Inhaltsverzeichnis - LEILA - Three Piece Bogies - Schwanenhals-Drehgestelle - Impressum
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Allgemeines
- Deutsche Reichsbahn, Dok.Nr. 0964, 1957 - Rumänische
Eisenbahnen (CFR), 1955
Andrews-Drehgestell
("Andrews-type truck") Foto: Werkfoto Gregg,
New York
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Andrews-Drehgestell,
beachte: Dämpferelement
rechts neben der Schraubenfeder verwendet bei offenen
50 t-Güterwagen für die
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Andrews-Drehgestelle können
als Mischform von Diamond- und "Bettendorf"-Drehgestellen verstanden werden.
Vom "Bettendorf" - oder vielmehr dessen Nachfolgern - stammen die aus Guss-Stahl
gefertigten Seitenwangen. Bei diesen Drehgestellen sind jedoch die Achslagergehäuse
in die Seitenwangen integriert. Nicht so beim Andrews-Drehgestell: hier
sind die Achslagergehäuse - wie beim Diamond-Drehgestell - mit den
Seitenwangen verschraubt. Diese Konstruktion bedingt das
charakteristische untere
Flacheisen, das die Achslagergehäuse mit dem unteren Bereich der Seitenwangen
verbindet.
Zum Austausch der Achsen
müssen bei Andrews-Drehgestellen lediglich die Schraubverbindungen
gelöst werden, während bei anderen Three Piece Bogies mit angegossenen
Achslagergehäusen beide Seitenwangen abgenommen werden müssen:
Three Piece Bogie,
Seitenwange abgenommen
Foto: Werkfoto Standard
Truck Company,
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Andrews-Drehgestelle wurden von nordamerikanischen Bahngesellschaften von 1910 bis in die Dreißigerjahre beschafft. In den Fünfzigerjahren wurden diese Drehgestell vor allem bei Export-Güterwagen verwendet. Ein wichtiges Verkaufsargument für die Andrews-Drehgestelle war, dass die Achslagergehäuse von älteren Diamond-Drehgestellen in den Andrews-Drehgestellen weiterverwendet werden konnten.
Das Andrews-Drehgestell ist
aus mitteleuropäischer Sicht insofern von Bedeutung, als diese Drehgestell-Bauart
auch hier in mindestens einer Ausführung Verwendung gefunden hat:
Deutsche Reichsbahn,
Dok.Nr. 0964, 1957
Europäisches
Andrews-Drehgestell
Drehgestell Bauart 964 (Dok.Nr. 0964) in amtlichen Unterlagen beschrieben als "Diamond-Drehgestell, Rahmen gegossen" DR ZZ 8-51-79-61 (Ladegut:
Roherdöl)
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Die Beschreibung dieses Drehgestells als "Diamond, Rahmen gegossen" erscheint zunächst verwunderlich. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Bezeichnung "Andrews" in Europa kaum bekannt gewesen ist. Wäre dieses Drehgestell mit der nach wie vor gängigen Bezeichnung "Bettendorf" beschrieben worden, hätte ich mich vermutlich nicht weiter für diese Bauart interessiert.
Weitere Informationen zum
Drehgestell Bauart 964:
Güterwagen-Drehgestelle:
Diamond - Rahmen gegossen (BA 964/Dok.Nr. 0964)
Rumänische Eisenbahnen, 1955
Rumänisches
Andrews-Drehgestell
einseitige Bremse CFR Kesselwagen (Zaekk)
82 53 774 0 036-1
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Zu diesem Drehgestell und
den Wagen unter denen diese Bauart verwendet wurde schreibt Gottfried Wild:
"Anfang der Fünfzigerjahre starteten die Rumänischen Eisenbahnen
(CFR) ein Programm zur Erneuerung ihres Fahrzeugparks, der nicht nur ein
faszinierendes Sammelsurium von Fahrzeugen und Typen darstellte sondern
durch zwei Weltkriege auch stark dezimiert war. Das neue Waggonbauprogramm
wurde unter sowjetischer Herrschaft und Beratung aufgestellt und die so
konstruierten Fahrzeuge wiesen deutliche sowjetische Merkmale auf, so zum
Beispiel das Andrews- Drehgestell, auch wenn Konstruktion und Design den
rumänischen Ingenieuren unterlag. Der Achsstand betrug standardmäßig
2000 mm. Zu diesem neuen Güterwagen-Fahrzeugpark gehörten kurze
und lange Gondolas, Plattformwagen, Selbstentlader, geschlossene Güterwagen
und natürlich, Kesselwagen. Alle liefen auf Diamond-Drehgestellen
oder gegossenen Three Piece Bogies (Andrews) mit angeschraubten (Gleit-)Achslagergehäusen.
Aus Standardisierungsgründen
wurden diese Achslagergehäuse auch bei zweiachsigen Güterwagen
oder sogar bei den ebenfalls neu gebauten Schnellzugwagen verwendet. Einige
wenige der Andrews-Drehgestelle erhielten später Rollenlager. Bei
Kesselwagen wurden ausschließlich Andrews-Drehgestelle verwendet,
während die Diamond-Drehgestelle, ebenfalls rumänischer Konstruktion
und auch mit 2000 mm Achsstand, gelegentlich unter den geschlossenen Waggons
oder den Gondolas, standardmäßig jedoch unter den Plattformwaggons
anzutreffen waren.
CFR Gedeckter vierachsiger
Güterwagen
mit Andrews-Drehgestell CFR Gv (?) 182134
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Der Kesselwagen war die interessanteste Konstruktion, weil selbsttragend, und vollkommen geschweißt. Neben den eindeutig russischen und im weiteren Ursprung amerikanischen Merkmalen, trugen die Kesselwagen serienmäßig das alte Reichsbahn-Bremserhaus in Blechausführung und mit rundem Dach.
Auch wenn das rumänische Andrews-Drehgstell gut durchkonstruiert war, war die Leistung der Bremsanlage scheinbar etwas unterdimensioniert. Man munkelt auch von einem Konstruktionsfehler, in der ursprünglichen, sowjetischen Vorschrift. Dieser Umstand machte sich insbesondere bei beladenen Selbstentladewagen bemerkbar. So war die fehlende Bremsleistung die Ursache eines verheerenden Unfalls im Jahre 1974, als ein Schotterzug am Predeal Pass außer Kontrolle geraten war, die Steigung hinunter donnerte und im Tal einen mit einem Gegenzug zusammenstieß. Der Schotterzug war zur Hälfte aus Selbstentladern gebildet, die auf den besagten Andrews-Drehgestell liefen. Eine kurz danach von der CFR erlassene Vorschrift sah vor, künftig in keinem Zug mehr als zwei beladene Schotterwagen dieses Typs einreihen zu dürfen."
Quellen:
Gottfried Wild: Pers. Mitteilung
Wilson, Jeff: Modeler's
guide to freight car trucks (in: Model Railroader, December 2003, Seite
72 - 77)