Andere Güterwagen-Drehgestelle: Allan

Version 4.01.98.1, Stand: 2. Mai 2017

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Allan-Rungenwagen 31 84 351 4 012-8 Rkkpps 342; Foto: Hans Nahon, Amsterdam-Rietlanden, 16. März 1982

Ab 1938 beschafften die Nederlandse Spoorwegen (NS) insgesamt insgesamt 145 vierachsige Rungenwagen für 40 t Ladegewicht (HTS/HTSK/HTSW 89151 bis 89295) bei der Waggonfabrik Allan. (Allan & Co´s Koninklijke Nederlandsche Fabrieken van Meubelen en Spoorwegmaterieel N.V.) [1]

Allan & Co wurde 1839 vom Schotten Allan und seinem Kompagnon Hoefnagels in Rotterdam zunächst als Möbelfabrik gegründet. 1902, nach dem Eintritt des Maschinenbauingenieurs Berkel, begann die Produktion von Straßenbahnwagen. Der Beginn des ersten Weltkrieges und wirtschaftliche Schwierigkeiten verzögerte sich der Ausbau des Unternehmens. Ab 1929 sorgten Aufträge der niederländischen Staatsbahnen und aus den ostindischen Kolonien für einen Aufschwung.1939 beschäftigte das Unternehmen rund 800, in den frühen 1950er Jahren, als bei Allan auch Autobusse gebaut wurden, etwa 1500 Mitarbeiter. Zu dieser Zeit gelang Allan mit dem Entwurf des dieselelektrischen Triebwagens "Blauer Engel" nochmals ein großer Erfolg, der auch Auslandsaufträge einbrachte. Mit dem Abschluss der Kriegsreparaturen und dem Ende der Kolonialzeit setzte in der niederländischen Eisenbahnindustrie ein Konzentrationsprozess ein, der 1959 zur Schließung von Allan und
Übernahme der Gebäude durch die Rotterdamer Straßenbahn (RET) führte. [2]

Die von Allan entwickelten Rungenwagen wurden in drei Serien geliefert: Die 50 Wagen der ersten Lieferung aus den Jahren 1938/39 hatten Ladeschwellen und Drehgestelle mit Schraubenfedern, wobei die Wagen 89151 bis 89175 lediglich mit einer Luftleitung ausgerüstet waren, während die Wagen 89176 bis 89 200 eine Kunze-Knorr-Bremsanlage hatten. 1942/43 lieferte Allan eine zweite Serie von 50 dieser Rungenwagen (89 201 bis 89250) ebenfalls mit schraubengefederten Drehgestellen, aber flachem Boden ohne Ladeschwellen. Wie bei der ersten Serie war die eine Hälfte der Wagen lediglich mit einer Luftleitung ausgerüstet, die andere mit einer Hildebrand-Knorr-Bremse. Als Ersatz für Kriegsverluste folgte 1952 eine dritte Serie (45 Wagen, 89251 - 89295), ohne Ladeschwellen und mit blattgefederten Drehgestellen.

Serie

Bj.

Nr.

Gattung

Anmerkung

1

1938/39

89151 - 89175

HTS

Leitungswagen, Ladeschwellen, Schraubenfeder-Drehgestelle


1938/39

89176 - 89200

HTSK

Wagen mit Ladeschwellen und Kkg Bremse,
Schraubenfeder-Drehgestelle

2

1943

89201 - 89225

HTSV

Leitungswagen ohne Ladeschwellen,
Schraubenfeder-Drehgestelle
ab 1965/68: 21/31 84 380 0 000 - 015/014 R


1943

89226 - 89250

HTSVK

Wagen ohne Ladeschwellen, mit Hik-G Bremse,
Schraubenfeder-Drehgestelle
ab 1965/68: 21/31 84 380 0 020 - 030 R

3

1952/53

89251 - 89295/

89500 - 89544

HTSVW

Wagen ohne Ladeschwellen, mit Westinghouse Bremse,
Blattfeder-Drehgestelle
ab 1960: Bremsumbau (W-G -> W-GP)
ab 1965/68: 21/31 84 391 3 000 - 045/047 Rs-v
ab 1980: 31 84 351 4 008 - 047 Rkpps (nur 12 Nummern belegt)


Umbauten, Umzeichnungen, Verbleib


Allan-Drehgestell mit Blatttragfedern, ohne Bremse (Umbau aus Schraubenfeder-Drehgestell) unter 80 84 986 0 004-4, ex NS 89158, Allan 1938;
Foto: 13. März 2005, Blerick, Marc Schmitz

