Güterwagen Drehgestelle: Geschweißt
Version 2.0*.75.1, Stand: 18. September 2006

Inhaltsverzeichnis - "Geschweißt"- Hauptseite - Bauart 975, nach Zeichnung 503.04.1 - Bauart 975,  nach Zeichnung  D 643 a - Schotterwagen (Talbot) - Bauart 981.2 - 4, Spandau - Bauart 981.5, Gotha 42 - Bauart 973, Gotha 43 - Österreich, SGP Güt 52 ff.  - Bauart 984 - Bauart 989 ("Selbsteinstellbar") - Bauart 981.1, Pressblech, geschweißt - nächstes Kapitel - Impressum
 

Zugegeben: Dieses Kapitel "Geschweißte Drehgestelle" zu nennen, zeugt nicht gerade von namensgeberischem Geschick - "geschweißt" sind ja auch die in den folgenden Kapitel behandelten Drehgestelle.

In diesem Kapitel geht es grundsätzlich um die Drehgestelle, die nach dem Aufkommen der Austauschbauarten (etwa 1928) und ihren Konstruktionsprinzipien entsprechend zeitlich vor der "Einheitsbauart" einzuordnen sind. Es geht also in etwa um die Dreißigerjahre, die oftmals als "goldenes Zeitalter der Eisenbahn" verklärte Epoche.

Dass in dieser Zeit auch die Eisenbahn-Welt so "heil" nicht war, erweist sich auch, wenn man sich mit so etwas Unverfänglichem wie Drehgestellen befasst. Nach 1928/29 kam der Güterwagenbau in Deutschland fast zum Erliegen. Die als "Austauschbauarten" entwickelten Güterwagen der Regelbauarten wurden durchweg nur in geringen Stückzahlen produziert. Einerseits standen genügend und noch keineswegs überalterte Wagen der Verbandsbauarten zur Verfügung, andererseits bestand in Folge der Weltwirtschaftskrise durch Kapital- und Nachfragemangel kein Bedarf an weiteren Güterwagen-Kapazitäten: Wurden von den Schienenwagen der Verbandsbauart (neben dem kurzen Schienenwagen nach A 3 darf ruhig auch der "Lange" nach Zeichnung Ce 168 als Verbandswagen betrachtet werden) vorwiegend in den rund 10 Jahren zwischen dem Ersten Weltkrieg und 1928 insgesamt über 6000 Wagen gebaut wurden, brachte es der Austauschbau-Nachfolger auf nicht einmal ein Zwanzigstel dieses Wertes und von dessen Nachfolger wiederum sind vor 1938 wohl noch nicht einmal 100 Exemplare in Dienst gestellt worden.

Schon auf der nächsten Seite wird die Widersprüchlichkeit dieser Jahre manifest: da wurde zwar ein Drehgestell in Schweißbauweise entwickelt - gebaut wurde aber nach wie vor ein längst überholtes genietetes Blech und Winkel-Drehgestell! so fortschrittlich, innovativ sich diese Zeit in bestimmten Bereichen gegeben haben mag, so rückständig war sie in anderen Belangen.

Dass sich ab dem Jahr 1938 fast schlagartig die Situation änderte, ist sicher auch als Zeichen der beginnenden Aufrüstung zu verstehen. Nun wurden - wenn auch zunächst in relativ bescheidenem Umfang - wieder Drehgestellwagen gebaut: Schienenwagen, Schotterwagen, Sattelwagen und Kesselwagen vor allem für private Einsteller. Auf einmal "sprießen" neue Güterwagen-Drehgestelle auf den Zeichenbrettern und in den Fertigungshallen. Und: es sind keine Reichsbahn-Ingenieure, die diese Drehgestelle entwerfen, sondern die Ingenieure in den Büros der Hersteller in Aachen, Deutz, Spandau, Gotha ...

Allerdings wurden die seinerzeit entwickelten Drehgestelle nicht in der sonst üblichen Weise in den Merkbüchern dokumentiert. Da entsprechende Skizzen offensichtlich nicht vorhanden waren, blieben diese Drehgestelle auch in der DV 939 F von 1967 häufig ohne Abbildung. Nur durch die intensive und nachhaltige Unterstützung vieler anderer Güterwagenfreunde war es möglich, auf den folgenden Seiten selbst solche Drehgestelle zu dokumentieren, die in der DV 939 F überhaupt nicht vermerkt waren. Namentlich sei hier nochmals insbesondere Bertil Bengtsson, Peter Driesch, Hermann Heless, Rudolf Ossig und Harald Westermann gedankt.
Eine weitere wichtige Hilfe waren sehr detaillierten Angaben Stefan Carstens in seinem Buch über die "Offenen Wagen in Sonderbauart". Als glücklicher Umstand darf in diesem Zusammenhang die Tatsache betrachtet werden, dass etliche der hier behandelten Drehgestelle nach dem Zweiten Weltkrieg in Österreich verblieben sind und dort mit anderen Methoden als bei der Deutschen Bundesbahn dokumentiert wurden. Die österreichischen Verzeichnisse, die Hermann Heless dankenswerterweise aus seiner Sammlung zur Verfügung gestellt hat, bestens die in Westdeutschland zusammengestellten Daten.

Bei der Überarbeitung der folgenden Seiten erwies es sich als sinnvoll, einige immer wieder benötigte Angaben und Informationen zusammenzustellen. Da diese eventuell auch für den ein oder anderen Besucher von Interesse sind, habe ich die Seiten
"Sonstiges: Schienenwagen" ergänzt und eine weitere Seite "Sonstiges: Großgüterwagen" erstellt. 
 
 


zurück - weiter -Top
 Impressum
_