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Wörterbuch - Literaturliste - Schienenwagen - Durchdrehbare Drehgestelle - Großgüterwagen - Konstruktion: Formgebungsverfahren - Achsschenkelmittenabstand - Bremsschaulöcher - Lenkachsen - Schaken - Schwerpunktaufhängung - Schwingungsdämpfung bei Schraubenfedern - Drehpfannen - Achslager: Isothermos/Peyinghaus, Friedmann, Cosmovici
Isothermos/Peyinghaus Achslager
Isothermos/Peyinghaus
Achslagergehäuse; links: ältere
Ausführung (ca.
1930), rechts: jüngere Ausführung (ca. 1940) Quelle: Foto, links: Armin Mühl, Museumswagen, Bentheimer Eisenbahn, Neuenhaus; Schaubild, rechts: Knorr-Bremse AG |
Isothermos/Eveno/Peyinghaus
Achslager, ältere Ausführungen, mit Oberschmierung Quelle: Foto, links (Modell): Isothermos-Katalog, Skizze, rechts: Patentschrift Nr. 433108/Peyinghaus; Deutsches Reichspatentamt (1924/1926) |
Isothermos Achslager,
jüngere Ausführung, mit doppelter Unterschmierung Quelle: Knorr-Bremse AG |
Friedmann Achslager
Friedmann Achslager Quelle: Foto, links: Sammlung Hermann Heless; Skizze, rechts: Patentschrift Nr. 193174, Österreichisches Patentamt, Bearbeitung Jahn |
Alexander
Friedmann hat 1871 in Wien eine
Maschinenfabrik gegründet, die von Anfang an Armaturen und
Pumpen für
Eisenbahnen zugeliefert hat. In diesem Zusammenhang hat sich die Firma
ab den
1920er Jahren auch mit der Optimierung der mechanisch
geschmierten Gleitachslagern
befasst.
Funktionsweise
Bei
den Friedmann Achslagern sitzt eine
Ölförder- oder
Schöpfscheibe (s. Pos. 4) an der Stirnseite der Achsschenkel.
Diese
Scheibe taucht in den Ölsumpf im unteren Teil des
Lagergehäuses (Pos. 11)
, wobei ein Ölfilm an ihr haften bleibt. Im Zug der weiteren
Rotation wird
dieser Ölfilm - vereinfacht dargestellt - abgestreift , in
sogenannte
"Staunuten"(Pos. 7 und 7') , gepresst und gelangt über
entsprechende
Bohrungen/Kanäle (Pos.
8) in den oberen, tragenden Teil des Achslagergehäuses und von
dort auf den
Achsschenkel.
In seiner in Deutschland eingreichten Patentschrift Nr. 499330 schreibt
Friedmann: " Bei manchen Schmiereinrichtungen für die Achslager
von Eisenbahnwagen wird ein Schöpfring oder eine
Schöpfscheibe verwendet, die (...) drehbar ist und vom rotierenden
Achsschenkel angetrieben wird. Dieser Ringe (...) taucht in den
Ölsumpf am unteren Ende des Gehäuses und fördert aus
demselben das Öl nach oben in einen zum Lager führenden
Ölkanal. Bei diesen Anordnungen wird jedoch von dem in der
Nähe des Ölkanals angebrachten Abstreifer nur ein Teil des
geschöpften Öles wirklich zu den Schmierstellen geleitet.
Auch erfolgt der Zufluss des Öles nur durch das natürliche
Gefälle, also ohne nennenswerten Druck. (...) Die vorliegende
Erfindung beseitigt diese Nachteile dadurch, dass das Öl den
Schmierstellen unter Druck zugeführt wird."
