Inhaltsverzeichnis - "Geschweißt"- Hauptseite - Bauart 975, nach Zeichnung 503.04.1 - Bauart 975, nach Zeichnung D 643 a - Talbot 39/Fuchs 42/Fuchs 42 T - Bauart 981.2 - 4, Spandau - Bauart 981.5, Gotha 42 - Bauart 973, Gotha 43 - Österreich, SGP Güt 52 ff. - Bauart 984 - Bauart 989 ("Selbsteinstellbar") - Bauart 981.1, Pressblech, geschweißt - nächstes Kapitel - Impressum
Vorbemerkung - Ausführung Talbot 39 - Ausführung Fuchs 42 - Ausführung Fuchs 42 T - Datenblatt - Anmerkung - Quellen
Vorbemerkung:
Für
die ab 1939 ausgelieferten vierachsigen Dienst-Schotterwagen mit 25
m³ Laderaum [1] hat die Waggonfabrik Talbot [2],
Aachen, ein neues
geschweißtes Drehgestell mit 1800 m Achsstand entwickelt. Nach
dem Zweiten Weltkrieg gelangte ein Großteil der rund 300 gebauten
Exemplare in den Bestand der Deutschen Bundesbahn (Schotterwagen BA
266), weitere Wagen in
den Bestand der ostdeutschen Reichsbahn [3] und der Österreichischen
Bundesbahnen [4].
Ab
1942 hat die
Waggonfabrik Fuchs,
Heidelberg, diese
Konstruktion übernommen
und auf 2000 mm
Achsstand verlängert.
Hinweise
auf von Talbot mit 2000 mm oder auf von Fuchs mit 1800 mm Achsstand
gebaute Ausführungen sind mir bisher nicht bekannt.
1.
Ausführung Talbot 39, 1800 mm Achsstand
Abb.
1 – 3: |
Abb.
4: Geschweißtes Drehgestell mit
1,8 m Achsstand, Bauart Talbot 39; eingesetzt unter ÖBB
Schotterwagen 80 81 972 0 303-3;
Foto: Hermann
Heless, Wien Süd-Frachtenbahnhof, 20. März 1991
Das
Drehgestell ist komplett unter Verwendung von Blechkonstruktionen und
Walzprofilen in Schweißbauweise hergestellt.
Seitenwangen
- Stehblech bis an die Unterkante der Achshalterausschnitte
herunterreichend, Oberkante im Bereich des Hauptquerträgers
gekröpft, mit zwei dreieckförmigen
Bremsschaulöchern,
an allen Kanten mit
aufgeschweißten
Gurten verstärkt;
flanschartig
aufgeschweißte
vertikale Blechen
als Anschlag für die inneren Federböcke, gegeneinander und
gegenüber
dem Seitenwangen-Stehblech mit einem ebenen horizontalen
Blech ausgesteift.
Achsstand
1800
mm, Laufkreisdurchmesser 940
mm. 9-lagige
trapezförmige
Blatt-Tragfedern in Laschen aufgehängt, trotz
dieser relativ einfachen Federaufhängung zeigten diese Wagen und
ihre Drehgestelle in Laufversuchen (leer und beladen) auch bei
Geschwindigkeiten von 90 km/h gute Laufeigenschaften
[1, S. 81 f].
Bremse beidseitig auf beide Achsen wirkend.
Verwendung
(soweit bekannt)
a)
rund
300 Schotterwagen
(25 m³, Talbot ab 1939).
Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangten diese Wagen in die Bestände
der Deutschen Bundesbahn
("Schotterwagen BA 266"),
ostdeutschen Deutschen Reichsbahn
(OOT 83/OOtmv/Fac 6780) und der Österreichischen Bundesbahnen
[2], [3], [4].
b)
6
Kalkkübelwagen
(3
Kübel á 18 m³,
Talbot
1939)
[6]
c)
Selbstentladewagen für Kalkstein.
Diese Verwendung ist bisher nur durch das Foto des DB 556 535 [P] der
Farbwerke Höchst [7] belegt. Es ist daher nicht bekannt, wo,
wann und wie
viele dieser Wagen gebaut
worden sind.
