Inhaltsverzeichnis - Gummifeder-Drehgestelle - Drehgestelle mit Wiege - Aluminium-Drehgestelle - Impressum
Drehgestelle mit Wiege - Hauptseite - Görlitz (2600 mm Achsstand) - Kühlwagen - Schlieren - WUS/Opel, BA 701, 2. Besetzung
Kühlwagen
Hauptseite - Dessau 48 - Görlitz
Dessau 54 - ZMW
Dessau - Typ B 1 (Dessau 65)
- Typ B 2 (Niesky 66) - Görlitz
V
Fotos mit Kommentaren - Skizze (Achsführung) - Bauartunterschiede: Achsgenerator - Bauartunterschiede: Sicherung der Schraubenfedern - Daten
Görlitz Dessau 54
Kühlwagen-Drehgestell
Görlitz Dessau 54
DR 19-01-46 TTM, Baujahr 1957 Mannschaftwagen Kühlmasch.-Zug 1 Standort Dessau gewogen Wbg 19.5.61 Foto (Ausschnitt): Sammlung Harald Westermann |
In den Jahren 1954 und 1955
erhielt die Deutsche Reichsbahn ihre ersten Kühlzüge. Vermutlich
in diesem Zusammenhang wurden diese normalspurigen Kühlwagen-Drehgestelle
entwickelt und unter allen Wagen dieser Kühlzüge verwendet. Mit
gewissen Änderungen und teilweise spurwechselfähig ("umsetzbar")
wurden diese Drehgestelle bis Ende der Sechzigerjahre für vor allem
Eiskühlwagen, Dieselmannschaftswagen und Maschinenkühlwagen mit
Begleiterabteil osteuropäischer Bahnverwaltungen und privater Einsteller
gebaut.
Kühlwagen-Drehgestell
Görlitz Dessau 54
Baujahr 1956 Werkfoto VEB Waggonbau
Dessau
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Kühlwagen-Drehgestell
Görlitz Dessau 54
Modell Werkfoto VEB Waggonbau
Dessau, 1956
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Das "Görlitz Dessau
54" ist unverkennbar aus Reisezugwagen-Drehgestellen der Gattung "Görlitz"
abgeleitet und hat wie diese eine Wiege. Besonders bemerkenswert ist zum
einen die Abfederung der Wiege mit Blattfedern und deren Aufhängung
an Rechteckschaken (wie beim Görlitz III) und achshalterlos geführten
Radsätze (wie beim 1951 entwickelten Görlitz V).
Kühlwagen-Drehgestell
Görlitz Dessau 54
Werkfoto VEB Waggonbau
Dessau
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"Die ersten Baumuster (des
Görlitz V - Anm. d. Red.) wurden als achshalterlose Bauart bezeichnet,
da die Schraubenfedern außer der senkrechten Last auch alle horizontalen
Kräfte zwischen Radsatz und Drehgestellrahmen übernehmen mussten.
Da keine Führung der Achslagergehäuse durch Achshalter bestand,
war die Laufeigenschaft der Drehgestelle beeinträchtigt. Aus diesem
Grund wurde später in jede (Schrauben-)Feder eine Achsführung
eingebaut. Sie besteht aus einem Bolzen, der an der Unterseite des Drehgestell-Langträgers
angeordnet ist und einer zylindrischen Führungsbuchse." (Deinert,
Eisenbahnwagen, Seite 79)
Alle Görlitz Dessau
54-Drehgestelle hatten diese Achsführung. (Zum Vergleich: Y
25-Drehgestelle sind wie diese Kühlwagen-Drehgestelle schraubengefedert,
haben jedoch Achshalter).
