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Y 25
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verwandtes Thema: Güterwagen-Drehgestelle: Dreiachsige - Y 25Zu diesen ab 1963 von H. K. Porter France SA (HKPF) Usines de Marpent (M) gebauten, mit den Y21 und Y23 eng verwandten Drehgestelle (Anm. 1, Anm. 2) liegen bislang nur wenige Sichtungen, einzelne Detailaufnahmen, aber keine Zeichnungen, keine Datenblätter mit technischen Angaben und somit nur wenige gesicherte Angaben vor.
Zweiachsige
Normalspur-Drehgestelle für
Güterwagen.
Geschweißte H-förmiger Rahmen mit seitlichen
Langträgern und Hauptquerträger, bestehend aus
Blechen und Walzprofilen, festen seitlichen
Gleitstücken und gegossenen
Radsatzführungen. Mit starrer Radsatzführung und
Schraubenfederung.
Ineinandergeschachtelte Schraubenfedern (insgesamt 8 Schraubenfedern
je Drehgestell) mit Dämpfer nach dem Lenoir-Prinzip an den
äußeren
(vgl. Y21, Y23, Y25: inneren) Radsatzführungen. Radstand 2000
mm.
Ausführung "HKPF 63 M1" (ähnlich Y21):
mit
rohrförmigem Kopfquerträger,
U-trägerförmigen Längsstreben zur
Aufnahme des Bremsgestänges und beidseitig wirkender geteilter
Klotzbremse, im Schwerpunkt aufgehängte Bremsklotzschuhe mit
ungeteilten Grauguss-Bremssohlen.
Ausführung "HKPF 63 M3"
(ähnlich Y23): ohne Kopfquerträger.
Für die
naheliegenden Annahmen,
- dass beide Ausführungen eine
kugelförmige Drehpfanne mit Radius 190 mm haben,
- dass bei
beiden Ausführungen der max. Laufkreisdurchmesser 920 mm
beträgt,
-
dass bei beiden Ausführungen die Dämpferschake in
ihren Abmessungen
identisch ist mit denen der Y21, Y23 und Y25 C,
- dass die
Ausführung ohne Kopfquerträger ("HKPF
63 M3")
ursprünglich eine einseitig von innen wirkende Bremse hatte,
liegen
bislang bisher keine eindeutigen Belege vor.
Ebenso liegen zu
den Varianten des HKPF 63 M1 (mit Kopfquerträger)
keine genaueren Informationen
vor. Zum einen kommen bei diesen Drehgestellen mit beidseitig
wirkender Bremse teils gebogene, teils flache
Bremsklotz-Hängeeisen
zum Einsatz.
Bremsklotz-Hängeeisen
bei Drehgestellen HKPF 63 M1, links: bogenförmige
Hängeeisen,
rechts: flache Hängeeisen; Fotos: Marc Schmitz, St.Denis
de l'Hotel, 5. Juni 2011
Drehgestell
HKPF 63 M1, Ausführung mit flachen
Bremsklotz-Hängeeisen, Baujahr
1964 (?); Sogerail Werkswagen zum Schienentransport RR 849,
Fotos:
Marc Schmitz, Ebange/Uckange, 28. Juli 2017
Zum
zweiten finden sich an den HKPF M1 unterschiedliche
Ausführungen der
Konsolen für die Abhebesicherung, deren
Entstehungszusammenhänge
ebenfalls unbekannt sind.
Abhebesicherungs-Konsolen
bei Drehgestellen HKPF 63 M1, links: vertikal angeordnete
Flachbleche, zum Seitenwangen-Stehblech hin trapezförmig
zugeschnitten,
Mitte: aus mehreren geschmiedeten und gewalzten Teilen
Schweißkonstruktion (nachträglich
verstärkt?), rechts:
Walzprofil(e);
Fotos: Marc Schmitz, St.Denis de l'Hotel, 5. Juni
2011 (links, Mitte), Ebange/Uckange, 28. Juli 2017 (rechts)
Datenblatt
Da
über die im Text angegebenen Abmessungen keine weitere Daten
vorliegen, wurde kein gesondertes Datenblatt erstellt.
Mitarbeitern [2]. 1963 erfolgte die Übernahme
der "Aciéries et Ateliers de Constructions de Marpent"
durch die nordamerikanische H. K. Porter Gruppe, und zur Umbenennung
in einer "H. K. Porter France SA Usines de Marpent". Die H.
K. Porter Gruppe ist eine Investmentgesellschaft, die Ende der 1940er
Jahre aus der von Henry Kirke Porter 1866 in Pittsburgh
gegründeten
Lokomotivfabrik hervorgegangen ist [3].
1977
"H. K. Porter France" das Stahlwerk in Marpent und verkauft
auch die verbliebenen Werksteile an ein lothringisches Unternehmen,
das 1979 den Betrieb endgültig einstellen musste. Das
Betriebsgelände wurde von der Gemeinde Marpent erworben und
nach
Abbruch der Gebäude renaturiert [1].
Anm.
3
(Wendel/Usine
Saint Jacques/Sogerail):
Seit dem
Kauf einer Schmiede im Hayingen (Hayange, Lothringen) im Jahr 1704
war die Familie de Wendel in Lothringen ansässig, betrieb
Eisenverarbeitung, ab Mitte des 19. Jahrhunderts Kohlebergwerke (z.