2.
Ausführungsvarianten
Fuchs 42, 2000 mm Achsstand
Ab
1942 hat
die
Waggonfabrik
Fuchs, Heidelberg, diese
Konstruktion
übernommen und
mit
auf 2000 mm verlängertem Achsstand gebaut.
a) Ausführung Fuchs 42, 2000 mm Achsstand, Normalspur
Abb.
5: Geschweißtes Drehgestell mit 2,0 m Achsstand und 6-lagiger Feder,
Bauart Fuchs 42, Baujahr 1943; eingesetzt unter Kesselwagen;
Foto:
Archiv RAW Zwickau/Slg. Harald Westermann
Verwendung:
Vermutlich,
aber nicht eindeutig belegt, wurden diese normalspurige Ausführung
für Untergestelle von Chemie-Kesselwagenverwendet (vgl. Abb. 5).
Etwa ab 1943 wurden auch für die Druckgas- und Chemiekesselwagen
standarisierte Zeichnungen unter Federführung von Westwaggon
erstellt. Auch bei den danavon Fuchs gebauten Wagen kamen dann
Pressblech-Drehgestelle der Einheitsbauart zur Verwendung.
b)
Ausführung Fuchs 42
T, 2000 mm Achsstand,
spanische Breitspur
("Transfesa
Bogie Typo AW")
Im
Zusammenhang mit der Gründung der Transfesa hat die
Waggonfabrik Fuchs
ab 1942
über 140 vierachsige
Güterwagen
für Spanien gebaut.
Abb.
7: Geschweißtes Drehgestell mit 2,0 m Achsstand für spanische
Breitspur, Bauart Fuchs 42 T, (Transfesa Bogie Typo AW); eingesetzt
unter
Transfesa Viehwagen TFE fhv 30; Werkfoto Fuchs/Slg. Bernhard
König
Die Transfesa [8] (Anm. 1) wurde 1943 von Gebrüdern Fernández López, einflussreichen Viehhändlern, gegründet und verfügte zunächst nur über Wagen für den innerspanischen Verkehr. Die von Fuchs für die Transfesa gebauten Wagen und deren Drehgestelle waren daher nie für den einen Einsatz im Spurwechselbetrieb eingerichtet.
Verwendung:
Abb. 8: |
-
140 TRANSFESA Viehwagen, teils mit Begleiterabteilen.
Indienststellung 1943/44, ursprünglich registriert bei der
spanischen Nordbahngesellschaft TFE.fhv 1 - 140 (-> Renfe
PFF.f<h>v 8001 - 8140). Alle Wagen waren mit einer
Luftdruckbremse ausgestattet, Wagen ohne Begleitabteil ('.fv')
verfügten über eine bodenbedienbare Feststellbremse, bei den
anderen Wagen ('fhv') war das Begleiterabteil mit einer Handbremse
ausgestattet. Wagenkasten zum Transport von Kleinvieh und Stückgütern
ab Ende der 1940er Jahre mehrfach (?) umgebaut. Ab 1966 wurden die
noch vorhandenen Wagen zu teils zweistöckigen Transportwagen für
Automobile (Renfe PMMA.fve 25.000 - 25.135) umgebaut.
- 10 (?)
TRANSFESA Kühlwagen. Diese Wagen sind lediglich durch ein Foto, auf
dem nur der Transfesa-Schriftzug, aber keine Wagennummer erkennbar
ist, belegt [5].
Datenblatt
Talbot
1939/Fuchs
42/Fuchs 42T
Anmerkung:
1)
Die
Gründung der Transfesa ist nicht eindeutig geklärt:
Einerseits ist belegt, dass die ersten, der von Fuchs
gebauten und als Tranfesa-Wagen beschrifteten vierachsigen
Viehwaggons bereits am 25. Januar 1943 in Madrid der Öffentlichkeit
präsentiert wurden [Google
->EFE Madrid, 25/01/1943 - Bilder]. Andererseits wird das
Gründungsdatum der Transfesa in einer zum 60. Jubiläum
herausgegebenen Broschüre [9]
erst mit dem 2. Juni 1943 angegeben.
