Inhaltsverzeichnis - Y 25 - Y 25 mit radial einstellbaren Radsätzen - Parabelfeder-Drehgestelle - Impressum
Hauptseite - DB Bauart 684 - Y 25 Orientable (Y 25 Or Lsm, Y25 Ls(d)mo, Y 27 LDsmo(f)) - Y 25 LDsso WBN - Y 25 Lsod (UIC St, TVP 2007) - andere
Einleitung - DB Bauart 684/1 (LHB) - DB Bauart 684/2 (Talbot)
verwandtes Thema: Güterwagen-Drehgestelle:
Dreiachsige - Y 25
Drehgestell
DB Bauart 684/1, Ausführung LHB, mit integrierter Bremsanlage und
bodenbedienbarer Hand-/Feststellbremse,
Fig. 1- 3: Skizzen (Quelle
[1]); Abb. 1: Seitenansicht mit Wiegeventil, DB Uais 732, 992 3
914 (Foto: G-D, Jahn, Braunschweig 22. August 1997);
Abb. 2:
Seitenansicht ohne Wiegeventil DB Uais 732 (Foto: Severin Duennbier,
November 2011)
Drehgestell
DB Bauart 684/1, Ausführung LHB; Werkfotos LHB, Quelle: Slg.
FVG
Y25-typischer Rahmen in
Schweißausführung (Y25 Css, entsprechend Zeichnung ORE 10453 [2])
mit radial einstellbaren Radsätzen und veränderter
Federdämpfung.
Vollgeschweißter
Rahmen aus Blechen und Walzprofilen (St 52-3), aus zwei Langträgern,
hohlträgerartigem Hauptquerträger und zwei U-Kopfquerträger.
Langträger doppel-T-förmig zusammengeschweißt, durch
Hauptquerträger und die beiden Kopfquerträger verbunden.
U-trägerförmige Längsstreben zur Aufnahme des Bremsgestänges.
UIC-Drehpfanne mit Kunststoffeinlage. Angeschweißte
Achslagerführungen aus Stahlguss. Acht Schraubenfedersätze.
Gefederte seitliche Gleitstücke. Achsstand 1800 mm,
Laufkreis-Durchmesser maximal 920 mm. Hammerförmiger, am
Achslagerdeckel angeschraubter Halter als Abhebesicherung. KE-GP-A
Bremsanlage (Lastbremsventil, Doppelbremszylinder, Gestängesteller)
und Feststellbremse im Drehgestell integriert, Wiegeventil direkt
über dem "rechten" (Anm. 1) vierten Federsatz angeordnet,
(Grauguss-) Bremssohlen in Bgu-Anordnung. [2], [3]
Die
radiale Einstellbarkeit der Radsätze wurde durch die Veränderung
der Radsatzführung erreicht. Beim konventionellen Y 25 haben die
Radsätze kein Längsspiel (Querspiel ± 10 mm), bei den
Drehgestellen der Bauart 684 beträgt das Querspiel ± 23 mm, das
Längsspiel ± 6 mm. Um dies zu ermöglichen wurden die Achsführung
und die Schwingungsdämpfung verändert.
Drehgestell
DB Bauart 684/1 (LHB), Radsatzführung, Federung und Dämpfung; DB
Uais 732 (Foto: Severin Duennbier, November 2011)
Drehgestell
DB Bauart 684/1 (LHB), Radsatzführung, Federung und Dämpfung;
Skizze; Quelle: Patentschrift [4] (Anm. 2).
Legende:
1) Drehgestellrahmen, 2) Schraubenfedern, 3) Achslagergehäuse, 4)
Achsfederträger, 5) Kragarm, 6) Pendelschake, 7) obere Kugelpfanne,
8) untere Kugelpfanne, 9) oberes kugelzapfenförmiges Lager, 10) Arm
des Achslagergehäuses, 11) unteres kugelzapfenförmiges Lager, 12)
Reibelement/"keilförmiges Zwischenstück/Reibstück", 13)
Gleitfläche, 14) Achsführung, 15) Nocken, 16 "Gummipuffer"
[4], Quelle für Begriffe in Anführungszeichen: [2]
Dämpfung
"In
Längs- und Querrichtung erfolgt die Dämpfung der Radsatzbewegungen
lastabhängig über Reibung in den balligen Schakenlagern. Davon
unabhängig werden Vertikalbewegungen durch lastabhängige Reibkräfte
eines keilförmigen Zwischenstücks gedämpft.
