Inhaltsverzeichnis - Kirow - Y 25 - Y 25 mit radial einstellbaren Radsätzen - Impressum
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verwandtes Thema: Güterwagen-Drehgestelle: Dreiachsige - Y 25
Vorbemerkung - 1. 1 Wiegeventil/Lastabwiegung mittels Gelenken und Gestänge - 1. 2 Wiegeventil am Drehgestell - 1.3 Wiegeventil im Drehgestell, aktuelle Regelausführung - 2. Feststellbremse - 3. Generator für Kühlwagen - 4. Hydraulikpumpe - 5. Schwingungsdämpfer - 6. Schallschutz-Einrichtung - 7. Spurwechselfähige Bremsklotz-Aufhängung - 8. Adapter für den Kombinierten Verkehr/RoadRailer
Vorbemerkung
Hier geht es um Zusatzeinrichtungen,
mit den Y 25-Drehgestelle versehen sein können. In erster Linie handelt
es sich dabei um Wiegeventile, um ins Drehgestell integrierte Feststellbremsen
(Kennbuchstabe "f") und um Generatoren zur Versorgung beispielsweise von
Kühlaggregaten mit elektrischen Strom. Darüberhinaus sollen werden
hier auch Y 25 mit weiteren Spezialeinrichtungen vorgestellt werden.
Darüberhinaus weisen die Y 25 in Details zahlreiche weitere, äußerlich kaum wahrnehmbare Unterschiede auf, die beispielsweise die Ausführung der Innenangträger, des Bremsgestänges und der Bremsdreiecke betreffen. Da vielfach diese Detailunterschiede in der Regel nur schwer zu veranschaulichen sind und hinsichtlich ihrer Hintergründe mir nichts bekannt ist, wird darauf nicht eingegangen
1. Wiegeventil
Da beladene Güterwagen
eine höhere Bremskraft erfordern als unbeladene, muss die Bremsanlage
entsprechend dem Beladungszustand umgestellt werden. Bei konventionell
ausgerüsteten Wagen erfolgt dies von Hand. Ende der 1960er Jahre begannen
einige Bahnverwaltungen (vor allem die schwedische SJ) mit der Einführung
des automatischen Lastabbremsung. Prinzipiell wird dabei der Beladungszustand
über ein Wiegeventil ermittelt, das über die Radsatzfederung
angesteuert wird. Hinsichtlich der Art der Ansteuerung des Wiegeventils,
seines Sitzes und der Verbindung zwischen Wiege- und Bremsventil haben
sich zahlreiche unterschiedliche Lösungen herausgebildet, die hier
nur ansatzweise dargestellt werden können. Bremstechnisch ist zwischen
einer automatischen Umstellung "leer/beladen" und einer lastabhängigen
Bremskraftregelung zu unterscheiden.
1. 1 Lastabwiegung mittels
Gelenken und Gestänge
Bei der Entwicklung der
ersten Y 25-Drehgestelle (Bauformen 65 und 68 mit außen aufgehängten
Bremsklotz-Hängeeisen), stand die automatische Lastabbremsung von
Güterwagen zunächst noch nicht zur Diskussion. Auch die technische
Realisation einer automatischen Lastabbremsung steckte damals noch in den
Anfängen und basierte zunächst vor allem wohl auf blattgefederten
Laufwerken zweiachsiger Güterwagen. Das Ladegewicht wurde dabei über
die Stellung eines Gelenks im Federbock abgegriffen, auf eine Gestänge
übertragen und auf das Steuerventil der Bremse übertragen. Diese
Kombination von Gelenken und Gestänge wurde auch auf blattgefederte
Drehgestelle übertragen. Wohl auf betreiben von interessierten Einstellern
wurden dann auch Y 25-Drehgestelle konstruiert, bei denen der Beladungszustand
über Gelenke und Gestänge ermittelt und übertragen werden
konnte.
