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verwandtes Thema: Pressblech, geschweißt
Österreich: J) Pressblech-Drehgestell - SGP, dreiachsig - nächstes Kapitel (SBB)
DRB/DB BA 928:
Vorbemerkung - Zeichnung - Fotos - ÖBB
55 SGP 3x: Vergleichszeichnungen
Federfangbock-Gruppe, Fotos
- Daten
Deutsche Reichsbahn/Deutsche
Bundesbahn, Bauart 928
Für den Transport schwerer
Panzerfahrzeuge wurde 1942 die Flachwagen des Gattung SSyms Köln (zuletzt:
Sammp 705) entwickelt und gebaut. Auf der Basis der Konstruktionsprinzipien
der zweiachsigen Pressblech-Drehgestelle der Einheitsbauart (Pressblech-Bauweise,
Laschengehänge) wurde für diese Wagen ein dreiachsiges Drehgestell
entwickelt.
Diese Drehgestelle, die
bei der Deutschen Bundesbahn unter der Bauartnummer 928 geführt wurden,
erhielten teils 7-, teils 8-lagige Federn. Nach dem Zweiten Weltkrieg traten
auch bei diesen Drehgestellen - ähnlich wie bei den zweiachsigen Pressblech-Drehgestellen
- Risse auf. Daraufhin wurden die Drehgestelle an verschiedenen Stellen,
äußerlich sichtbar zum Teil an den Untergurten, verstärkt.
Ähnliche Drehgestelle
wurden für Kondenstender gebaut. Diese Drehgestelle erhielten 10-lagige
Blattfedern (Querschnitt 90 x 13 mm). Die mittlere Achse war nicht gebremst.
Weitere Unterschiede bestanden in der Ausführung der inneren Rahmenbauteile.
Anfang der Fünzigerjahre wurden die Kondenstender zu Selbstentlade-Großraumwagen
KKt 44, KKt 46 und OOt 53 umgebaut.
3-achsiges Pressblech-Drehgestell
Bauart 928 nach Zeichnung Fwg 506.04.1
Laufkreisdurchmesser: 940 mm, 7-lagige Blattfedern, gestreckte Länge 1000 mm, Querschnitt: 90 x 13 mm Skizze: Hermann Jahn, auf Grundlage der Zeichnung in der DV 939 |
3-achsiges Pressblech-Drehgestell nach Zeichnung Fwg 506.04.1
Wagen: Hafenbahn Aken/Elbe, Wagen Nr. 20, ex DR Salmmp 31 50 482 3 002-5; Foto: Matthias Palmer, Aken/Elbe, 28. Februar 2004 |
3-achsiges Pressblech-Drehgestell nach Zeichnung Fwg 506.04.1
hier: 7-lagige Trapezfeder, Ausgleichshebel, keine Untergurtverstärkung Wagen: Hafenbahn Aken/Elbe,
Wagen Nr. 20,
|
3-achsiges Pressblech-Drehgestell
(Einheitsbauart) nach Zeichnung Fwg 506.04.1, hier: mit Untergurt-Verstärkung
Foto: Marc Schmitz, F-Woippy/Rolanfer - 11. September 1993 |
Österreichisches
Pressblech-Drehgestell "ÖBB 55 SGP dreiachsig"
Im Jahr 1955 hat die Simmering
Graz Pauker AG im Werk Graz für die Österreichischen Bundesbahnen
ein dreiachsiges Drehgestell konsturiert und gebaut, das weitgehend baugleich
ist mit dem dreiachsigen Pressblech-Drehgestell der Deutschen Reichsbahn
(Bauart 928). Augenfällig ist die gegenüber dem Reichsbahn-Drehgestell
unterschiedliche Ausführung der Federnfangböcke beim österreichischen
Drehgestell. Bemerkenswert erscheint, dass SGP zeitgleich ein zweiachsiges
geschweißtes Drehgestell entwickelt hat, bei dem die Federn mit Kurzschaken
aufgehängt sind. Da die Anfertigung entsprechender Werkzeuge zum Pressen
der Seitenwangen sehr aufwändig gewesen ist, muss man davon ausgehen,
dass diese aus den Vierzigerjahren stammenden Werkzeuge 1955 noch vorhanden
waren und für den Bau dieser Drehgestelle genutzt wurden. Da dreiachsige
Drehgestell in wesentlich geringeren Stückzahlen als zweiachsige benötigt
werden, erschien die Entwicklung eines neuen geschweißten dreiachsigen
Drehgestells mit Schakenaufhängung vermutlich nicht wirtschaftlich.
linke Federfangbock-Gruppe
ÖBB 55 SGP dreiachsig Skizze: Hermann Jahn
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linke Federfangbock-Gruppe
Reichsbahn-Drehgestell nach Zeichnung Skizze: Hermann Jahn
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linke Federfangbock-Gruppe
Reichsbahn-Drehgestell nach fotografischen Befunden Skizze: Hermann Jahn
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Pressblech-Drehgestell
SGP 55, dreiachsig (mit Gleitlagern)
beachte: Ausführung der Federfangbock-Gruppe ÖBB SSlmm 396 009, 1958; Foto: Konrad Pfeiffer, Archiv Hermann Heless |
Pressblech-Drehgestell
SGP 55, dreiachsig (umgebaut, mit Rollenlagern)
ÖBB Sams 31 81 485 5 809-2; Foto: Hermann Heless |
Pressblech-Drehgestelle, dreiachsig, geschweißt | DRB/DB BA 928 | ÖBB 55 SGP 3x |
Zeichnungsnummer | Fwg 506.04.1 | 30979-04 |
Achsstand | 2 x 1500 mm | 2 x 1500 mm |
maximaler Laufkreis-Durchmesser | 940 mm | 940 mm |
Achsschenkelmittenabstand | 1956 mm | 1956 mm |
Quer-/Längssspiel der Achsen | ± 1,5/± 1,5 mm | ± 2,5/± 2,5 mm |
Blatt-Tragfedern | ||
Gestreckte Länge | 1000 mm | 1000 mm |
Anzahl der Federblätter | 7/8 | 7 |
Federblattquerschnitt | 90 x 16 mm | 90 x 16 mm |
Eigengewicht | 5500/5900 kg | |
erstes Baujahr | 1943 | 1955 |
Quellen:
Carstens, Stefan: Die Güterwagen
der DB AG. Nürnberg 1998
Deutsche Bahn, Geschäftsbereich
Werke: Modul 984 03 Güterwagen und Container instandhalten - Drehgestelle
- gültig ab 01.10.1995
Deutsche Bundesbahn: Merkbuch
für die Schienenfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn. Güterwagen.
Band 2. DV 939 F, Januar 1967 und nachfolgenden Berichtigungen (bis
B 12)
Hermann Heless: Persönliche
Mitteilungen
Österreichische Bundesbahnen:
Dienstbehelf 832/4. Übersicht über die Drehgestellbauarten in
vierachsigen normalspurigen ÖBB-Wagen. Teil 3: Güterwagen. Ausgabe
1979 (Sammlung Hermann Heless)
Österreichische Bundesbahnen,
GD Ref. IV/1: Beilage zum Dienstbehelf 802. Verzeichnis der normalspurigen
ÖBB-Güterwagen-Drehgestelltypen. Ausgabe Mai 1965 (Sammlung Hermann
Heless)
Wolff, Gerd: EK-Güterwagen-Lexikon
DB: Die vierachsigen Selbstentladewagen. Die Staubbehälterwagen. Freiburg
1994
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