Inhaltsverzeichnis - "Geschweißt"- Hauptseite - Bauart 975, nach Zeichnung 503.04.1 - Bauart 975, nach Zeichnung D 643 a - Schotterwagen (Talbot) - Bauart 981.2 - 4, Spandau - Bauart 981.5, Gotha 42 - Bauart 973, Gotha 43 - Österreich, SGP Güt 52 ff. - Bauart 984 - Bauart 989 ("Selbsteinstellbar") - Bauart 981.1, Pressblech, geschweißt - nächstes Kapitel - Impressum
Zeichnungen, Foto - Kommentar
- Daten
Die früheren Darstellungen
hinsichtlich der Ausführungen "Ursprung" und "vereinfacht" waren basierten
auf den in der DV 939 F enthaltenen Skizzen. Bei nochmaliger Durchsicht
der von Hermann Heless zur Verfügung gestellten Materialien der ÖBB
wurde klar, dass die Skizze zur ersten Ausführung dieses Drehgestells
(BA 989.3, nach Fwg 426.04.5) falsch ist. Nach dem dieser Fehler erkannt
war, ließen sich die beiden anderen Bauarten korrekt zuordnen.
"Selbsteinstellbar" (BA 989) (Ursprungsausführung) Quelle: DV 939 F, Jan. 67 |
"Selbsteinstellbar" (BA 989) (vereinfachte Ausführung beachte dreieckförmige Böcke an der Unterkante der Seitenwange ) Quelle: DV 939 F, Jan. 67 |
"Selbsteinstellbar"
(BA 989,
(vereinfachte Ausführung) ÖBB .Fad .. 81 676 1 807-2 Foto: Hermann Heless, Eisenerz, September 1970 |
Zeichnung 3:
"Selbsteinstellbar" (BA 989) Draufsicht (kein Unterschied zwischen Ursprungs- und vereinfachter Ausführung erkennbar) Quelle: DV 939, Jan. 67 |
In der DV 939 F vom Januar 1967 sind unter der seltsamen Bauartbezeichnung "Selbsteinstellbar" und der Bauartnummer 989 fünf Varianten aufgeführt. Bei drei davon ist der Rahmen "geschweißt" (davon sind auch Skizzen vorhanden), bei den anderen ist lediglich "Pressblech" vermerkt. Was es mit diesen beiden "Pressblech"-Varianten nach den Zeichnungen Kl 20 940 und Kl 20 940 a auf sich hat, konnte bislang nicht geklärt werden. Denkbar ist, dass sich diese Drehgestelle zu den beiden Versuchswagen Saarbrücken 2324, 2325 gehört haben. Die folgenden Ausführungen beziehen sich jedoch also ausschließlich auf die drei Drehgestelle mit "geschweißtem Rahmen".
Diese wurden 1938/39 und 1941/42 in drei Serien für die Selbstentladewagen OOt 42 (Koks, 90 m³; Fad 159 - Fwg 426.1) und OOtz 43 (Erz, 56 m³; Fad 163, Fwg 355.01 und Fwg 354.01) gebaut. Hersteller waren die Gothaer Waggonfabrik (Fwg 426.1, 2 Versuchswagen, 20 Serienwagen) und die Maschinenbau und Bahnbedarf AG, Spandau (Fwg 355.01, Fwg 354.01 - wobei die der Zeichnung Fwg 354.01.1 zu Grund liegende Werkszeichnung Kl 102 050 nicht in Spandau, sondern im Werk Dorstfeld entstanden ist ).
Im Verzeichnis der Großgüterwagen" findet sich dazu auf Bild 23 (Fwg 426.1) der Vermerk "verbesserte Diamondbauart". Aus heutiger Sicht sind diese Drehgestelle auf jeden Fall der Familie der "Three Piece Bogies" zurechnen. "Selbsteinstellbar" ist demnach hier wohl so zu verstehen, dass sich bei diesen Drehgestellen (wie bei allen Three Piece Bogies) ein automatischer Radlast-Ausgleich ergibt.