Y 25 Cm, Bauform
65
Bremsanlage im Drehgestell (?), Bremsventil über Gelenke und Gestänge angesteuert SBB Rs 11 85 390 0 409-9; Foto: Hugo Kagerbauer |
Y 25 Cm, Bauform
68
Detailansicht Lastabwiege-Mechanismus SBB
Sps, Baujahr 1969;
|
Die vorstehend gezeigten
Fotos belegen, dass diese Bauweise ebenso optisch beeindruckend wie technisch
aufwändig ist. Man wird davon ausgehen können, dass neben den
im Bild sichtbaren Bauteilen zahlreiche weitere erforderlich waren um eine
Übertragung des Beladungszustandes an das Steuerventil der Bremse
zu gewährleisten.
(Top)
1. 2 Wiegeventil am Drehgestell
Y 25, Bauform 65
mit externem Wiegeventil zum automatischen Lastwechsel am "linken" Drehgestell, rechts außen angebracht (belgische Ausführung) SNCB Rs 3514
B2 11 88 390 3 313-1;
|
Y 25, Bauform 65 - mit externem Wiegeventil, belgische Ausführung - beachte: Schutzbügel Foto rechts: zur Veranschaulichung der Lage (Begriffe "linkes Drehgestell", "rechts außen angebracht") SNCB Roos 3514 E4 31 88 325 8 000-5; Fotos: Marc Schmitz, Couvin (B), 3. Mai 1989 |
Zur Angabe der Platzierung des Wiegeventils: die Begriffe "linkes"/"rechtes" Drehgestell sind aus der Seitenansicht des Wagens zu verstehen.
Y 25 Cm, Bauform
72
mit Wiegeventil zum automatischen Lastwechsel am "rechten" Drehgestell, links innen angebracht Rexwal/Sydsvensk
Vagnkonsult 33 74 787 6 013-1,
|
Diese Art von Wiegeventil
ermöglicht lediglich eine automatischen Umstellung zwischen "leer"
und "beladen". Die Konstruktion besteht zum einen aus dem am Drehgestellrahmen
angebrachten Ventil und einem am Radsatzlager-Gehäuse angebrachten
Anschlag. Im beladenen Zustand werden die Schraubenfedern zusammengerückt.
Dadurch verringert sich der Abstand zwischen dem Stößel des
Ventils und dem Anschlag am Radsatzlager-Gehäuse. Wird ein bestimmtes
Ladegwicht überschritten, drückt der Anschlag gegen den Stößel.
Dadurch wird das Bremsventil von "leer" auf "beladen" umgestellt (und umgekehrt).
Y 25 Css(d)m, Bauform
1972
mit Wiegeventil (O-GP-A) Wascosa Zaces
33 85 787 7 556-5;
|
Y 25 C(ssd)m, Bauform
1972
mit Wiegeventil (O-GP-A) am "linken" Drehgestell, links innen angebracht Danzas (ex Sevino)
33 85 785 9 623-3, JMR 1973
|
Bei diesem Drehgestell ist
das Wiegeventil und die am Drehgestell dazugehörigen Bauteile durch
ein Blech abgedeckt. Diese Ausführung findet sich praktisch ausschließlich
an Wagen, die bei den SBB eingestellt sind. Diese Wiegeventil-Bauart arbeitet
nicht hydraulisch, sondern mit einem Bowdenzug und ermöglicht eine
lastabhängige Bremskraftregelung.
(Top)
1.3 Wiegeventil im Drehgestell,
aktuelle Regelausführung
Im Rahmen der Entwicklung
der Bauform 1972 wurde auch nach einer Möglichkeit gesucht, das Wiegeventil
in den Drehgestellrahmen zu integrieren. In diesem Zusammenhang wurde die
äußere Radsatz so modifiziert, dass dort ein Wiegeventil eingebaut
werden kann, das unmittelbar auf den Belastungszustand der Schraubenfedern
reagiert.
