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Zeichnung - Fotos
- Kommentar - Daten - Vergleich
mit ähnlichen Drehgestell-Bauarten
Drehgestell Bauart
973, Gotha 43
nach Zeichnung 367.04.1 Quelle:
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Drehgestell Bauart
973, Gotha 43
nach Zeichnung 367.04.1 ÖBB 866 302 (ex
DRB Srb 3514 OOt), Gotha 1943
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Drehgestell Bauart
973, Gotha 43
nach Zeichnung 367.04.1 3 Verstärkungsrippen über dem inneren Federbock Hoesch Rohr AG, Werks-Rungenwagen,
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Die Drehgestelle der Bauart 973, Gotha 43 wurden 1943 in Verbindung mit den Großgüterwagen (Sattelwagen) nach Zeichnungsnummern Fwg 367.01 (Bild 17), Fwg 369.01 (Bild 24) und Fwg 370.01 (Bild 25) von der Gothaer Waggonfabrik entwickelt.
Darüberhinaus könnte auch ein Zusammenhang mit den Wagen nach Zeichnung Fwg 372.01 bestehen, jedenfalls ist auf Bild 30 des Verzeichnisses der Großgüterwagen ein Drehgestell zu erkennen, das der Bauart 973, Gotha 43 nach Zeichnung 367.04.1 in allen Merkmalen entspricht. Bestätigt wird dies durch das bei Carstens, Offene Wagen in Sonderbauart auf Seite 118 oben abgedruckte Werkfoto des "Sbr 3529".
Bauartbestimmende Merkmale
des Drehgestells Gotha 43 sind:
- die ausgerundeten Enden
der Seitenwangen mit ihren nach außen weisenden Kanten,
- die nicht bis an die Unterkante
reichenden senkrechten Bleche des inneren Federbocks sowie
- die gerade Unterkante
der Seitenwange zwischen den Achsausschnitten.
Die Drehgestelle haben Laschenaufhängung und sind aus Thomasstahl fertigt. Alle wesentlichen Bauteile (Querträger, Federböcke, Obergurte/Deckbleche) sind in Schweißbauweise entstanden und mit den Seitenwangenblechen verschweißt. Nicht geklärt ist, wie die Seitenwangenbleche im unteren Bereich verstärkt sind: dem Foto von Rudolf Ossig nach könnten die Unterkanten auch durch Pressen oder Kanten geformt worden sein.
Zwischen den Achsen, etwas
oberhalb des Achslagermittelpunktes, befinden sich zwei kreisrunde Ausschnitte
als Bremsschaulöcher. Einige der Drehgestelle scheinen darüberhinaus
noch einen dritten, kreisförmigen Ausschnitt mit größerem
Durchmesser im Bereich des Hauptquerträgers zu haben.