Der Querträger mit Drehpfanne
ist gegenüber den Seitenwangen mit je einer 11-lagigen, längs
gestellten Blattfeder abgefedert. Die Blattfedern sind mit beweglichen
Haken an der Seitenwange aufgehängt, so dass ein Längs- und -
wenn sicher auch nur in ganz geringem Umfang - ein gewisses Querpendeln
möglich war ("Wiege"). Die Achsen sind gegenüber den Seitenwangen
nicht abgefedert.
Die Seitenwangen sind an
den Enden durch kurze Kopfstücke nach innen verbreitert, so dass eine
vermutlich einseitig
wirkende Bremse realisiert werden konnte.
Ursprungsausführung/Vereinfachte
Ausführung
In der DV 939 F (Jan. 67)
ist zum Drehgestell nach Zeichnung Fwg 426.04.5 (989.3) die falsche Skizze
abgebildet. Das bei Carstens (S. 115) als auch bei Wolff (S. 46 oben) abgebildete
Foto des Saarbrücken 2341 OOt (nach Fwg 426.1, Gotha 1938/39) lässt
eindeutig erkennen, dass an der Unterkante keine dreieckförmigen Böcke
(Federfangböcke?) vorhanden sind. Die Ursprungsausführung ist
also in der Skizze zur Bauart 989.1 (Saarbrücken 3540 - 3639, Spandau
1941/42, Fwg 355.01)
wiedergegeben. Drehgestelle
in vereinfachter Ausführung (989.2, 12 mm kürzer) erhielten die
145 nach Zeichnung Fwg 354.01 gebauten Wagen.
Ein weiteres Foto in Stefan
Carstens Buch über die Offenen Wagen in Sonderbauart (Seite
117 unten) belegt, dass beide Ausführungen untereinander tauschbar
waren. Insgesamt waren wohl rund 360 Wagen mit diesen Drehgestellen ausgerüstet.
Geschweißte Drehgestelle Bauart 989 "Selbsteinstellbar" | Fwg
426.04.5/
Fwg 354.04.1 "Ursprungsausf." |
Fwg
354.04.1 b
vereinf. Ausf. |
Drehgestell-Gattungsnummer | 989.3, 989.1 | 989.2 |
Achsstand | 2050 mm | 2050 mm |
maximaler Laufkreis-Durchmesser | 940 mm | 940 mm |
Achsschenkelmittenabstand | 1956 mm | 1956 mm |
Blatt-Tragfedern | ||
Gestreckte Länge | 1100 mm | 1100 |
Anzahl der Federblätter | 11 | 11 |
Federblattquerschnitt | 120 x 13 mm | 120 x 13 mm |
Durchschnittsgewicht (incl. Radsätze, Bremse) | 4700 kg | 4700 kg |
erstes Baujahr | 1938, 1941 | 1941 |
Quellen:
Carstens, Stefan; Diener,
Hans Ulrich: Güterwagen Band 2: Gedeckte Wagen - Sonderbauarten.
Nürnberg 1989
Carstens, Stefan: Güterwagen
Band 4: Offene Wagen in Sonderbauart. Nürnberg 2003
Deutsche Bundesbahn: Merkbuch
für die Schienenfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn. Güterwagen.
Band 2. DV 939 F, Januar 1967 und nachfolgenden Berichtigungen (bis B 12)
Deutsche Bundesbahn: Verzeichnis
der Großgüterwagen, 2-achs. Selbstentladewagen und Kübelwagen.
EZA 999577. Gültig ab März 1952. Minden
Österreichische Bundesbahnen:
Dienstbehelf 832/4. Übersicht über die Drehgestellbauarten in
vierachsigen normalspurigen ÖBB-Wagen. Teil 3: Güterwagen. Ausgabe
1979 (Sammlung Hermann Heless)
Österreichische Bundesbahnen,
GD Ref. IV/1: Beilage zum Dienstbehelf 802. Verzeichnis der normalspurigen
ÖBB-Güterwagen-Drehgestelltypen. Ausgabe Mai 1965 (Sammlung Hermann
Heless)
Wolff, Gerd: EK-Güterwagen-Lexikon
DB: Die vierachsigen Selbstentladewagen. Die Staubbehälterwagen. Freiburg
1994