Y 25 C, Bauform 72,
äußere Radsatzführung in konventioneller Ausführung EVA Zagkks
|
Y 25 Lsd
äußere Radsatzführung in Wiegeventil-Ausführung Nacco F Zans
|
Y 25 Lsdm
äußere Radsatzführung in konventioneller Ausführung Nacco GB Zacfns
|
Y 25 Lsdm
äußere Radsatzführung in Wiegeventil-Ausführung Nacco F Zans
|
Die Wiegeventile für
die automatische Lastabbremsung sitzen im rechten Drehgestell, oben in
der linken inneren Radsatzführung. Ganz deutlich muss jedoch darauf
hingewiesen werden, dass nicht jede Radsatzführung, die für die
Aufnahme eines Wiegeventils vorbereitet ist, auch mit einem solchen versehen
ist! Es scheint, dass zunächst nur Drehgestelle, die tatsächlich
für Wagen mit automatischer Lastabbremsung vorgesehen waren, mit entsprechenden
Radsatzführung (und Ausschnitten/Aussparungen in den Langträgern)
versehen wurden. Aus Gründen der Rationalisierung (Vereinheitlichung
der Serienfertigung) wurden die Wiegeventil-Radsatzführungen
zunehmend auch bei Drehgestellen verwendet, die kein Wiegeventil haben
und zum Teil auch nicht wirklich für dessen Einbau vorbereitet sind
(fehlender Ausschnitt im Langträger-Untergurt und im Langträger).
Teilweise trifft man auch auf Y 25-Drehgestelle, die zwar sowohl eine Wiegeventil-Radsatzführung
und einen entsprechenden Ausschnitt im Langträger haben, aber keinen
Ausschnitt im Untergurt. Diese Drehgestelle scheinen zwar auf den ersten
Blick für den Einbau eines Wiegeventils vorbereitet, tatsächlich
jedoch wäre dies jedoch nur mit kaum vertretbarem Aufwand möglich.
Y 25 C, Bauform 1972
mit Wiegeventil-Radsatzführung und entsprechendem Ausschnitt im Langträgersteg aber: ohne Ausschnitt im Langträger-Untergurt (Nachrüstung mit Wiegeventil nicht oder nur mit erheblichem Aufwand möglich) Aretz 33 80
791 7 308-8, (Drehgestell: "BA 628.2", ELH 2003)
|
Zu beachten ist ferner: In der Regel (= ein Bremsventil am Wagenuntergestell) ist pro Wagen nur ein Wiegeventil erforderlich. Daraus folgt, dass nur ein Drehgestell mit einem Wiegeventil ausgerüstet ist und dass folglich dieses Wiegeventil (oder wenigstens die Anschlussleitungen) nur auf einer Wagenseite vorhanden sind. Das heißt weiter, dass wenn auf der einen Wagenseite an den Drehgestellen selbst kein Hinweis auf ein Wiegeventil zu finden ist, der Wagen/eines der beiden Drehgestelle dennoch damit ausgestattet sein kann. Erkenntlich ist das allenfalls an den Angaben zur Bremse, die am Wagen angeschrieben sind.
Mit letzter Sicherheit kann
aber auch dann nicht ausgeschlossen werden, dass in einem der Drehgestelle
auf der anderen Wagenseite ein Wiegeventil sitzt: in Einzelfällen
kann es auch vorkommen, dass ein entsprechend ausgerüstetes Drehgestell
unter einem Wagen mit konventioneller Bremsanlage (= ohne automatische
Lastabbremsung) verwendet wird. In diesem Ausnahmefall wurden sind dann
die Hydraulikanschlüsse gekappt worden oder (meist an der Verbindung
zwischen Dreh- und Wagenuntergestell) blind verflanscht.