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Quellen:
[1]
Persicke,
J.: Ein neuer vierachsiger Schotterwagen (in: Glasers Annalen, 64.
Jahrgang, Heft 8 vom 15. 4. 1940, S. 77 – 82)
Bengtsson,
Bertil: Persönliche Information, 2002
[2]
Carstens,
Stefan: Güterwagen Band 4: Offene Wagen in Sonderbauart. Nürnberg
2003, S. 51 bis 53
Driesch, Peter: Dienstfahrzeuge (2).
Bahndienst-Güterwagen. (= Miba Report). Nürnberg 2002
Driesch,
Peter: Schotterwagen - einst und jetzt (in: Jahrbuch für
Eisenbahngeschichte - Band 28, 1996, S. 27 bis 38)
Heless,
Hermann: Persönliche Informationen, September 2005
[3]
Deutsche
Reichsbahn, VES-W Delitzsch, Fachgruppe S: Zusammenstellung der Wagen
und Drehgestellgattungsnummern, DS 999 19, 8. Ausgabe, gültig vom 1.
1. 1970
(Dok.Nr. 8600)
[4]
Österreichische
Bundesbahnen: Dienstbehelf 832/4. Übersicht über die
Drehgestellbauarten in vierachsigen normalspurigen ÖBB-Wagen. Teil
3: Güterwagen. Ausgabe 1979 (Sammlung Hermann
Heless)
Österreichische Bundesbahnen, GD Ref. IV/1: Beilage zum
Dienstbehelf 802. Verzeichnis der normalspurigen
ÖBB-Güterwagen-Drehgestelltypen. Ausgabe Mai 1965 (Sammlung Hermann
Heless)
[5]
Scheller, Paul: Persönliche Informationen,
Okt. 2014
[6]
Bormann, Frank: Persönliche Informationen, November 2021
[7]
Carstens,
Stefan: Offene
Selbstentladewagen. Betrieb, Verwendung und Modell-Bauanleitungen (=
MIBA Report) Fürstenfeldbruck 2016 (Foto S. 71 unten)
Westermann,
Harald: Persönliche
Informationen, August
2003
König,
Bernhard: Schienenfahrzeugbau
in Heidelberg (= Internetseite der Eisenbahnfreunde
Heidelberg)
http://ef-heidelberg.de/
König,
Bernhard: Persönliche
Informationen, September
2014
[8]
Wikipedia: Transfesa:
https://es.wikipedia.org/wiki/Transfesa
-
<abgerufen und
maschinell übersetzt 10.
01.
2023>
Wikipedia:
Hijos de Antón de
Marcos
https://es.wikipedia.org/wiki/Hijos_de_Ant%C3%B3n_de_Marcos
-
<abgerufen und
maschinell übersetzt 10.
01.
2023>
Wikipedia:
Ancho
ibérico
https://es.wikipedia.org/wiki/Ancho_ib%C3%A9rico
-
<abgerufen und
maschinell übersetzt 12.
01.
2023>
SKF
Industries, inc.: SKF bearings for railway rolling stock.
1948
https://catalog.hathitrust.org/Record/002026617
-
<abgerufen 12.
01.
2023>
[9]
Grupo Transfesa: Transfesa 1943 - 2003 (= Broschüre zur Geschichte
der Transfesa)
https://web.archive.org/web/20110904184358/http://transfesa.com/presscorporativa/historiaEs.pdf -
<abgerufen 27.
01.
2023>
Ohne die oben erwähnten Quellen und persönlichen Informationen wäre diese Drehgestell-Dokumentation nicht möglich gewesen. Mein an dieser Stelle wiederholter Dank den genannten Informationsgebern gilt auch denen, deren Recherchen und Vorarbeiten in die mir zur Verfügung gestellten Informationen eingeflossen sind. Ich danke allen Bildgebern für die freundliche Erlaubnis, die hier gezeigten Fotos kostenlos auf dieser Seite veröffentlichen zu dürfen (Genehmigungsdaten: Bernhard König, 26. 01. 2023).