Inhaltsverzeichnis - Diamond Hauptseite - Dänemark, Scandia 1886 - preussisch, VI d 7 (1890) - Schweden, Kockums 1891 - Norwegen, Skabo 1903 - preussisch, VI d 7 II. Auflage - Sachsen, 1899 (28 852) - Tender-Drehgestelle - Verbandsbauart, B 23 - Österreich, C VII 1 - ČSD, 1921 - amerikanisch/WK I - belgisch, 1924 - russisch, Fwg 269.04.3 - Schweden, Olsson 1951 - Y 11 M - Y 11 Mk (Castor-Transportwagen) - andere Diamond-Drehgestelle - „Diamond - Rahmen gegossen“ (BA 964/Dok.Nr. 0964) - „Diamond - Rahmen gegossen“, Detailfotos - nächstes Kapitel - Impressum
Entwicklungszusammenhang - Skizze - Beschreibung - Foto - Kommentar - Daten
Im Jahr 1886 beschaffte die
Dankse Statsbaner i Jylland of Fyn (DSB JF) bei Scandia in Randers eine
Serie von vier Drehgestell-Rungenwagen, die zunächst JF 6997 Od bis
7000 Od eingereiht wurden. Bei den Drehgestellen handelte es sich um Diamond-Drehgestelle
mit Wiege.
DSB JF 6997 Od (=
PG 7997, TG 8901); Scandia, Randers, Fabriknummer 247, Baujahr 1886
Werkfoto Scandia, Sammlung Dansk Jernbanearkiv/Per Topp Nielsen |
Diesen später als TGA
bezeichneten Wagen folgten 1896 sechs weitere, diesmal von Skabo in Norwegen
gebaute Wagen, die sich von ihren Vorgänger durch eine höhere
Bordwand und ein trapezförmiges Sprengwerk, nicht jedoch hinsichtlich
der Drehgestelle unterschieden. In mehren Serien wurden von diesen später
als TGC bezeichneten Wagen zwischen 1901 und 1927 weitere 65 Exemplare
gebaut. Die letzte Lieferserie aus dem Jahr 1927 erhielt ein verstärktes,
aus Winkelprofilen gefertigtes Sprengwerk, mit dem 1928 auch die Wagen
der früheren Lieferungen ausgerüstet wurden.
1931 lieferte Scandia nochmals
20 vierachsige Niederbordwagen. Diese als TGT bezeichneten Wagen hatten
eine Länge über Puffer von 16,43 m und waren damit 2,7 m länger
als die TGA und TGC. Die Drehgestelle der TGT entsprachen in ihrer Konstruktionsweise
denen ihrer Vorläufer. Mit diesen Drehgestellen waren außerdem
drei Kesselwagen aus dem Jahr 1929 ausgerüstet, die zu einem Unkrautvertilgungszug
der DSB gehörten.
Diamond-Drehgestell
mit Wiege
Dänemark, Scandia 1886 Quelle: Danske Statsbaner,
Maskinafdelingen:
|
Die Güterwagen-Drehgestelle (Fig. 39) sind vollständig aus Eisen hergestellt und haben nur eine einfache Federung.
Wie bei den Reisezugwagen-Drehgestellen sitzt die obere Drehpfanne (c) in der unteren Drehpfanne (b) auf dem Wiegebalken (d). Dieser besteht aus einem U-Profil mit angenieteten lotrechten Seitenblechen. Auf dessen Oberseite sind die seitliche Gleitstücke (e) angebracht - genau wie bei den oben genannten (Reisezugwagen- <Anm. d. Red.>) Drehgestellen.
Der Drehgestellrahmen setzt
sich aus zwei mit Flacheisen gebildeten Seitenrahmen (s) und zwei
Querträgern (t) aus U- Profilen, einer auf jeder Seite des Wiegebalkens,
zusammen. An vier in den Querträgern gelagerten Bolzen sind vier Blattfedern
(g) aufgehängt, auf denen der Wiegebalken ruht. Für die beiden
mittleren Bolzen befinden sich in den Seitenblechen des Wiegebalkens Langlöcher.
Die Seitenwangen ruhen direkt auf den Achslagergehäusen. Diese sind
gegeneinander durch ein Flacheisenband (r) versteift, das seinerseits durch
ein Paar Stützen (f) mit dem Seitenrahmen verbunden ist.
(aus: Danske Statsbaner,
Maskinafdelingen: Vejledning i Kendskab til det rullende Materiel og de
elektriske Belysningsanlæg. Kjøbenhavn, 1908; Übersetzung:
Per Topp Nielsen/Hermann Jahn)
Diamond-Drehgestell
mit Wiege und Handhebelbremse
Dänemark, Scandia 1931 vermutlich DSB TGT
8991 (= .Sk 20 86 425
1 015); Scandia 1931
|
Zweifellos ist das Scandia-Diamond
eine sehr interessante Konstruktion. Besonders bemerkenswert erscheint
die Aufhängung und Lagerung der Wiege. Bei Swing Motion Diamonds,
also Diamond-Drehgestellen mit Wiege ist eine Federplanke mit innen (innerhalb
der Seitenrahjmen) liegenden Pendeln an den Querträgern aufgehängt
(siehe beispielsweise auch das 1891 beworbene Schmalspur-Diamond
der Ljunggrens Verkstad Aktiebolag).
Auf diese Federplanke werden die Federpakete gestellt und darauf
wird der Drehpfannenträger gelegt. Demgegenüber erscheint das
Scandia-Diamond, bei dem auf die Federplanke verzichtet wurde, als eine
relativ verschachtelte Konstruktion bei der Inspektion und Austausch der
Federung und der Federaufhängung nicht ganz einfach gewesen sein dürften.
Dennoch scheint sich dieses Drehgestell zumindest im Betrieb der DSB durchaus
bewährt zu haben, anders wäre die beachtliche Tatsache, dass
dieses Drehgestell über einen Zeitraum von 45 (!) Jahren fast unverändert
gebaut wurde, kaum zu erklären.
Diamond-Drehgestell mit Wiege | Dänemark, Scandia |
Zeichnungsnummer | Ltr. Od No. 6696 - 6699 |
Achsstand | 1600 mm |
Maximaler Laufkreis-Durchmesser | 926 mm |
Achsschenkelmittenabstand | 2026 mm |
Federung Wagenkasten gegen Drehgestell | |
Blattfedern | |
Gestreckte Länge | 1132 mm |
Anzahl der Federblätter | 9 |
Federblattquerschnitt | |
erstes Baujahr | 1886 |
Anmerkung:
Diese Seite basiert auf
einer Diskussion, die Matthias Palmer mit seinem Drehgestell-Foto in der
zweiten Septemberhälfte 2006 im Güterwagen-Forum angestoßen
hat. Im Zuge dieser Diskussion haben insbesondere Per Topp Nielsen und
Søren Monies eine Vielzahl von Informationen, Materialien und Quellenhinweisen
zusammengetragen. Ihnen sei wie allen anderen, die zum Zustandekommen dieser
Seite beigetragen haben, auch an dieser Stelle herzlich gedankt.
Quellen:
Danske Statsbaner, Maskinafdelingen:
Vejledning i Kendskab til det rullende Materiel og de elektriske Belysningsanlæg.
Kjøbenhavn, 1908 (= http://www.modelbaneteknik.dk/bog/Vognlaere-1908.pdf)
Nielsen, Per Topp: Persönliche
Informationen
Monies, Søren: Persönliche
Informationen