Inhaltsverzeichnis - Parabelfeder-Drehgestelle - Gummifeder-Drehgestelle - Drehgestelle mit Wiege - Impressum
Hauptseite
- Clouth/Gummirollfeder-Drehgestelle:
LHB 64/Clouth - Talbot
Rola, BA 690
-
Talbot
DRRS - DRRS 25 - EFD
SS1000 TBT - andere Gummifeder-Drehgestelle: Künstler
- Megi-Feder - LEILA
- Gigabox, Tatravagonka ASB -
sonstige
Gummifeder-Drehgestelle
Entwicklungszusammenhang - Foto Seitenansicht - Foto Draufsicht - Beschreibung - Foto Detailansicht - weitere Informationen
Im Jahr 1978 hat die Firma
Talbot einen neuen Niederflurwagen für das Transportsystem "Rollende
Landstraße" vorgestellt, als Nachfolger der Ende der Sechzigerjahre
von Simmering Graz Pauker entwickelten Wagen. Damit Lastwagen und Sattelzüge
direkt auf diese Wagen auffahren können, erfordern diese Wagen Laufwerke
Radsätze mit extrem kleinem Laufkreis-Durchmesser. Da solche Radsätze
nur eine geringe Radsatzlast zulassen, müssen die Drehgestelle drei-
oder vierachsig ausgeführt werden. Zur Federung dieser Drehgestelle
hat Talbot das Konzept der Clouth-Glockenfeder (siehe Hauptseite
und LHB 64/Clouth)
aufgegriffen und weiterentwickelt.
Drehgestell entsprechend
DB Bauart 690
SBB/HUPAC Saadkmms 84 85 498 4 562-8 P, Foto: Hugo Kagerbauer |
Drehgestell Bauart
690
Foto: Werkfoto Talbot
|
Das eigentliche Drehgestell
(also ohne Radsätze und Bremseinrichtung) setzt aus drei Baugruppen
zusammen: H-Rahmen, Achslagerbrücken und Gleitstückträger.
In der Mitte des H-Rahmens (im Foto oben rot markiert) befindet sich die
Drehpfanne, an den vier Enden der H-Schenkel befinden sich Federglocken
(gelb). Diese sind als "Doppelglocken" ausgebildet, das bedeutet, dass
sich in Laufrichtung parallel in einem Glockenmantel zwei Glockenräume
befinden. Über zwei einfache Gummirollfedern je Glockenmantel stützt
sich der H-Rahmen auf vier Achslagerbrücken (grün). Seitlich
an den Glockenmänteln sind die Gleitstückträger (blau) gelagert.
Drehgestell Bauart
690 (Detailansicht)
Saadkms 690, 85 80 498 3 074-9; Foto: Philipp Zipf, Kornwestheim Rbf, 9. Dezember 2003 |
Weitere Informationen zu diesem und verwandten Drehgestellen:
a) Drehgestell Bauart
690
- vierachsig, Laufkreis-Durchmesser
360/335 mm, Achsabstand 750/700/750 mm, max. RSL 5,0 t
- Scheibenbremsen, Radsätze
mit Monoblockradscheiben, die gleichzeitig als Bremsscheiben dienen
- "RoLa-Wagen BA Aachen"
Saadkms 690, Hersteller: Talbot, 1. Baujahr 1978; nahezu identische Wagen
wurden auch vom Schweizer
KLV-Unternehmen "HUPAC" beschafft. Im Jahr 2002 wurden für die Trienter
Spedition Bertani
150 Saadkms mit identischen Drehgestellen von Bombardier Transportation,
Werk Niesky,
gebaut.
- Eine ausführlichere
Beschreibung des Laufwerks findet sich auch in: Perner, Dr. Detlef: InnoTrans
2002,
II. Teil: Saadkms
4983 Bertani, ... (in: Güterwagen-Correspondenz 92, Februar 2003,
S. 21 - 28). In der selben
Ausgabe findet sich
auch ein Hinweis auf Saadkms-Prototypen für HUPAC, die mit ähnlichen
Drehgestellen
ausgerüstet
sind, Laufkreis-Durchmesser (neu) jedoch 380 mm.
- Drehgestelle dieser Bauart
werden auch in den 12-achsigen Niederflurwagen "RoLa Alpin" der ÖBB
verwendet
(3 Drehgestelle,
je 4 Achsen. Informationen zu diesen Wagen finden sich in:
Perner, Dr. Detlef:
Huckepack-Niederflurwagen "Rollende Landstraße", 3. Generation. (in:
Güterwagen-
Correspondenz 5/6, 2/89, S. 24 - 31),
Perner, Dr. Detlef:
Huckepack-Niederflurwagen "Rollende Landstraße", 3. Generation -
Nachtrag (in:
Güterwagen-Correspondenz 8, 4/89, S. 61/62)
b) Drehgestell Bauart
691 (Prototyp)
Drehgestell Bauart
691
Foto: Werkfoto Talbot, Sammlung Jahn |
- dreiachsig, Laufkreis-Durchmesser
450/410 mm, Achsabstand 900 mm, max. RSL 9,5 t
- Scheibenbremsen, Radsätze
mit Monoblockradscheiben, die gleichzeitig als Bremsscheiben dienen
- je 2 Lagergehäuse
mit kurzen Wangen starr miteinander verbunden; benachbarte Wangen greifen
über
dem Lager des mittigen
Radsatzes scharnierartig ineinander; doppelte Gummirollfedern
(vgl. Talbot DRRS,
LHB 64) zwischen Wangen und H-Rahmen
- Wippenwagen-Protoyp, Hersteller:
Talbot, Baujahr 1979, ausgemustert 1990
c) Drehgestell BA 741
(Prototyp "RoLa Flachland")
- vierachsig, Laufkreis-Durchmesser
470/410 mm, Achsabstand 900/900/900 mm, max. RSL 9,5 t
- Scheibenbremsen, Radsätze
mit Monoblockradscheiben, die gleichzeitig als Bremsscheiben dienen
(baugleich mit Drehgestell
Bauart 690)
- je 2 Lagergehäuse
mit kurzen Wangen starr miteinander verbunden, auf den Wangen aufliegender
H-Rahmen mit Drehpfannenträger
- Abfederung primär
über Stahlfederkissen, sekundär über doppelte Gummirollfedern
zwischen Wangen
und H-Rahmen
- "RoLa-Flachland"-Wagen
Saadkms 741, Hersteller: Talbot, 1. Baujahr 1990
Informationen zu den Drehgestellen anderer Niederflur- oder Huckepackwagen finden sich auf der Seite: Andere Güterwagen-Drehgestelle: Niederflurwagen für den Huckepackverkehr
Quelle (soweit nicht anders
angegeben):
Wolff, Gerd: EK-Güterwagen-Lexikon
DB: Kombinierter Ladungsverkehr. Teil 3: Huckepack-Verkehr, Tragwagen.
Freiburg 2000