(Top)
2. Feststellbremse
Y 25 Csif, Bauform
1972
Feststellbremse und Bremsanlage im Drehgestell DB Bauart 860 DR Fakks 6781
31 50 678 1 004-_;
|
Y 25 Ls(s)dmf
Feststellbremse im Drehgestell SNCF 33 87 065
9 631-3 P
|
3. Generator für
Kühlwagen
Y 25 Csd, Bauform
72
mit kardanisch angetriebenem Elektrogenerator für Kühlwagen Interfrigo Iadhlps
13 87 862 5 701-2;
|
Y 25 Cs, Bauform
72
mit kontaktlosem Drehstrom-Klauengenerator Baujahr 1975 (?) Werkfoto VEB
Waggonbau Dessau
|
Der kontaktlose Drehstrom-Klauengenerator
wurde 1969 vom VEB Fahrzeugausrüstung Berlin entwickelt. Er hat ein
wesentlich günstigeres Masse/Leistungsverhältnis als vergleichbare
Kardanantriebe (siehe auch: Deinert, Werner: Eisenbahnwagen. Berlin 1985,
5. Auflage, S. 270 - 272).
4. Hydraulikpumpe
Y 25 Lsd mit Hydraulikpumpe
33 80 D-ORME
450 5 003-0 Sgmmns
|
Y 25 Lsd mit Hydraulikpumpe,
Details
33 80 D-ORME
450 5 003-0 Sgmmns
|
5. Schwingungsdämpfer
Y 25 Cssd mit hydraul.
Schwingungsdämpfer
SNCF 80 87 979
0 351-1 Uass H 49.6, SFB Arbel 1976 (?)
|
Y 25 Cssd mit hydraul.
Schwingungsdämpfer und Wiegeventil
SNCF 80 87 979
0 351-1 Uass H 49.6, SFB Arbel 1976 (?)
|
Die SNCF hat mindestens 5
Gahkkss für Schnelllaufversuche bis 160 km/h mit solchen (umgebauten
?) Drehgestellen versehen.
Y 25 Cssd mit Aufnahme
für hydraulischen Schwingungsdämpfer
(hier ausgebaut)
CNC/Touax
33 87 457 8 002-7
|
6. Schallschutz-Einrichtung (Drehgestell für LowNoiseTrain)
Y 25 Cssd mit Schallschutzblechen
SBB
Sgnss LowNoiseTrain 83 85 457 3 001-5 P
|
7. Spurwechsel-Drehgestelle
7.1 mit Drehpfannen-Verriegelung nach UIC-Merkblatt 430-3 (Finnland-Verkehr)
Y 25 Lsd VR mit Drehpfannen-Verriegelung nach UIC-Merkblatt 430-3, registriert bei SJ, Einsteller: TWA Fotos: Marc Schmitz, Antwerpen, 11. November 2011 |
Diese normalspurigen
Drehgestelle werden unter Schiebewandwagen Habins 901, eingestellt in
Schweden von TWA/Norwaggon (Nummernbereich 34 RIV 74 S-TWA 2782 ...) verwendet. Bislang ist keine breitspurige Ausführung dieser Drehgestelle bekannt.
7.2 mit Spurwechsel-Radsätzen (1435/1520 mm)
Y 25/DB BA 621 (umgebaut, beachte: Bremsklotz-Umstelleinrichtung) DB Res 687 81 80 393 7 321-1, Eberswalde 16./18. Mai 2013; Fotos: Denny Gentzmer |
Auf der InnoTrans ´98 stellten DB Cargo/Delitzsch, WBG Weichenwerk
Brandenburg/Kirchmöser, Radsatzfabrik Ilsenburg, SAB WABCO BSI
Verkehrstechnik/Remscheid und KNORR-BREMSE Systeme/München Komponenten zur
Erprobung des Automatischen Spurwechsels für den Übergang Normalspur/Breitspur
vor.
Die Radsatzfabrik Ilsenburg
(Rafil) hatte dazu den Spurwechselradsatz Rafil Typ V entwickelt. In Kirchmöser
und Delitzsch wurde eine (Gleis-)Umspuranlage entwickelt, die auf der InnoTrans
gezeigt und beim Versuchszentrum Minden als Dauerversuchsanlage errichtet
worden ist. Die Wechselkupplung wurde von SAB WABCO BSI/Remscheid entwickelt.