Vertikaldämpfung
(z): Der Drehgestellrahmen stützt sich über die Schraubenfedern auf
dem Achsfederträger ab, der mit zwei Kragarmen seinerseits auf den
Schrägen zweier Reibstücke aufliegt. Diese Schrägen erzeugen eine
Kraftkomponente in Richtung der Achshalter und bewirken damit die
Reibkräfte für die Vertikalfederung. ...
Dämpfung
horizontal-quer (y): Vom Reibstück wird die Last über Pendelschaken
am Achslagergehäuse abgesetzt. Jede Schake ist mit
kunststoffbeschichteten, wartungsfreien Axialgelenklagern ...
ausgerüstet, deren Reibradius mit dem lotrechten Drehpunktabstand
als Hebelarm eine gute Dämpfung der Querschwingungen
bewirkt." [2] "Zum Abfangen von Spitzenquerbeschleunigungen
greifen vor dem festen Anschlag ... zwei Gummipuffer pro Achse und
Richtung ein." [3]
Elastizität und Dämpfung
horizontal-längs (x): Die trapezförmige Anordnung der Schaken
ergibt in Längsrichtung eine etwas steilere Rückstellkennung als in
Querrichtung. Die Dämpfung der Längsbewegungen erfolgt ebenso wie
für die Querrichtung lastabhängig durch die Axialgelenklager in den
Schaken. Die Längsbeweglichkeit der Achslager ±
6 mm wird durch Anschlag der Kragarme an die am Achslager liegenden
Reibstücke begrenzt." [2]
Ausführungvarianten:
1.1
mit Feststellbremse, mit UIC-Drehpfanne, Radius 190 mm, nach
Zeichnung 1 Fwg 684.0.04.000.001
1.2 ohne Feststellbremse, mit
UIC-Drehpfanne, Radius 190 mm
2.1 mit Feststellbremse, mit
bolzenloser Drehpfanne, Radius 125 mm (1Fwg 664.0.04.077.002), nach
Zeichnung 1 Fwg 732.0.04.000.684 [5], [6, S. 621 f]
2.2 ohne
Feststellbremse, mit bolzenloser Drehpfanne, Radius 125 mm (1Fwg
664.0.04.077.002), nach Zeichnung 1 Fwg 732.0.04.000.684 [5], [6, S.
621 f]
Verwendung:
Ausführung
1 (Regelausführung):
1 Flachwagen, DB Rs 684, übernommen von der
VersA Minden im Dezember 1971
4 Selbstentladewagen DB Fads 175 zur
Erprobung ab April 1974 (Anm. 3)
100 Selbstentladewagen DB Fads
(ab 1980: Fals) 175 (Serienlieferung), Baujahr 1975 (Anm.
4)
1
Schiebehaubenwagen, DB Shis 708, 31 80 437 3 000, LHB 1976 (Prototyp,
ohne Feststellbremse) [8]
Ausführung 2:
16 Tiefladewagen DB Uais 732, LHB,
Baujahr 1975 >(je ein Drehgestell mit, ein Drehgestell ohne
Feststellbremse)
Datenblatt
Anmerkungen:
Anm.
1:
Die Zählung der Radsätze erfolgt hier (unabhängig von DIN 30052)
von der Stirnseite des Wagens aus. Als erster, vorderer Radsatz wird
der zu den Wagenstirnseiten hin angeordnete Radsatz begriffen, der
zweite Radsatz liegt zur Wageninnenseite und zum Hauptluftbehälter
hin. Daraus abgeleitet ist die Vorstellungen einer Fahrtrichtung, aus
der sich die Zuordnungen "links" und "rechts"
ergeben. In der Draufsicht (s. Collage 1, Fig. 3) liegt die rechte
Seitenwange also oben.
Anm.
2: In der hier gezeigten
Abbildung wurde die starke Verzerrung der Skizze in den
Patentschriften zu korrigieren versucht.
Anm.
3: Die bei Fads/Fals 175
verwendeten Drehgestelle Bauart 684/1 (LHB) wurden zu einem späteren
Zeitpunkt wieder gegen Drehgestelle anderer Bauart getauscht.
