Inhaltsverzeichnis - Pressblech, genietet - nächstes Kapitel - Impressum
Einführung - Fox, Leeds - Fox, 1893 - Preussen, Prototyp, 1892 - Exkurs Reisezugwagen - Ganz (Budapest), ab 1892 - Krupp, 1902 - Tientsin-Pukow, 1909 - Finnland K5, 1912 - Andere Fox-Drehgestelle -
Österreich, 1906 - Frankreich, 1904 und 1923 - Verbandsbauart, B 24 - preussisch, Ci 149 - Frankreich, Y 13 - SaarFrankreich, 1906 - Frankreich 1923 - Daten
Grundsätzlich werden Güterwagen-Drehgestelle der französischen Staatsbahnen mit Y und einer ungeraden Zahl bezeichnet ( Y 1, Y 3 ... Y 39) bezeichnet. Dieses Bezeichnungssystem erfasst jedoch nicht alle in Frankreich verwendeten Güterwagen-Drehgestelle, sondern vermutlich nur die vom OECM (Office Central d'Etudes de Matériel de chemin de fer) und der späteren SNCF entwickelten oder als Standard übernommenen Güterwagen-Drehgestelle.
Darüberhinaus gibt es
zum einen Drehgestelle, die vor der Einrichtung des OECM entwickelt wurden.
Zum anderen hat offsichtlich mindestens die Nordbahn auch unabhängig
vom OECM Wagen mit Drehgestellen beschafft. Zum dritten ist davon auszugehen
, dass mit Wagen privater Einsteller weitere Drehgestell-Bauarten in Frankreich
entwickelt oder verwendet worden sind.
Leider ist über diese Drehgestelle
wenig bekannt und so beruht auch die Darstellung der beiden folgenden Drehgestelle
auf Zufallsfunden.
Frankreich, 1906
Pressblech-Drehgestell,
Frankreich 1906
Achsstand 1720 mm für vierachsigen, offenen Kohlewagen Zy 30 der Französichen Nordbahn, erbaut von der Société Anonyme des Forges de Duoai, Pierre Arbel Quelle: |
Die aus Pressblech nach dem
Verfahren "Fox-Arbel" erbauten Drehgestell-Seitenwangen " ... sind 12 mm
stark bei 330 mm Höhe in der Mitte und 736 mm am Orte der Achslager.
In den Drehgestellen sind nur Querverbindungen vorhanden, die durch die
beiden Drehpfannenträger von 12 mm und die Kopfschwellen von 11 mm
Blechdicke gebildet werden. ... In den Achslagerausschnitten sind die Rahmen
innen durch aufgenietete Winkel verstärkt, außen liegen die
ebenso befestigten Lagergleitbacken aus Stahlguß. Angeschraubte Unterzugeisen
verbinden die Achshalterflügel. Jedes Drehgestell ruht auf vier Blattfedern
und 145 mm langen Gehängen auf den Lagerkästen. Die Federn haben
900 mm Hauptblattlänge und 13 Stahllagen 75 x 12 mm." (aus: Hawelka,
Turber, siehe unten)
Das nachstehend vorgestellte
Drehgestell ist während des Zweiten Weltkrieges unter sogenannten
"Beutewagen" in den Bestand der Deutschen Reichsbahn gelangt und später
in Deutschland verblieben.
Französisches
Pressblech-Drehgestell
Hersteller: Arbel, 1923 verwendet bei einem ehemals französischen Fährboot(?)-Kesselwagen Foto: Peter Driesch,
Trier 1983 |
Auffällig sind an diesem Drehgestell die relativ langen Federlaschen. Die (Hand-)Bremseinrichtung wurde bei diesem Drehgestell entfernt. Die im Bereich des Hauptquerträgers erkennbare Buchse diente der Lagerung der bei englischen Bahnen vorgeschriebenen, vom Boden aus bedienbaren Bremshebels. (Top)
Pressblech-Drehgestell, genietet | Frankreich 1906 | Frankreich 1923 |
Zeichnungsnummer | ||
Achsstand | 1720 mm | |
maximaler Laufkreis-Durchmesser | 955 mm | |
Achsschenkelmittenabstand | 2010 mm | |
Blatt-Tragfedern | ||
Gestreckte Länge | 900 mm | |
Anzahl der Federblätter | 13 | |
Federblattquerschnitt | 75 x 12 mm | |
Eigengewicht | ||
erstes Baujahr | 1906 | 1923 |
Quellen:
Hawelka, C.; Turber, F.:
Der Wagenbau auf der Ausstellung in Mailand 1906 (nachgedruckt in: Steiger
Verlag (Hrsg.): Eisenbahnwagen in Originaldokumenten: eine internationale
Übersicht aus "Organ für Fortschritte des Eisenbahnwesens in
technischer Beziehung" Teil 2: 1875 - 1909, Text- und Tafelband. Moers,
1986/87