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Fachwerk Hauptseite - Bergisch-Märkische Eisenbahn, um 1860 - Pfalz 1873 - Elsass-Lothringen/Württemberg (MEK) 1874 - Bayern 1886 - Böhmen/Mähren/Österreich, ab 1885 - Schweiz (SIG Neuhausen) 1886 - Dortmund - Breslau 1900, 1905 -
Fotos (Schmalspur) mit Kommentaren - Daten - Fotos (Regelspur) mit Kommentar
Diese 1886 bei der bei der
Schweizerischen Industrie-Gesellschaft (SIG) in Neuhausen/Rhein gebauten
schmalspurigen Fachwerk-Drehgestelle wurden unter Personenwagen der Appenzeller
Bahn verwendet. (siehe auch: Vorläufer
- Württemberg <Personenwagen>)
Schweiz, Schmalspur (Neuhausen), 1886
Fachwerk-Drehgestell
SIG 1886 (1000 mm),
für Personenwagen der Appenzeller Bahn Schweizerischen Industrie-Gesellschaft
(SIG)
Foto: Jens Töppel-Wolf,
anlässlich der Aufarbeitung |
Fachwerk-Drehgestell
SIG 1886 (1000 mm),
für Personenwagen der Appenzeller Bahn Schweizerischen Industrie-Gesellschaft
(SIG)
Foto: Jens Töppel-Wolf,
anlässlich der Aufarbeitung |
Die vorstehende Abbildung lässt in Bezug auf die Rahmenkonstruktion Übereinstimmungen, aber auch Abweichungen gegenüber den Kirchheimer Fachwerk-Drehgestellen von 1874 erkennen. Analog zu den Kirchheimer Drehgestellen besteht der Rahmen aus zwei nach innen gewinkelten U-förmigen Langträger-Profilen, zwei Hauptquerträger-Profilen und den beiden Kopfquerträger-Profilen, die mindestens bei diesen Drehgestellen deutlich schächer als die Lang- und Hauptquerträger-Profile sind. Anstelle der diagonalen Versteifungsprofile haben die Neuhausener Drehgestelle zwei Hilfslangträgerpaare aus L-Profilen, die zur Aufhängung des Bremsgestänges dienen.
Bemerkenswert ist außerdem,
dass die Flansche der Langträger-Profile im Bereich der Radscheiben
geschwächt sind.
Fachwerk-Drehgestell
SIG 1886 (1000 mm),
für Personenwagen der Appenzeller Bahn Schweizerischen Industrie-Gesellschaft
(SIG)
KBD4i 30 der UEF,
ex Appenzeller Bahn
|
Die Achshaltergabeln der Neuhausener Fachwerk-Drehgestelle unterscheiden sich deutlich von denen der Kirchheimer Drehgestelle. Während die Kirchheimer Fachwerk-Drehgestelle einfach Achshaltergabeln mit einfachen Schenkeln haben, weisen hier die Achshaltergabeln fachwerkartig angeordnete Schenkel und Winkelstreben auf. Denkbar ist, dass diese Bauform auf Grund der Schwächung der Langträger-Flansche erforderlich wurde.
Die Federn sind mit Laschen an festen, auf den Langträgern angenieteten Federböcken aufgehängt. Bei der inneren Federaufhängung erkennt man bei näherem Hinsehen ein Flacheisen, das zunächst wie ein Ausgleichshebel erscheint. Schaut man noch genauer hin, erkennt man, dass die Federn auch innen an festen Federböcken aufgehängt sind. Welche Funktion die Vorrichtung hat, ist bis auf weiteres unbekannt.
Württ. Drehgestell/Fachwerk-Drehgestell | MEK 1875 (württ.) | SIG 1886 (Fachwerk) |
Achsstand | 1230 mm | 1230 mm |
maximaler Laufkreis-Durchmesser | ||
Achsschenkelmittenabstand | ||
Blatt-Tragfedern | ||
Gestreckte Länge | ||
Anzahl der Federblätter | 5 | 6 |
Federblattquerschnitt | ||
Gewicht (incl. Radsätze, Bremse) | ||
Baujahr | 1875 | 1886 |
Schweiz, Normalspur (Neuhausen ?), 1886/87
Ähnliche Drehgestelle wurden etwa gleichzeitig in Normalspur gebaut.
Fachwerk-Drehgestell
Schweiz, normalspurig, 1887, für Personenwagen Hersteller: ?, Baujahr 1887 Foto: Arnold Siegrist, Thalwil, Juni 1975 Hilfswagen für den Fahrleitungsunterhalt SBB X 30 85 97 48 705-4 ursprünglich SCB BC4 362, Umbau 1932 |
Fachwerk-Drehgestell
Schweiz, normalspurig, 1886, für Personenwagen Hersteller: ?, Baujahr 1886 Foto: Arnold Siegrist, Thalwil, Juni 1975 Hilfswagen für den Fahrleitungsunterhalt SBB X 30 85 97 48 706-2 ursprünglich SCB C4 493, Umbau 1932 |
Die
Rahmenkonstruktion dieser Drehgestelle ist in den Aufnahmen nicht
genauer zu erkennen. Außerdem waren an den Wagen keine weiteren
Angaben zu den Drehgestellen (Achsstand, Laufkreisdurchmesser)
angeschrieben. Erkennbar sind 14-lagige Blatt-Tragfedern, die in
nachstellbaren Gabeln an beweglichen Federböcken aufgehängt
sind.
Quellen:
Kaderli,
Peter: Persönliche Informationen
Siegrist, Arnold: Persönliche
Informationen
Töppel-Wolf, Jens: Persönliche Informationen
Ulmer
Eisenbahnfreunde e. V.: Die Dampfeisenbahn. Vereinsnachrichten der
Ulmer Eisenbahnfreunde e. V. IV. Quartal 2005, Nummer 2
(http://www.uef-dampf.de/PDF/DDE-Ausgabe-II-Bildschim.pdf)
Waldburger, Hans/SEAK, Zürich: Appenzeller Bahn "AB"
1875 - 1988. (= Internetseite zum 125-Jahrjubiläum der Appenzeller
Bahnen, 2017 nicht mehr verfügbar)