Güterwagen-Drehgestelle: Pressblech, genietet, Fox - Andere Fox-Drehgestelle

Version 5.03.103, Stand: 27. Januar 2023

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Einführung - Fox, Leeds - Fox, 1893 - Preussen, Prototyp, 1892 - Exkurs Reisezugwagen - Ganz (Budapest), ab 1892 - Krupp, 1902 - Tientsin-Pukow, 1909 - Finnland K5, 1912 - Andere Fox-Drehgestelle -

Österreich, 1906 - Frankreich, 1904 und 1923 - Verbandsbauart, B 24 - preussisch, Ci 149 - Frankreich, Y 13 - Saar 

 

Typisch für Fox-Drehgestelle sind ein in seinen Hauptstrukturen aus wenigen Pressblechteilen bestehender H-förmiger Rahmen, die steife Querverbindung der Seitenwangen-Stehbleche sowie die Abfederung des Drehgestellsrahmen gegen die Radsätze durch in den Achshalter-Ausschnitten achsschenkelmittig angeordnete, unmittelbar auf den Achslagergehäusen stehende Schraubenfedern.

Mitunter lassen sich jedoch auch einige dieser Fox-Merkmale - wie die steife Querverbindung der seitlichen Strukturen und die Form der Federung - in Drehgestellen erkennen, deren Rahmen keine Pressblechteile aufweist. Zu den meisten der hier behandelten Drehgestellen liegen bisher leider nur wenig Informationen vor. Ergänzungen und weitere Hinweise sind stets willkommen!

1. Genietete Fox-Drehgestelle
1.1 Talbot, um 1908


Genietetes Fox-Drehgestell
Selbstentladewagen 50 t Tragkraft,
"Hoerder Verein 821"
Talbot, um 1908

Quelle: [2, S. 258], [3, S. 74]


Die Abbildung ist stark retuschiert, eindeutig erkennbar sind die auf den Achslagergehäusen stehenden Schraubenfedern. Der Drehgestellrahmen besteht dem Anschein nach aus vernieteten Blechen und Walzprofilen.

Talbot hat - etwa gleichzeitig - ähnliche Selbstentladewagen auch mit Diamond- sowie Blech und Winkel-Drehgestellen ausgerüstet. [3, S. 74]; [4]


1.2
Van der Zypen und Charlier, 1912



Genietetes Fox-Drehgestell
Chinese Government Railway,
Peking Kalgan Line [Anm. 1]
van der Zypen und Charlier, 1912

Quelle: [1] (Ausschnitt)


Augenfällig ist bei diesen Drehgestellen zunächst die aus kräftigen U- und L-Profilen massiv vernietete Querträger-Konstruktion, in der ein Drehpfannenträger (bolster) ohne sekundäre Federung aufgehängt ist.
Der seitliche Langträger, gebildet von einem kräftigen L-Profileisen wird durch ein mit Lang- und Querträger vernietetes Flacheisen, das den Querträger sprengwerkartig unterfängt, verstärkt. Die einseitig von außen wirkende Bremse ist an Kopfquerträgern, die mit den Langträgern fest vernietet sind, angeschlagen.
Mit den Langträgern verschraubte (!) Flacheisen-Achshalter. Verbindungs-Flacheisen zwischen den inneren Achshaltern, am Hauptquerträger verschraubt.


2. Geschweißte Drehgestelle
2.1
Allan, 1938

In weiterem Sinn können auch die ab 1938 mit Schraubenfederung gebauten Allan-Drehgestelle als Fox-Drehgestelle gelten.



Allan-Drehgestell mit Schraubenfedern
Achsabstand: 2000 mm, max. Laufkreisdurchmesser: 940 mm;

Fotos: H. G. Hesselink, 1938 (Werkfotos Allan), Sammlung Hans Nahon

Im Gegensatz zu den anderen auf dieser Seite vorgestellten Drehgestellen liegen zu den Allan-Drehgestelle umfangreiche Informationen vor, die auf den Seite Andere Güterwagen-Drehgestelle - Allan zu finden sind.


2.2
Waggonbau Dessau, 1947

Zu den ersten Nachkriegserzeugnissen des Waggonbau Dessaus gehörte eine kleine Serie von Tiefladewagen für die russische Militäradministration (SMAD).


Geschweißtes Fox-Drehgestell
mit Kegelstumpffedern
für SMAD Tiefladewagen,
Waggonbau Dessau, 1947

Quelle: Sammlung Matthias Palmer
(www.kuehlwaggon.de)

Anmerkungen:
Anm. 1:
Belegt ist, dass Van der Zypen und Charlier 1912 Hochbordwagen für die normalspurige Peking -Kalgan Bahn mit diesen Drehgestellen ausgerüstet hat. Weitere Informationen zu diesem Auftrag liegen mir bislang leider nicht vor.


Quellen:
Nahon, Hans: Persönliche Informationen
Palmer, Matthias: Persönliche Informationen
Scheller, Paul: Persönliche Informationen

[1] Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln, Bestand-RWWA-107-GN778.jpg
Online: https://arachne.dainst.org/entity//3659075 - <abgerufen 12. 03. 2018>
[2]
Hoff et al.: Das deutsche Eisenbahnwesen der Gegenwart. Band 2; Berlin, Verlag Reimar Hobbing, 1911 (Online: http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de/show/48-A-1087-2;
http://tudigit.ulb.tu-darmstadt.de
/show/48-A-1087-2/0269?sid=bf8dc32a09b4881738b820cb7cfe3a54) - <abgerufen am 23. 10. 2017>
[3] Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 8 Stuttgart, Leipzig 1910., S. 72-78.
Online: http://www.zeno.org/Lueger-1904/A/Selbstentlader+[1]
- <abgerufen am 31. 03. 2018>
[4] Deutsches Bergbaumuseum, Bestand: BBA 41, Rheinelbe Bergbau AG, Gelsenkirchen, Signaturen BBA 41/351.3 und BBA 41/352.4
Online: http://www.digipeer.de/index.php?sf=0&al=Talbot - <abgerufen am 31. 03. 2018>

Für die freundliche Zustimmung zur Nutzung der Fotos des Westwaggon-Archivs auf dieser Internet-Seite, erteilt mit Schreiben vom 19. März 2018, danke ich der Stiftung Rheinisch-Westfälisches Wirtschaftsarchiv zu Köln bestens.


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