Güterwagen-Drehgestelle: Fachwerk - Österreich

Version 1.03.95.1, Stand (Inhalt): 22. August 2014

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Fachwerk-Drehgestell mit unterem Verbindungseisen: Skizze - Foto - Kommentar - Foto Kranschutzwagen - Daten
Fachwerk-Drehgestell mit Blechachshaltern: Skizze - Kommentar - Daten
 

Fachwerk-Drehgestell mit unterem Verbindungseisen  

 
  Fachwerk-Drehgestell Österreich

  Skizze: Hermann Jahn auf der Grundlage der Zeichnung "Lauf Nr. 25140"  Ö. B. B.,
  Werkstätte Knittelfeld 1934 (Sammlung Hermann Heless)

  Fachwerk-Drehgestell Österreich
  Gleitlager, Federbund entsprechend Originalzustand

  KFNB Ja 71 418, Waggonfabrik Stauding, 1902
  Foto: Hermann Heless, 10. Juli 1987, Jedlersdorf

 

Dieses österreichische Drehgestell weist die Grundmerkmale eines Fachwerkrahmens auf, ist aber gegenüber anderen Fachwerk-Drehgestellen deutlich verstärkt. Die seitlichen U-Profile sind mit der glatten Seite nach außengekehrt, darauf aufgenietet sind die aus Winkeleisen gebildeten Federböcken. Die inneren Achshalter sind im unterhalb des Achsmittelpunktes üger ein Flacheisen gegeneinander versteift. Im Breich des Hauptquerträgers ist der Rahmen durch eine Konstruktion aus U-Profilen und Winkeleisen massiv verstärkt. Je zwei seitliche Flacheisen bilden ein Sprengwerk und übertragen die vertikal einwirkenden Kräfte auf die Seitenprofile.

Betrachtet man das oben abgebildete Drehgestell genauer, so fällt auf, dass die Achshalter keine genietete Verbindung mit dem Seitenprofil haben. Man wird daher annehmen müssen, dass die Achshalter auf die Seitenprofile aufgeschweißt sind. Ein solcher Umbau könnte eventuell im Jahr 1934 erfolgt sein, die Maßangaben in der oben abgebildeten Zeichnung lassen vermuten, dass dabei die Achshalter erneuert wurden.

Die Verstärkung des Hauptquerträgers war zu diesem Zeitpunkt vermutlich schon vorhanden und wurde offensichtlich bei dem Umbau im Jahr 1934 nicht grundsätzlich verändert. Denkbar erscheint mir, dass diese Verstärkung Gegenstand eines noch früheren Umbaus gewesen sein könnten und dass dieses Drehgestell ursprünglich als einfache Fachwerk-Drehgestelle mit Verbindungseisen zwischen den inneren Achshaltern konzipiert wurden.

Nicht zuletzt sei darauf hingewiesen, dass bei diesem Drehgestell die Achsen beidseitig gebremst sind.
ÖBB Kranschutzwagen 967 508 (ex KFNB Ja 71 418); Foto: Hermann Heless
  ÖBB Kranschutzwagen 967 508 (ex KFNB Ja 71 418) mit österreichischen Fachwerk-Drehgestellen
  beachte: Bauform der Gleitlager, Federbund

  Foto: "OBW" (Sammlung Heless), Wien Ost, 26. April 1969


 
  Fachwerk-Drehgestell, Österreich  
  Bauartbezeichnung (bis 1965)  
  Achsstand   2000 mm
  maximaler Laufkreis-Durchmesser  
  Achsschenkelmittenabstand (vermutlich)   1970 mm
  Blatt-Tragfedern   Nr. 51
    Gestreckte Länge  
    Anzahl der Federblätter   9
    Federblattquerschnitt  
    Traghöhe  
  erstes Baujahr  

Fachwerk-Drehgestell mit Blech-Achshaltern
 
Skizze Fachwerk-Drehgestell mit Blech-Achshaltern   Fachwerk-Drehgestell mit Blech-Achshaltern

  Skizze: Hermann Jahn auf der Grundlage der  Zeichnung "Blatt VII b"
  (Sammlung Hermann Heless)

Drehgestelle dieser Bauart finden sich auch in der Zeichnung des "Vierachsigen bedeckten Güterwagens, Serie GA, Gruppe Ib" vom Mai 1903.

Der Zeichnung nach wirkt dieses Drehgestell in vielen Details moderner, ausgereifter als sein oben vorgestellter Vorgänger. Auch hier finden sich die Grundprinzipien des Fachwerkbaues wieder, allerdings sind die Achshalter als vollwandige Bleche ausgeführt. Entfallen ist hier die Aussteifung der inneren Achshalter, dafür wird die Sprengwerkskonstruktion unter dem Hauptquerträger noch deutlicher erkennbar.

 
  Fachwerk-Drehgestell mit Blech-Achshaltern, Österreich   nach Blatt VII b
  Bauartbezeichnung (bis 1965)  
  Achsstand   2000 mm
  maximaler Laufkreis-Durchmesser   1000 mm
  Achsschenkelmittenabstand   1970 mm
  Querspiel der Achsen   ± 2 mm
  Längsspiel der Achsen   ± 1 mm
  Blatt-Tragfedern  
    Gestreckte Länge   1000 mm
    Anzahl der Federblätter   10
    Federblattquerschnitt   92 x 11 mm
    Traghöhe  
  Durchschnittsgewicht (incl. Radsätze, Bremse)   4400 kg
  erstes Baujahr   1902

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