Rumänischer
Kesselwagen mit Cosmovici Achslagern, C.F.R. Kz 510 013, Einsteller:
Ungarische Eisenbahn-Verkehrs-Actiengesellschaft Budapest;
Hersteller: Gothaer Waggonfabrik |
Cosmovici
Achslager Quelle: NN: Die Achsbüchse System Cosmovici. (in: Verkehrstechnische Woche 1911 - 12, Seite 600 - 602; Slg. Paul Scheller) |
1908
reichte der rumänische Ingenieur Georg C. (auch: G. C.;
Georges
Constantin) Cosmovici aus Bukarest seine Patentschrift auf eine
"Schmiereinrichtung an Achslagerzapfenlagerungen von
Eisenbahnwagen" in der Schweiz und in Österreich ein, nach dem
diese seit November 1907 bei den rumänischen Eisenbahnen an
zwei
Personenwagen erfolgreich erprobt wurden.
Funktionsweise
In
seinerzeit konventionellen einteiligen Achslagern (z. B. Sachsen,
1908, s. http://images.zeno.org/Roell-1912/I/big/Ro010131.jpg)
erfolgte die Schmierung von unten über ein gelagerte
Schmierkissen,
das mit Spiralfedern gegen den Achszapfen (Achsschenkel)
gedrückt
und mittels Saugdochten mit Öl aus der darunterliegenden
Ölkammer
versorgt wurde. Die Dochte sorgten dafür, dass nur
"gereinigtes"
Öl an die Achslager gelangte, während sich
eindringender Staub und
Abrieb im unteren Teil der Ölkammer sammelte. Unter
ungünstigen
Bedingungen bestand jedoch die Gefahr, dass durch die mit hohem Druck
auf den Achszapfen aufliegenden oberen Lagerschalen der Ölfilm
abgestreift wurde und somit keine mehr ausreichende Schmierung
gegeben war. In diesem Zusammenhang bemerkenswert sind die noch
geteilten österreichischen Achslager (s.
http://de.academic.ru/pictures/eisenbahnwesens/large/Ro010128.jpg
und http://de.academic.ru/pictures/eisenbahnwesens/large/Ro010127.jpg),
die mit einer Notschmierung im Oberteil versehen waren.
G. C.
Cosmovici hat oein einteiliges Achslager entwickelt, das auch eine zuverlässige Oberschmierung des
Achszapfens gewährleistet hat. Dazu musste er
zunächst für eine
Art "Klärung" des Öls sorgen, in dem er es durch
verschiedene Kammern (s. Skizze, Pos. 1 - 4) leitet, in denen sich
der Schmutz absetzen kann. Um das Öl aus der letzten Kammer
(4) zum
oberen Bereich des Achslagers zu befördern, verwendet er eine
gusseiserne Scheibe (6), die auf den Achszapfen aufgesteckt, in der
Rotationsbewegung mitgenommen wurde und so immer wieder in das
Ölbad
in Kammer 4 eintauchte und dort mit Öl benetzt wird. Im oberen
Teil
des Achslagergehäuses wird dieses Öl von einem
Abstreifer (26)
teilweise abgeschabt und über Öffnungen und
Hohlräume (7, 8, 11,
12) auf die Oberfläche der Achse geleitet.
Quellen:
Scheller,
Paul: Persönliche Informationen
NN: Die Achsbüchse System
Cosmovici. (in: Verkehrstechnische Woche 1911 - 12, Seite 600 - 602;
Slg. Paul Scheller)
Röll, Victor Freiherr von (Hrsg.):
Enzyklopädie
des Eisenbahnwesens.
Zweite, vollständig neu bearbeitete Auflage
1912–1923 in 10
Bänden, Urban & Schwarzenberg Verlag, Berlin/Wien. 2.
Aufl. 1912
- 1923. (digitalisierte Ausgabe des Nachdrucks)
Patentschriften:
Cosmovici,
Georg C.: Schmiereinrichtung an Achszapfenlagerungen von
Eisenbahnwagen. Eidgen. Amt für geistiges Eigentum, 2. Oktober
1908
("CH44930A.pdf")
Cosmovici, Georg Constantin: Achsbüchse
für Eisenbahnwagen. Angemeldet am 1. November 1908, Beginn der
Patentdauer 1. Juni 1910 ("AT44857B.pdf")