Modifizierte ORE-Drehgestelle
Auf
der Seite "ORE - international" konnten die Informationen
zu den ORE-Drehgestellen der einzelnen Staatsbahnen, da es sich im
Grund immer um das gleiche Standard-Drehgestell handelt,
zusammengefasst dargestellt werden. Bei den "modifizierten
ORE-Drehgestellen handelt es sich um jeweils eigenständige, sich
gebenüber dem Standard- und anderen modifizierten ORE-Drehgestellen
unterscheidende Konstruktionen. Daher werden diese jeweils auf einer
eigenen Seite vorgestellt.
SEAG 53 - DR, Dok.Nr. 0967 - PKP, 1XT(UIC/28R), 1XTa - MÁV, 1XTc - ČSD, Bauarten 131-2, 133-2, 134-2; UIC 30 - CFR‚ Bauart „Boghiul ORE“ - SBB‚ Bauarten JMR60, SIG63 - SEMAF (Ägypten) - Breitspur (Finnland, Spanien)
SBB, Bauarten JMR60, SIG 63
A) JMR 60 - B) SIG 63 - Ausführungsvariante ÖBB "UIC ALDUR" - Quellen
A) JMR60
Die
Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) und die schweizerischen
Güterwagen-Hersteller haben sich über mehrere Stufen dem
modifizierten ORE-Drehgestell angenähert.
Nach zwei, 1954 und
1956 gebauten Kesselwagen, mit geschweißten Drehgestellen (JMR54,
1800 mm Achsstand, Laschen-Aufhängung) entwickelte die Waggonfabrik
Josef Meyer in Rheinfelden (JMR) Ende der 1950er Jahre den Prototyp
eines vierachsigen Kesselwagens, dessen geschweißte Drehgestelle
(JMR60, Prototyp) einen Achsstand von 2000 mm, einen
Laufkreis-Durchmesser von 1000 mm und an Kurzschaken aufgehängte
achtlagige ORE-Blatttragfedern hatten.
Noch im Jahr 1960
entstanden durch Weiterentwicklung dieses Prototyps, durch Abänderung
der Federböcke und den Einsatz von Langschaken die den ORE
Forderungen entsprechenden Drehgestelle JMR60 (Standard) und JMR60i.
Modifizertes
ORE-Drehgestell JMR60 (Standard), Quelle: [1]
Die
Josef Meyer Waggon AG hat aus dem JMR60 (Standard) und dem JMR60i
noch die Ausführung JMR60 Autoverlad und aus dem JMR64 die
Ausführungen JMR66 sowie die Ausführungen JMR67 und JMR75 mit 1800
mm Radstand abgeleitet.
B) SIG63
Eine
zweite Generation modifizierter ORE-Drehgestelle mit kleinerem
Laufkreis-Durchmesser (920 mm) entstand mit dem 1963 von der
Schweizerischen
Industrie-Gesellschaft, Neuhausen am Rheinfall entwickelten
Drehgestell SIG63, ein Jahr später war auch in Rheinfelden mit dem
Drehgestell JMR64 der Übergang auf die kleineren Radsätze
vollzogen.
Modifizertes
ORE-Drehgestell SIG63, Quelle: [1]
Ausführungsvariante:
ÖBB "UIC ALDUR":
Im
Jahr 1965 hat die Simmering Graz Pauker AG (SGP) 50 Flachwagen der
Type 4300 (Ss 4300), später umgezeichnet in Smms 31/82 80 470 7 000
- 049-x an die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) geliefert. Deren
Drehgestelle entsprechen augenscheinlich dem "SIG63", sie
werden in Unterlagen der ÖBB als "UIC ALDUR geführt, für den
Rahmen wurden Bleche aus "ALDUR 47" verwendet
[2].
Ausführlichere
Informationen und Datenblätter zu diesen und anderen schweizerischen
Drehgestellen sowie deren Verwendung finden sich im Kapitel „SBB“
(Link). Dieses
Kapitel wäre ohne die nachhaltige Unterstützung durch Hugo
Kagerbauer, Urs G. Berger und Christian Ochsner nicht zustande
gekommen. Ihnen sei auch an dieser Stelle nochmals für ihre Mithilfe
gedankt.
(-> Top)
Quellen:
[1]
Josef Meyer Waggon AG,
Rheinfelden: Verzeichnis der Drehgestellbauarten ab 1960 der
normalspurigen
CH-immatrikulierten Güterwagen, Ausgabe Juli 2002 (firmeninterne
Dokumentation)
[2] Österreichische Bundesbahnen:
Dienstbehelf 832/4. Übersicht über die Drehgestellbauarten in
vierachsigen normalspurigen ÖBB-Wagen. Teil 3: Güterwagen. Ausgabe
1979 (Sammlung Hermann Heless)
Berger,
Urs. G.: Die 80 m³
Kesselwaggons für Mineralölprodukte von JOSEF MEYER RHEINFELDEN (=
D60, Dokumentationen der SCC-Gruppe des Vereins DSF), Frick 2010
(www.containercars.ch)
Ochsner,
Christian: Die Güterwagen von SBB Cargo 1999 - 2010. Selbstverlag
des Autors, Wald 2010
(https://www.verlag-ochsner.ch/shop.aspx)
Ochsner,
Christian: Schweizer
Privatgüterwagen ab 1980.
Selbstverlag des Autors, Wald 2013
(https://www.verlag-ochsner.ch/shop.aspx)
Berger,
Urs. G.: Persönliche Mitteilungen
Kagerbauer,
Hugo: Persönliche Mitteilungen
Ochsner,
Christian: Persönliche Mitteilungen