fer de l’Est' werden verstaatlicht und an das Deutsche Reich verkauft. Die
                       Eisenbahnen in Elsaß-Lothringen werden von der Kaiserlichen Generaldirektion mit Sitz in Straßburg verwaltet. [2]

1872/73        Die Reichseisenbahnen Elsass-Lothringen bestellen bei der Maschinenfabrik Kirchheim u. Teck [1, 3] insgesamt rund 450 offene Güterwagen (2x),
                      50 Niederbordwagen (2x), 100 Viehwagen (2x). Da die Lieferfristen nicht eingehalten werden können, fordert die Reichseisenbahnverwaltung eine
                      Konventionalstrafe in Höhe von 46 200 Gulden [1].

Okt. 1874     Die Maschinenfabrik Kirchheim meldet Insolvenz an.

1903              Der vierachsige Plattformwagen Els.-Loth. 2523 SS wird nach 39 Betriebsjahren ausgemustert.
                       Die fünf anderen Wagen sind 1911 noch im Bestand nachgewiesen. [3]

Quellen
[1] Billig, Helmut: Die Maschinenfabrik Kirchheim/Teck. in: "Teckbote" vom 13. März 1971, (nachgedruckt in:
"Die Selfkantbahn", Heft 04/05, Seite 11 bis 16)
[2] Wikipedia: Reichseisenbahnen Elsass-Lothringen (abgerufen am 10. Januar 2016)
[3] Kaiserliche Generaldirektion: Verzeichnis II der bedeckten-offenen Güterwagen für Haupt- und vollspurige
Nebenbahnen der Reicheisenbahnen in Elsass-Lothringen. Strassburg 1899 bis 1911, enthalten in: Trouillet,
Jean-Georges: Personen- und Güterwagenverzeichnis der Reichsbahnen in Elsass-Lothringen und Wilhelm-
Luxemburg Eisenbahnen (1871 - 1918), CD-ROM, (Selbstverlag des Verfassers) Schiltigheim 2007


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