Zur Erprobung sollten ursprünglich zwei Res 687 umgerüstet und als Rens 673 (81
80 398 8 000-5 und 001-3) eingestellt werden, ferner war die Umrüstung eines
Habbills 346 und dessen Einstellung als Habbills 347 (81 80 277 7 050-7)
vorgesehen. Diese Planung wurde so nicht umgesetzt, stattdessen wurden drei Res
687 umgerüstet:
Der 81 80 393 7 321-1 erhielt Spurwechselradsätze,
Bremsklotz-Umstelleinrichtung, Steuerventilkombination KE-483 (für Wechsel des
Bremssystems KE/Matrossow 483), Umstelleinrichtung "UIC - 483" und
Wechselkupplungen. Der 81 80 393 8 816-5 und der 81 80 394 1 014-2 erhielten nur Spurwechselradsätze
und Bremsklotz-Umstelleinrichtung.
Zu der Bremsklotz-Umstelleinrichtung heißt es in der G-C 66/67, 1/1999, S. 30:
"Bei klotzgebremsten Spurwechselradsätzen müssen die Bremsklötze in jeder
Spurweite die richtige Lage zu den Radlaufflächen haben. Dafür sorgt die vom
Forschungs- und Technologiezentrum der DB AG entwickelte automatische
Bremsklotz-Umstelleinrichtung. Sie wird über die Radscheiben durch Mitnehmer in
die jeweilige Endlage umgestellt und durch einen Federmechanismus
gesichert."
Das bedeutet, dass die Drehgestelle nicht neu, sondern umgebaut wurden.
Verantwortlich für den Umbau dürfte DB Cargo/Delitzsch gewesen sein, der Umbau
dürfte in Delitzsch oder in dem für den Unterhalt der Res 687 zuständigen Werk
(LLX/Leipzig?) vorgenommen worden sein.
Im Mai 2013 wurde der Wagen zur Zerlegung nach Eberswalde überführt.
Quellen:
"Forscher1976": Versuchswagen Res 393 7321-7 (Bilder), (= Beitrag in "Drehscheibe online" Wagen-Forum vom 20. 05. 2013)
Perner, Dr.
Detlef: Innotrans
'98 - Teil I. 6. Automatischer Spurwechsel für den Übergang
von Normalspur auf Breitspur - Komponentenerprobung durch DB Cargo
(in: Güterwagen-Correspondenz 66/67, März 1999, S. 24 -
33)
Schwartze,
Matthias: Spurwechsel - Erfordernis des transeuropäischen
Eisenbahnverkehrs. Der Spurwechselradsatz Typ V (in:
Güterwagen-Correspondenz 55 bis 57, Juni 1997, S. 79 ff)
7. 3. Spurwechselfähige
Bremsklotz-Aufhängung
Während beim Übergang
auf russischen Breitspur (1520 mm, z. B. in Brest, aber auch beim Übergang
ins finnische Netz) die Drehgestelle komplett getauscht werden, werden
beim Übergang auf das iberische Breitspurnetz (1668 mm) "lediglich"
die Radsätze getauscht. Dementsprechend müssen die in diesem
Verkehr verwendeten Drehgestelle Bremsklötze haben, die auf die jeweilige
Spurbreite eingestellt werden können. Dies gilt sowohl für Drehgestelle
mit 2000 mm als auch mit 1800 mm Radsatzabstand. Auf Grund der relativ
breiten Spurweite waren für den Verkehr mit Spanien bis in die 1990er
Jahre nur Drehgestelle mit einem Radsatzabstand von 2000 mm (z. B. Y 21
Cse) zugelassen.
