Güterwagen Drehgestelle: Geschweißt - BA 973, Gotha 43
Version 3.01.92*.1, Stand: 9. September 2014

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Zeichnung - Fotos - Kommentar - Daten - Vergleich mit ähnlichen Drehgestell-Bauarten
 
 
  Drehgestell Bauart 973, Gotha 43
  nach Zeichnung 367.04.1

   Quelle:
   Merkbuch für die Schienenfahrzeuge der Deutschen 
   Bundesbahn. Güterwagen. Band 2. DV 939 F, Januar 1967; 

 


  Drehgestell Bauart 973, Gotha 43
  nach Zeichnung 367.04.1

  ÖBB 866 302 (ex DRB Srb 3514 OOt)Gotha 1943
  Foto: Hermann Heless; Knittelfeld, Oktober 1969

 Anmerkung: Der auf der rechten Feder aufliegende Blechstreifen gehört nicht zum Drehgestell.
 
  Drehgestell Bauart 973, Gotha 43
  nach Zeichnung 367.04.1
  3 Verstärkungsrippen über dem inneren
  Federbock

  Hoesch Rohr AG, Werks-Rungenwagen, 
  Wagennummer nicht bekannt, 
  Foto: Rudolf Ossig, Hamm, August 1989
  (anderes Drehgestell dieses Wagens)

Die Drehgestelle der Bauart 973, Gotha 43 wurden 1943 in Verbindung mit den Großgüterwagen (Sattelwagen) nach Zeichnungsnummern Fwg 367.01 (Bild 17), Fwg 369.01 (Bild 24) und Fwg 370.01 (Bild 25) von der Gothaer Waggonfabrik entwickelt.

Darüberhinaus könnte auch ein Zusammenhang mit den Wagen nach Zeichnung Fwg 372.01 bestehen, jedenfalls ist auf Bild 30 des Verzeichnisses der Großgüterwagen ein Drehgestell zu erkennen, das der Bauart 973, Gotha 43 nach Zeichnung 367.04.1 in allen Merkmalen entspricht. Bestätigt wird dies durch das bei Carstens, Offene Wagen in Sonderbauart auf Seite 118 oben abgedruckte Werkfoto des "Sbr 3529".

Bauartbestimmende Merkmale des Drehgestells Gotha 43 sind:
- die ausgerundeten Enden der Seitenwangen mit ihren nach außen weisenden Kanten,
- die nicht bis an die Unterkante reichenden senkrechten Bleche des inneren Federbocks sowie
- die gerade Unterkante der Seitenwange zwischen den Achsausschnitten.

Die Drehgestelle haben Laschenaufhängung und sind aus Thomasstahl fertigt. Alle wesentlichen Bauteile (Querträger, Federböcke, Obergurte/Deckbleche) sind in Schweißbauweise entstanden und mit den Seitenwangenblechen verschweißt. Nicht geklärt ist, wie die Seitenwangenbleche im unteren Bereich verstärkt sind: dem Foto von Rudolf Ossig nach könnten die Unterkanten auch durch Pressen oder Kanten geformt worden sein.

Zwischen den Achsen, etwas oberhalb des Achslagermittelpunktes, befinden sich zwei kreisrunde Ausschnitte als Bremsschaulöcher. Einige der Drehgestelle scheinen darüberhinaus noch einen dritten, kreisförmigen Ausschnitt mit größerem Durchmesser im Bereich des Hauptquerträgers zu haben.

 
  Geschweißtes Drehgestell Bauart 973, Gotha 43   367.04.1
  Drehgestell-Gattungsnummer   973
  Achsstand   1800 mm
  maximaler Laufkreis-Durchmesser   940 mm
  Achsschenkelmittenabstand   1956 mm
  Blatt-Tragfedern  
    Gestreckte Länge   1200 mm
    Anzahl der Federblätter   8
    Federblattquerschnitt   120 x 16 mm
  Durchschnittsgewicht (incl. Radsätze, Bremse)  
  erstes Baujahr   1943 

Vergleich mit ähnlichen Drehgestell-Bauarten
 
  Drehgestell BA 981.5, Gotha 42
  Zeichnungsnummer Kl 104 201
  Unterkante zwischen den Achsausschnitten hochgezogen

  Skizze: Hermann Jahn auf Grundlage von Bild 32 b im  "Verzeichnis der Großgüterwagen ..." 

