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Doppelblechrahmen Hauptseite - Leipzig-Dresdner Eisenbahn, 1841 - Württemberg (Personenwagen), ab 1845 - Ringhoffer, 1852 - Dänemark, 1854 - Schweiz/SIG (Personenwagen), 1860 - Kaiser Ferdinands-Nordbahn, 1863 - Württemberg (Schmalspur), 1875
Württemberg (Kirchheim), 1875 - Daten
Württemberg (Kirchheim), 1875Auf der Grundlage der
württembergischen Persoenwagen-Drehgestelle (ab
1845) wurden 1875 in der "Maschinenfabrik
und Eisengiesserei in Kirchheim unter Teck" Schmalspur-Drehgestelle
für
die Appenzeller Bahn entwickelt und für insgesamt 9 Wagen
gebaut.
Mindestens vier dieser Drehgestelle blieben
betriebsfähig erhalten
(Ulmer Eisenbahnfreunde, Selfkantbahn).
Schmalspur-Drehgestell
(1000 mm), gebaut für vierachsigen Personenwagen der Appenzeller Bahn, württembergische Bauart, Achsstand 1230 mm Maschinenfabrik und Eisengiesserei in Kirchheim unter Teck, 1875 Foto: Jens
Töppel-Wolf, |
Wie bei den älteren
württembergischen Drehgestellen bestehen die Seitenwangen aus
zwei
Blechen, die an der Oberkante mit Abstandhaltern
(Distanzhülsen) und
Nieten, möglicherweise durch Schrauben miteinander verbunden
sind.
Der Kopfquerträger besteht ebenfalls aus Blechen, die mit den
inneren
Seitenwangenblechen vernietet sind.
Schmalspur-Drehgestell
(1000 mm), württembergische Bauart, Achsstand 1230 mm in eingebautem Zustand Maschinenfabrik und
Eisengiesserei
in Kirchheim unter
Teck, 1875 |
Der obere Teil der Seitenwangen
ist von den Längsträgern des Wagenkastens verdeckt.
Im Gegensatz
zum württembergischen Drehgestell von 1858 ist die Bremse
innen aufgehängt.
Schmalspur-Drehgestell
(1000 mm), württembergische Bauart, Achsstand 1230 mm Maschinenfabrik und Eisengiesserei in Kirchheim unter Teck, 1875 KB4i 20 der UEF, ex
Appenzeller Bahn |
In dieser Ansicht wird
augenfällig,
dass die Federn zwischen - nicht unterhalb (wie beim
"Württemberg
1858") - der Seitenwangenbleche aufgehängt sind.
Möglich wird
das, weil die Seitenwangenbleche in diesem Bereich nicht wie vorher
üblich
durch Eichenbalken ausgesteift sind. Offensichtlich ergibt sich durch
diese
Federaufhängung, die an sich punktuelle Verbindung der
Seitenwangenbleche
den Stirnseiten und im oberen, verdeckten Bereich und den Gleitbacken
an
den Achshaltern eine hinreichende Quersteifheit.
Schmalspur-Drehgestell
(1000 mm), württembergische Bauart, Achsstand 1230 mm Stirnansicht einer Seitenwange, beachte: Ausführung der Gleitbacken und Befestigung zwischen den beiden Seitenwangenblechen Maschinenfabrik und Eisengiesserei in Kirchheim unter Teck, 1875 KB4i 20 der UEF, ex
Appenzeller Bahn |
Gut zu erkennen ist hier, dass die Gleitbacken zwischen den Achshaltern gegossene (gusseiserne ?) und verschraubte Bauteile sind. Offensichtlich wurde für den Guss der inneren und äußern Gleitbacken die gleiche Form benutzt. Die Verbindungsstange zwischen den Achshaltern ist wohl an ihren Stirnseiten zu Achslagerstegen flach geschmiedet. Im oberen Bereich der Aufnahme sieht man die äußere verschraubte Distanzhülse (Abstandhalter) zwischen den Seitenwangenblechen.
Datenblatt
Doppelblechrahmen-Drehgestell
-Maschinenfabrik und Eisengiesserei Kirchheim/Teck (Schmalspur), 1875
Quellen:
Born, Erhard; Obermayer,
Horst J.: Lokomotiven und Wagen der Königlich
Württembergischen
Staatseisenbahnen (= Deutsche Eisenbahnen. Typenskizzen und Schnitte
1). Stuttgart 1966
Mühl, Albert; Seidel, Kurt: Die Württembergischen
Staatseisenbahnen. Stuttgart, 1980
Konrad, Emil: Die
Reisezugwagen der deutschen Länderbahnen. Band 2: Bayern,
Württemberg; Baden. Stuttgart, 1984
Steiger Verlag (Hrsg.):
Eisenbahnwagen in Originaldokumenten: eine internationale
Übersicht
aus "Organ für Fortschritte des Eisenbahnwesens in technischer
Beziehung" Teil 1: 1847 - 1874, Text- und Tafelband. Moers,
1986/87
Supper, Otto: Die Entwicklung des Eisenbahnwesens im
Königreich Württemberg. Nachdruck. Stuttgart 1981
Töppel-Wolf,
Jens: Persönliche Informationen
Ulmer Eisenbahnfreunde e. V.: Die
Dampfeisenbahn. Vereinsnachrichten der Ulmer Eisenbahnfreunde e. V.
IV. Quartal 2005, Nummer 2
(http://www.uef-dampf.de/PDF/DDE-Ausgabe-II-Bildschim.pdf)
Waldburger,
Hans/SEAK, Zürich: Appenzeller Bahn "AB" 1875 - 1988. (=
Internetseite zum 125-Jahrjubiläum der Appenzeller Bahnen,
2017
nicht mehr verfügbar)
Zur Geschichte der
"Maschinenfabrik und Eisengiesserei in Kirchheim unter Teck"
siehe:
http://www.bds-kirchheim-teck.de/?page_id=485
(aufgerufen am 13. 2. 2017)
Billig, Helmut : Die
Maschinenfabrik Kirchheim/Teck. Nachdruck eines Artikels aus dem
"Teckboten" vom 13. März 1971 (in: "Die
Selfkantbahn", Heft 04/05, Seite 11 bis 16)