Y 25 Lsse (DB Bauart
630), spurwechselfähig auf spanische Breitspur, Radstand 1800
mm
abklappbare Anhebesicherunganker, verstärkte Sicherungsstege, Seilhaken zur Fixierung der Drehgestellrahmen. Beim Spurwechsel wird der Wagenkasten samt Drehgestellrahmen angehoben, Radsätze und Federn bleiben auf dem Gleis. Nacco HH Zacs 34 80 786 8 596-6; Hameln 8. September 1999 ID 134.19 A (rechts), 134. 25 A (links). Der Wagen wurde mittlerweile (2002? ) wieder auf normale Y 25 Drehgestelle zurückgebaut. |
Drehgestell Bauart
630.1 (Y 25 Lsse)
(siehe oben) verwendet bei:
Foto: Güterwagen-Correspondenz
03-IX/5.17/03
|
Das vorstehend aufgeführte
Foto kann als Beleg gewertet werden, dass auf dem spanischen Breitspurnetz
nach dem Erprobungseinsatz nun auch Drehgstelle mit einem Radstand von
mindestens 1800 mm für den Regelbetrieb zugelassen werden können.
(weitere Quellen: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Spurweiten,
http://de.wikipedia.org/wiki/Spurweite)
Weitere für den Übergang
auf spanische Breitspur geeignete Drehgestelle siehe auch:
Y
25 - Bauarten Y 21, Y 23, Y 25 - Bauarten Y
27, (Y 29), Y 31
(Top)
8. Adapter für den
Kombinierten Verkehr/RoadRailer, gegossene Ausführung, Y 25 LDmRR
Ende der 1980er Jahre wurden
in Europa verschiedene konkurrierende Systeme, bei denen Sattelanhänger
direkt auf Schienenlaufwerke umgestetzt wurden (Kombirtrailer/RoadRailer/Transtrailer/RailTrailer)
erprobt. Unter anderem wurde über diese Projekte mehrfach in der Güterwagen-Correspondenz
berichtet, erstmals in der Ausgabe 12/13 -1/1990 und 16 - 3/1990, der auch
Produktinformationen der verschiedenen Anbieter beilagen. Dabei wurde in
der Ausgabe 16 der G-C erwähnt, dass es sich bei den Drehgestellen
des RoadRailer-Systems um gegossene Drehgestelle der Bauart "Y 25 MD" handelt.
Y 25 MD ("RoadRailer")
gegossene Ausführung, linksdrehende Federn, integrierte Bremsanlage, integrierte Feststell-bremse, Scheibenbremsen, Doppelbremsklötze, für max. 120 km/h, zahlreiche weitere verwendungsspezifische Sonderbauteile
Quelle: Produktinformation "RoadRailer"
|
Mindestens der gegossene Rahmen dieser Drehgestelle wurde in Feignies (Sambre et Meuse) hergestellt. Auf den Internet-Seiten von "Sambre et Meuse" findet sich eine weitere Abbildung eines solchen Drehgestells, das dort als "Y 25-LDam" bezeichnet wird (http://www.sambreetmeuse.fr/bogiesmoulesfr.php, http://www.sambreetmeuse.fr/bougies_moules8.jpg).
In der Folgezeit hat es immer
wieder und in verschiedenen Ländern Bemühungen gegeben, dieser
speziellen Form des kombinierten Ladungsverkehrs zum Durchbruch zu verhelfen.
Für das RoadRailer-Konzept kamen dabei auch Y 25-Drehgestelle in geschweißter
Ausführung zum Einsatz.
Y 25 "RoadRailer"
in geschweißter Ausführung
ÖBB Us 81 81
950 0 000-0
Bad Tölz, 2.
Juli 1991
|
Die Fertigstellung der Drehgestelle (Ausrüstung mit entsprechender Technik) erfolgte im RailRoader Eigenbetrieb HIT (Herstellung Innovativer Technik GmbH) in Bad Tölz (G-C 16 - 3/1990, S. 68). Mit den beiden oben abgebildeten Rungenwagen wurden neben dem Endadapter "000" ein weiterer "001" sowie drei Mittenadapter (81 81 950 0 200, 201 und 202, siehe auch G-C 25/26 - 1/1992, S. 7,8) ausgeliefert.