  Drehgestell Bauart 973, Gotha 43
  nach Zeichnung 367.04.1
  Unterkante zwischen den Achsausschnitten gerade

  Quelle: Merkbuch für die Schienenfahrzeuge der DB. Güterwagen. Band 2. DV 939 F, Januar 1967; 


 
  Drehgestell Bauart 973, Gotha 43
  nach Zeichnung 367.04.1
  senkrechte Bleche des inneren Federbocks reichen nicht bis an die Unterkante

  Quelle: Merkbuch für die Schienenfahrzeuge der DB. Güterwagen. Band 2. DV 939 F, Januar 1967;

  Geschweißtes Drehgestell, Österreich
  Bauart Güt 52 SGP
  senkrechte Bleche des inneren Federbocks reichen bis an die Unterkante  

  Skizze: Hermann Jahn


 
  Drehgestell Bauart 973, Gotha 43
  nach Zeichnung 367.04.1

  Quelle: Merkbuch für die Schienenfahrzeuge der DB   Güterwagen. Band 2. DV 939 F, Januar 1967 

  Drehgestell Bauart Niesky

   Skizze: Hermann Jahn auf Grundlage einer Abbildung in:
   Deinert, Werner: Eisenbahnwagen. Berlin, 1985, 5. Auflage, Seite 74

Die Analogien zwischen dem Drehgestell der Bauart 973, Gotha 43 und den Drehgestellen Bauart 981.5, Gotha 42 sowie dem östereichischen Güt 52 SGP sind offensichtlich. Das Niesky-Drehgestell unterscheidet sich gegenüber dem "Gotha 43" nicht nur hinsichtlich Achsstand und Laufkreis-Durchmesser. Die Form der Bremsschaulöcher und der quadratische Ausschnitt im Bereich des Hauptquerträgers erinnern ebenso wie die inneren Federböcke an die geschweißten Pressblech-Drehgestellen der sogenannten "Einheitsbauart". Auch reicht die Seitenwange nicht so tief hinunter wie beim "Gotha 43". Dennoch fallen Ähnlichkeiten an den seitlichen Enden der Seitenwangen auf: neben der Ausrundung der Unterkante in diesem Bereich sind auch die äüßeren Federböcke im Prinzip gleich aufgebaut. Bemerkenswert ist darüberhinaus, dass die Kanten beim Niesky-Drehgestell - ebenso wie beim Gotha (42 wie 43) nach außen weisen.

Der hier erkennbare Zusammenhang zwischen den Gotha-, Pressblech- und Niesky-Drehgestellen lässt folgende Vermutungen zu:
Die Seitenwangenbleche der Gotha-Drehgestelle sind im Grund genommen auch Pressblech-Bauteile, das Gotha-Drehgestell bildete die Grundlage für die Entwicklung der Pressblech-Drehgestelle der Einheitsbauart, und wurde von dessen Konstrukteuren unter materialialwirtschaftlichen und fertigungstechnischen Aspekten optimiert.

Quellen:
Carstens, Stefan: Güterwagen Band 4: Offene Wagen in Sonderbauart. Nürnberg 2003
Deutsche Bundesbahn: Merkbuch für die Schienenfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn. Güterwagen. Band 2. DV 939 F, Januar 1967 und nachfolgenden Berichtigungen (bis B 12)
Deutsche Bundesbahn: Verzeichnis der Großgüterwagen, 2-achs. Selbstentladewagen und Kübelwagen. EZA 999577. Gültig ab März 1952. Minden
Österreichische Bundesbahnen: Dienstbehelf 832/4. Übersicht über die Drehgestellbauarten in vierachsigen normalspurigen ÖBB-Wagen. Teil 3: Güterwagen. Ausgabe 1979 (Sammlung Hermann Heless)
Österreichische Bundesbahnen, GD Ref. IV/1: Beilage zum Dienstbehelf 802. Verzeichnis der normalspurigen ÖBB-Güterwagen-Drehgestelltypen. Ausgabe Mai 1965 (Sammlung Hermann Heless)
Wolff, Gerd: EK-Güterwagen-Lexikon DB: Die vierachsigen Selbstentladewagen. Die Staubbehälterwagen. Freiburg 1994
 


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