Nach dem bereits 1943 bei einem Wagen versuchsweise die Schraubenfedern der Drehgestelle durch Blattfedern erstezt worden waren, wurden ab 1947 alle schraubengefederten Allen-Drehgestelle umgebaut. Außerdem wurden die ursprünglich vorhandenen Gleit- durch Rollenlager ersetzt. 1960 wurden die Wagen der letzten Serie (mit Westinghouse-Bremse) mit G-P Wechsel ausgerüstet. Ab 1983 wurden bei allen noch im öffentlichen Verkehr eingesetzten Allan-Wagen deren Drehgestelle durch Y25 - Drehgestelle ersetzt.

F
ür den Kühlbehälterverkehr nach Großbritannien erhielten einige Wagen während des Zweiten Weltkriegs Ladegestelle. Auf den Wagen passten sieben Behälter, beim mittleren handelte es sich um ein Kühlaggregat.

1959 schieden 27 Allan-Wagen aus dem öffentlichen Verkehr aus und gelangten in den Dienstwagenpark, dem 1962 nochmals je 10 Wagen aus der ersten und der zweiten Serie zugeführt wurden. Ab den 1970er Jahren folgten weitere Wagen, Ende 1988 waren alle Allan-Wagen aus dem öffentlichen Verkehr ausgeschieden. Drei dieser Dienstwagen erhielten Ladegerüste für Langschienen und wurden bis 1995 in Robelzügen verwendet, auf zwei Wagen wurden mit Mannschafts-Containern ausgerüstet. 20 Dienstwagen wurden zu Schwellentransportwagen umgebaut, der letzte dieser Wagen wurde 1999 ausgemustert.

Insgesamt mindestens 7 Wagen waren 2005 noch vorhanden und für eine museale Erhaltung vorgesehen. 2017 sind davon noch 6 Wagen nachgewiesen:


89158

Allan 1938; Sichtung März 2005 in Blerick als "80 84 986 0 004-4", siebenständiger Behältertragwagen, ex 31 84 973 3 127-8, (Verbleib unbekannt)

89200

Allan 1939; Museumswagen "HTSVW 89192" (ausgerüstet mit Y25-Drehgestellen) der Stichting Stoomtrein Goes Borsele, ex ?? 84 977 3 xxx-x, (http://www.nmld.nl/de/objekt/1733)

89261

Allan 1952; Museumswagen "R 231" der Museumspoorlijn STAR, ex 40 84 977 3 035-4 (http://www.nmld.nl/nl/object/1895)

89 270

Allan, 1953; Museumswagen "HTSK 89270" der Stichting Stoomtrein Goes Borsele,
ex 80 84 977 3 026-x (http://www.nmld.nl/de/objekt/1736)

89278

Allan, 1953; Museumswagen "HTSVW 89278" der Stichting Stoomtrein Goes Borsele,
ex 80 84 977 3 015-x (http://www.nmld.nl/de/objekt/1737)

89282

Allan, 1952; Museumswagen 977 3 033 der Veluwsche Stoomtrein Maatschappij,
ex 40 84 977 3 033-8 (http://www.nmld.nl/de/objekt/2197)

89286

Allan, 1952; Museumswagen 977 3 008 der Veluwsche Stoomtrein Maatschappij,
ex xx 84 977 3 008- x (http://www.nmld.nl/de/objekt/2199)

Quelle: [3] De Nederlandse Museum Materieel Database (NMMD), http://www.nmld.nl/de/home

Quellen:
[1] Hartmann, Paul (unter Mitarbeit von Nahon, Hans): Willkommen aus Oranje. HO-Bausatz eines holländischen Schienenwagens (in: Hp 1 - Eisenbahnmodellbau heute, Heft 21, Seite 90 -94)
[2] H. G. Hesselink: Uit de Geschiedenis van N. V. Allan & Co´s Koninklijke Nederlandsche Fabrieken van Meubelen en Spoorwegmaterieel, Rotterdam (Holland). Vlisslingen, 1990 (= PDF-Datei,
http://www.geneaal.nl/pdf/allan.pdf, abgerufen am 3. März 2017)
[3] De Nederlandse Museum Materieel Database (NMMD), http://www.nmld.nl/de/home

- Nahon, Hans: Pers. Mitteilungen
- Schmitz, Marc: Pers. Mitteilungen
- Wikipedia

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