Allerdings ist der zeitliche Beginn dieses Drehgestell-Tausches weder
für die Erprobungs- noch für die Seriendrehgestelle bekannt.
Anm.
4.: Die Angabe von "110
Fals" mit Drehgestellen Bauart 684 in Wolff [7, S. 65] ergibt
sich möglicherweise aus der Addition der Anzahl der Wagen, die mit
Drehgestell-Prototypen (BAen 684/1 und 684/2) und der Anzahl der mit
Serien-Drehgestellen BA 684/1 (LHB) ausgerüstet waren. Bei der
Angabe "10 Tiefladewagen" in Madeyski [8, S. 714] dürfte
es sich um einen Druckfehler handeln. An anderen Stellen und
Veröffentlichungen, insbesondere in [2] sind 100 Fals (mit
Serien-Drehgstellen BA 684/1 LHB) und 16 Uais
angegeben.
Quellen:
[1]
Deutsche Bahn: DS 939 05 - Merkbuch für Schienenfahrzeuge -
Güterwagen und Ladeeinheiten. Gültig ab 01.01.2001 (mit
Bekanntgaben B 36 und B 37)
[2] Linke-Hofmann-Busch: Drehgestell
Bauart 684. Beschreibung und Laufwerk-Montageanweisung. Salzgitter,
1975 (Slg. FVG)
[3]
Deutsche Bundesbahn, AW Paderborn: Bericht zu Punkt 4 der
Tagesordnung der 85. Beratung des Güterwagenbauausschusses.
Stellungsnahme des GBA zum Güterwagendrehgestell für 120 km/h
Geschwindigkeit und 20 t Achsfahrmasse DB 684 - Vergleich der
Prototypen Talbot und LHB -. Paderborn, Dezember 1973 (=
unveröffentlichte sechsseitige maschinenschriftliche Stellungsnahme
mit 4 Anlagen <Zeichnungen>, Kopie Slg. FVG)
[4]
Linke-Hofmann-Busch Waggon-Fahrzeug-MaschinenGmbH,
Salzgitter-Watenstedt: Drehgestell für Schienenfahrzeuge,
Aktenzeichen 1582 (= Patentschrift
DE2160274; angemeldet am 4.12.1971/7.6.1973)
[5]
Linberg, Thomas: Tiefladewagen
mit 4 Radsätzen - Uais 732
(=
http://www.familie-linberg.de/bahn/archiv/tiefladewagen/db/html/ba732.html,
aufgerufen am 20. Juni 2017)
[6] Deutsche
Bahn: DS 939 05 - Merkbuch für Schienenfahrzeuge - Güterwagen und
Ladeeinheiten.
Gültig
ab 01.01.2001 (mit Bekanntgaben B 36 und B 37)
[7]
Wolff,
Gerd: EK-Güterwagen-Lexikon DB: Die vierachsigen Selbstentladewagen.
Die Staubbehälterwagen.
Freiburg
1994[8] Madeyski,
Dr.-Ing. Thilo von: Die Güterwagen-Drehgestelle Y 25 und 665 (in:
Eisenbahnbahntechnische Rundschau <27> Heft 11, 1978, S. 713 -
718)
[8]
Nielsen, Per Topp, Dansk Jernbanearkiv: DB Güterwagen
- Bauart 708 (=
http://www.dansk-jernbanearkiv.dk/europ/dbba708.htm; aufgerufen
am 15. September 2017)
- Madeyski, Dr.-Ing. Thilo von: Die
Güterwagen-Drehgestelle Y 25 und 665 (in: Eisenbahnbahntechnische
Rundschau <27> Heft 11, 1978, S. 713 - 718)
- Munske,
Helmut: Tiefladewagen der Deutschen Bundesbahn (in: Elsners
Taschenbuch der Eisenbahntechnik 1975, S. 291 - 325)
- Lehmann,
Dieter: dybas
– Die Bahnseiten (http://www.dybas.de/index.html; abgerufen am 20.
Juni 2017)
Persönliche Informationen:
- Duennbier,
Severin
- Linberg, Svetlana, Linberg, Thomas
Patent:
-
Linke-Hofmann-Busch: Drehgestell für Schienenfahrzeuge, Aktenzeichen
1582 (= Patentschrift
DE2160274; angemeldet am 4.12.1971/7.6.1973)