Bis 1997 hatten sich zwei Betreibergesellschaften für das RoadRailer-System herausgebildet: auf deutscher Seite die BTZ (Bayerische Trailerzug Gesellschaft) und auf französischer Seite "CNC Transports". Während die Adapter der BTZ auf geschweißten Y 25 basierten, hatte die CNC 1996 insgesamt 8 End- und 27 Mittenadapter auf der Basis gegossener Y 25 bei DWA WN/Niesky herstellen lassen. Die gegossenen Drehgestelle hatten die Bezeichnung Y 25 LDmRR (G-C 49/50/51 - 2/1996, S. 141)
Ein erster fahrplanmäßiger Einsatz der BTZ-Einheiten begann bereits 1995 zwischen München und Verona. Nach eingehender Erprobung (unter anderem mit bis zu 48 Trailern) durch das Forschungs- und Versuchzentrum 2 Minden (G-C 55/56/57 - 2/1997, S. 132 f., G-C 64/65 - 3/1998, S. 144 ff.) kamen weitere Relationen mit Terminals auch in Norddeutschland hinzu. Unter anderem wurde im Oktober 1999 ein BTZ-Trailerport in Soltau-Harber eröffnet. Im Jahr 2002 musste dieser Verkehr eingestellt werden, das Unternehmen ging in Konkurs und die Vermögenswerte wurden unter anderem von der Firma Markus Hufnagel, Industrieverwertungen und Auktionen, Dresden, liquidiert.
Offensichtlich war auch den
von der französischen CNC Tranports betriebenen Verkehren kein Erfolg
beschieden. Auch diese Adapter wurden zunächst abgestellt. Ihrer Sondereinrichtungen
weitgehend "entledigt" gelangten die Drehgestelle Ende 2006 nach Elze zu
Graaf Transport Systeme (GTS) und werden dort derzeit als Hilfsdrehgestelle
genutzt.
Y 25 LDmRR (RoadRailer)
"zurückgebaut" und als Hilfsdrehgestell genutzt Elze, 3. Dezember 2006 |
Y 25 LDmRR (RoadRailer)
"zurückgebaut" und als Hilfsdrehgestell genutzt Elze, 3. Dezember
2006
|
Y 25 LDmRR (RoadRailer)
"zurückgebaut" und als Hilfsdrehgestell genutzt Elze, 3. Dezember 2006 |
Offensichtlich wurden beim"Rückbau" lediglich die "äußeren" und "RoadRailer-spezifischen" Zurüstteile entfernt. Zahlreiche "innere Werte", vorallem die Radsätze mit den Bremsscheiben, das Bremsventil, Bremsgestänge mit Scheibenbrems-Klötzen, Antrieb der Feststellbremse, sind, wenn auch nicht mehr in voller Weise funktionstüchtig vorhanden.
Quellen zum Abschnitt "7.
Adapter für den Kombinierten Verkehr/RoadRailer, gegossene Bauform,
Y 25 LDmRR":
Güterwagen-Correspondenz,
verschiedene Ausgaben (siehe Text)
http://de.wikipedia.org/wiki/Roadrailer
http://www.heidebahn.de/Pics/fotos_ww_btz.htm
Liquidation der BTZ RailRoader-Drehgestelle
(Internetseiten des Auktionators Markus Hufnagel):
- http://news.variocont.de/index.cgi?action=visit&userId=auctionsale
(Aufstellung von Newslettern zum Liquidationsprozess)
- http://news.variocont.de/index.cgi?action=visit&userId=auctionsale&newsId=1082715504
(Informationen über
die bimodale Technik des BTZ-Trailerzuges, vom 23. April 2004)
- http://news.variocont.de/index.cgi?action=visit&userId=auctionsale&newsId=1086854490
(Informationen zur
Ausschreibung, unter anderem auch Download-Möglichkeit von "Katalogen"
<im PDF-Format>
der BTZ Mittel- und
Endadapter-Drehgestelle, vom 10. Juni 2004)