B. in Kleinrosseln/Petite-Rosselle) und ab 1871 Hüttenwerke,
die in
Hayingen 1892 mit einem Walzwerk, der Usine
Saint Jacques
ergänzt wurden [4].
Nach dem Zweiten Weltkrieg kam es in der
französischen Stahlindustrie wiederholt zur Bildung von
Gemseinschaftsunternehmen und Fusionen. So gelangte das Hayanger
Walzwerk ab 1948 zur Sollac,
die 1964 durch die Fusion mit Sidelor zur Sacilor,
die wiederum 1960 mit der Usinor fusionierte. 1994 wurde das
Schienenwalzwerk Usine Saint Jacques aus der Salicor ausgegliedert in
die Usinor-Tochtergesellschaft Sogerail umgewandelt und 1999 an
Britsh Steel Corporation (BSC) verkauft, die nach der Fusion mit den
Koninklijke
Nederlandse Hoogovens unter dem Namen Corus
firmierte. Nach dieser Umwandlung walzte das Hayinger Werk das
Zeichen "CORUS HY" in die dort produzierten Schienen ein.
2007 wurde Corus vom indischen Stahlunternehmen Tata Steel
übernommen, das Hayingern Werk in Tata
Steel France Rail SA
umbenannt. 2010 modernisierte Tata Steel das Werk in Hayange, in dem
seither bis zu 108 m lange Schienenprofile gewalzt werden
können.
2016 verkaufte Tata Steel die Langstahl-Produktion
einschließlich
des Werks in Hayingen an Greybull Capital, die das Unternehmen in
British Steel Limited umbenannte [5].
Quellen:
de
Jong, Roeland: Persönliche Informationen
Jansen, Jaap:
Persönliche Informationen
Schmitz, Marc: Persönliche
Informationen
zu Anmerkung 2:
[1] Gemeinde Marpent: Brève
histoire de la Commune; (http://www.marpent.fr/spip.php?article3 -
28. 08. 2017)
[2] Wikipedia: Baume & Marpent;
Online:
https://it.wikipedia.org/wiki/Baume_%26_Marpent - <abgerufen 28.
08. 2017>
[3] Wikipedia: H.K.
Porter, Inc.
Online:
https://en.wikipedia.org/wiki/H.K._Porter,_Inc.
- <abgerufen 28. 08. 2017>
- ASBL Patrimoine industriel
Wallonie-Bruxelles (Industrial heritage of Wallonia and Brussels),
Guénaël Vande Vijver: Baume & Marpent:
Itinéraire d’un
géant; Bulletins 66, 67 - 68, 2006, 2007;
Online:
http://www.patrimoineindustriel.be/public/files/publications/bulletins/piwb/articles/66/2006_07-09N66_003.pdf
und
http://patrimoineindustriel.be/public/files/publications/bulletins/piwb/articles/67-68/2006_10-2007_03N67-68_006.pdf
- <abgerufen 28. 08. 2017>
- Association pour l’histoire
des chemins de fer (AHICF): Baume & Marpent, De la Haine au
Nil…
Itinéraire d’un géant - Coll. (recueil
de textes);
Online:
http://www.ahicf.com/baume-marpent-de-la-haine-au-nil-itineraire-d-un-geant-coll-recueil-de-textes.html
- <abgerufen 28. 08. 2017>
- Belgian Club Brasil: Société
Anonyme Baume & Marpent (1853 - ?);
Online:
http://belgianclub.com.br/fr/creator/soci%C3%A9t%C3%A9-anonyme-baume-marpent-1853
- <abgerufen 28. 08. 2017>
- Callisto: Le Blog de Callisto,
Index Trams: Baume & Marpent, Haine-Saint-Pierre, Belgique;
Online:
http://leblogdecallisto.blogspot.de/2015/07/baume-marpent-haine-saint-pierre.html
- <abgerufen 28. 08. 2017>
-
Tassignon, Patrick: Catalogue Baume et Marpent (1908);
Online:
http://www.tassignon.be/trains/PDF/Baume-Marpent_1908.pdf
- <abgerufen 28. 08. 2017>
zu
Anmerkung 3:
[4]
SWR,
WDR/Planet Schule: Wissenspool. La France et ses régions.
Hintergrund: Die Stahlkrise
Online:
https://www.planet-schule.de/wissenspool/la-france-et-ses-regions/inhalt/hintergrund/lothringen-lorraine/die-stahlkrise-la-crise-de-la-siderurgie.html
- <abgerufen 28. 08. 2017>
[5] Wikipedia-Seiten zu den
Stichworten: Hayange, Usine
Saint Jacques; Sollac, Sidelor, Usinor, Sogerail, Corus, Tata Steel
u. a.
Online:
http://www.wendelgroup.com/en/industrial-and-family-roots -
<abgerufen 28. 08.
2017>,
http://www.fundinguniverse.com/company-histories/usinor-sacilor-history/
- <abgerufen 28. 08. 2017>
und
http://www.railwaygazette.com/news/business/single-view/view/tata-steel-completes-rail-plant-upgrade.html
- <abgerufen 28. 08.
2017>
http://www.steel-photo.org/tag/usine-saint-jacques/ -
<abgerufen 28. 08. 2017>