Kühlwagen-Drehgestell
Görlitz Dessau 54
halbe Seitenansicht beachte: Achsführung Skizze: Hermann Jahn
auf Grundlage der
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Kühlwagen-Drehgestell
Görlitz Dessau 54
Wiegenaufhängung Foto: Matthias Palmer,
Lauterbach (Rügen),
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Kühlwagen-Drehgestell
Görlitz Dessau 54
Radsatzführung beachte: die untere Arretierung der Radsatz- führung unterscheidet sich von der in der Skizze dargestellten Version Foto: Matthias Palmer,
Lauterbach (Rügen),
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Bauartunterschiede: Achsgenerator
Kühlwagen-Drehgestell
Görlitz Dessau 54
mit über Kardanwelle angetriebenem Generator Maschinenkühlwagen
mit Begleiterabteil MK 4 B
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Die auf dem Foto gezeigte
Bauform mit außen, im Achslagergehäuse angeflanschtem Generator
ist relativ modern. Ende der Fünfzigerjahre für die DR gebaute
Maschinenkühlwagen besassen noch einen innenliegenden, mit Transmissionsbändern
angetriebenen Generator (Zeichnung 58.056-04.025, Dok. Nr. 0952).
Bauartunterschiede: Sicherung der Schraubenfedern
Betrachtet man Fotos und
Zeichnungen des Görlitz Dessau 54 genauer, fallen an den Federtellern
der Achslager Unterschiede auf: Deutlich sind auf dem mittleren Foto (Ausschnitt
aus Werkfoto VEB Waggonbau Dessau, Slg. M. Palmer, entsprechend Zeichnung
58.056-04.025, Dok. Nr. 0952, ca. 1957) in den Ecken der Federteller massive
Schrauben zu erkennen.
Auf dem rechten Foto (nicht
identifizierter MK 4, abgestellt in Lauterbach/Rügen, Ausschnitt aus
Foto: M. Palmer) finden sich an dieser Stelle kleine, winklig aufgeschweißte
Blech mit feineren Schrauben.
Auf dem linken Foto sind
keine Schrauben zu erkennen. (Ausschnitt aus Foto DR 19-01-46 TTM, Slg.
H. Westermann, entsprechend Zeichnung 58.025-04.018, Dok. Nr. 0929, 1954).
Auf dem Foto des 1966 gebauten
privateigenen Maschinenkühlwagens mit Begleiterabteil (siehe oben)
ist eine vierte Variante des Federtellers: rund und ohne Schrauben.
Da aus den Zeichnungen keine
andere Funktion herauszulesen ist, nehme ich an, dass diese Verschraubungen
zur Sicherung der Schraubenfedern dienen sollten. An sich aber müsste
bereits die oben beschrieben Achsführung einen sicheren Sitz der Schraubenfedern
gewährleistet haben.
Kühlwagen-Drehgestell | Görlitz Dessau 54 |
Spurweite | 1435 mm,
1435/1524 mm |
Achsstand | 2500 mm |
maximaler Laufkreis-Durchmesser | 1000 mm |
Achsschenkelmittenabstand (s. Anm,. 1) | 2000 mm |
Größte zulässige Achslast | |
Federung: Wagenkasten gegen Drehgestell | |
Blattfedern | |
Anzahl der Federblätter (nach Zeichnung) | 10 |
gestreckte Länge (nach Zeichnung, s. Anm. 2) | 1250 mm |
Federblatt-Querschnitt (nach Zeichnung) | 120 x 15 mm |
Federung: Drehgestell gegen Achsen | |
Schraubenfedern | |
Anzahl der Federn | 8 |
Außendurchmesser (nach Zeichnung) | 270 mm |
Durchmesser des Stahls (nach Zeichnung) | 40 mm |
Anzahl der Windungen (nach Zeichnung) | 3 |
Höchstgeschwindigkeit | 100 km/h |
Durchschnittsgewicht (incl. Radsätze, Bremse) | |
erstes Baujahr | 1954 |
Anm. 1: Bei den 1954/55 für
die DR gebauten Drehgestellen betrug der Achsschenkelmittenabstand 1956
mm.
Anm. 2: Bei den 1957 für
die DR gebauten Drehgestelle für Maschinenkühlwagen betrug die
gestreckte Länger der Battfedern laut Zeichnung 1410 mm.