Geschweißtes Drehgestell Bauart 973, Gotha 43 | 367.04.1 |
Drehgestell-Gattungsnummer | 973 |
Achsstand | 1800 mm |
maximaler Laufkreis-Durchmesser | 940 mm |
Achsschenkelmittenabstand | 1956 mm |
Blatt-Tragfedern | |
Gestreckte Länge | 1200 mm |
Anzahl der Federblätter | 8 |
Federblattquerschnitt | 120 x 16 mm |
Durchschnittsgewicht (incl. Radsätze, Bremse) | |
erstes Baujahr | 1943 |
Vergleich mit ähnlichen
Drehgestell-Bauarten
Drehgestell
BA 981.5, Gotha 42
Zeichnungsnummer Kl 104 201 Unterkante zwischen den Achsausschnitten hochgezogen Skizze: Hermann Jahn auf Grundlage von Bild 32 b im "Verzeichnis der Großgüterwagen ..." |
Drehgestell Bauart
973, Gotha 43
nach Zeichnung 367.04.1 Unterkante zwischen den Achsausschnitten gerade Quelle: Merkbuch für die Schienenfahrzeuge der DB. Güterwagen. Band 2. DV 939 F, Januar 1967; |
Drehgestell Bauart
973, Gotha 43
nach Zeichnung 367.04.1 senkrechte Bleche des inneren Federbocks reichen nicht bis an die Unterkante Quelle: Merkbuch für die Schienenfahrzeuge der DB. Güterwagen. Band 2. DV 939 F, Januar 1967; |
Geschweißtes
Drehgestell, Österreich
Bauart Güt 52 SGP senkrechte Bleche des inneren Federbocks reichen bis an die Unterkante Skizze: Hermann Jahn |
Drehgestell Bauart
973, Gotha 43
nach Zeichnung 367.04.1 Quelle: Merkbuch für die Schienenfahrzeuge der DB Güterwagen. Band 2. DV 939 F, Januar 1967 |
Drehgestell Bauart
Niesky
Skizze: Hermann
Jahn auf Grundlage einer Abbildung in: |
Die Analogien zwischen dem Drehgestell der Bauart 973, Gotha 43 und den Drehgestellen Bauart 981.5, Gotha 42 sowie dem östereichischen Güt 52 SGP sind offensichtlich. Das Niesky-Drehgestell unterscheidet sich gegenüber dem "Gotha 43" nicht nur hinsichtlich Achsstand und Laufkreis-Durchmesser. Die Form der Bremsschaulöcher und der quadratische Ausschnitt im Bereich des Hauptquerträgers erinnern ebenso wie die inneren Federböcke an die geschweißten Pressblech-Drehgestellen der sogenannten "Einheitsbauart". Auch reicht die Seitenwange nicht so tief hinunter wie beim "Gotha 43". Dennoch fallen Ähnlichkeiten an den seitlichen Enden der Seitenwangen auf: neben der Ausrundung der Unterkante in diesem Bereich sind auch die äüßeren Federböcke im Prinzip gleich aufgebaut. Bemerkenswert ist darüberhinaus, dass die Kanten beim Niesky-Drehgestell - ebenso wie beim Gotha (42 wie 43) nach außen weisen.
Der hier erkennbare Zusammenhang
zwischen den Gotha-, Pressblech- und Niesky-Drehgestellen lässt folgende
Vermutungen zu:
Die Seitenwangenbleche der
Gotha-Drehgestelle sind im Grund genommen auch Pressblech-Bauteile, das
Gotha-Drehgestell bildete die Grundlage für die Entwicklung der Pressblech-Drehgestelle
der Einheitsbauart, und wurde von dessen Konstrukteuren unter materialialwirtschaftlichen
und fertigungstechnischen Aspekten optimiert.
Quellen:
Carstens, Stefan: Güterwagen
Band 4: Offene Wagen in Sonderbauart. Nürnberg 2003
Deutsche Bundesbahn: Merkbuch
für die Schienenfahrzeuge der Deutschen Bundesbahn. Güterwagen.
Band 2. DV 939 F, Januar 1967 und nachfolgenden Berichtigungen (bis B 12)
Deutsche Bundesbahn: Verzeichnis
der Großgüterwagen, 2-achs. Selbstentladewagen und Kübelwagen.
EZA 999577. Gültig ab März 1952. Minden
Österreichische Bundesbahnen:
Dienstbehelf 832/4. Übersicht über die Drehgestellbauarten in
vierachsigen normalspurigen ÖBB-Wagen. Teil 3: Güterwagen. Ausgabe
1979 (Sammlung Hermann Heless)
Österreichische Bundesbahnen,
GD Ref. IV/1: Beilage zum Dienstbehelf 802. Verzeichnis der normalspurigen
ÖBB-Güterwagen-Drehgestelltypen. Ausgabe Mai 1965 (Sammlung Hermann
Heless)
Wolff, Gerd: EK-Güterwagen-Lexikon
DB: Die vierachsigen Selbstentladewagen. Die Staubbehälterwagen. Freiburg
1994