Güterwagen-Drehgestelle: Parabelfeder - Talbot Typ R 82, 86 (DB BAen 094, 095 - P95)

Version 2.0*.86.3, Stand: 31. Juli 2009

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Vorbemerkungen - Konstruktionsmerkmale - Ausführungen mit Wiegeventil- Daten
 

Talbot hat sich nur zögerlich mit der Entwicklung eines eigenen Parabelfeder-Drehgestells befasst. Vergegenwärtigt man sich das Engagement und die Bemühungen der Konkurrenten LHB und WU, ein standardisiertes Parabelfeder-Drehgestell zu entwickeln, erscheint es einleuchtend, dass ein Eingreifen in diese Entwicklung den Marktgegebenheiten nicht angemessen war. Für Lieferungen an die Deutsche Bundesbahn und andere Staatsbahnverwaltungen hat Talbot daher Drehgestelle der Bauart LHB 82 in Lizenz gebaut. Dass Talbot erstmals 1982 und dann ab 1986 für einzelne Privatwagen-Lieferungen (und damit in relativ geringer Stückzahl) eigene, aus der Bauar Talbot Typ R abgeleitete Parabel-Drehgestelle gebaut hat, dürfte daher ganz besondere, wohl nur unternehmensintern bekannte Gründe gehabt haben.

 
Talbot Typ R 86 - mit Parabelfedern Talbot Typ R - mit Trapezfedern
  Drehgestell Bauart Talbot Typ R 86
  mit Parabelfedern

   BASF Zagns 33 80 780 9 108-3
   Hameln, 1. Mai 2000, ID 157.25A

  Drehgestell Bauart Talbot Typ R
  mit Trapezfedern

   (EVA Zags 33 80 781 3 822-3, Hameln, 19. Februar 2001;
   ID 166.29 A) 

Gegenüber dem Talbot Typ R unterscheidet sich der Typ R 86 vor allem durch die Parabelfedern. Augenscheinlich scheinen die Seitenwangen gegenüber dem Typ R mit Trapezfedern unverändert. Die Federböcke sind beim Typ R 86 der niedrigeren Bauhöhe der Parabelfeder angepasst. Sie haben eine Breite von 80 mm.
 
Talbot Typ R 86, Federböcke   Drehgestell Bauart Talbot Typ R 86
  80 mm breiter mittlerer Federbock aus
  Blechzuschnitten, äußere Federböcke als 
  Pressblech-Bauteile
 

   BASF Zacens 33 80 793 2 848-4
   Hameln, 7. Mai 2001, ID 178.19A
 

Breite des mittleren Federbockes: Beim Typ R ist der mittlere Federbock grundsätzlich 50 mm breit und entspricht damit den Federn mit eingezogenen Federaugen. Für den Einbau von Federn mit geraden Enden wurden lediglich die Buchsen für die Schakenbolzen verbreitert. In dieser Form wurde der Typ R noch mindestens bis 1983 gebaut. Für ausländische Besteller wurde jedoch mindestens ab1982 Drehgestelle mit Doppelbremsklötzen, 80 mm breiten mittleren Federböcken gebaut, die jedoch noch mit Trapezfedern ausgerüstet waren. (vgl. Güterwagen-Drehgestelle: Talbot - Fotos 3: Talbot - Bauartunterschiede, Hydrogas AS Zagks 33 76 781 2 001-1, ex .. 74 781 2 076-? Kaminski, 1982; Drehgestell: Talbot, 1982, s. auch unten). Diese Drehgestelle stehen damit für den Übergang von TTR zu TTR 86. Seitens der DB bzw. Bundesbahnzentralamt (BZA) wurde das Talbot Typ R 86 erst 1993 zugelassen.

Talbot Typ R 82: Im Modul 984 03 wird diese Bauart mit der Bauartnummer 094 als Weiterentwicklung des Talbot Typ R "geeignet für 60 mm dicke (Einfach- Anm. d. Verf.) Bremsklotzsohlen" beschrieben. In meinen Aufzeichnungen findet sich jedoch nur ein Drehgestell mit der Bauartnummer 094, das 1977 von CFMF (mit festem Gleitstück und 50 mm breitem mittleren Federbock) gebaut wurde. Ebenso wie denkbar ist, dass dieses Drehgestell falsch beschildert wurde wäre es möglich, dass es sich dabei um einen späteren Umbau für breitere Bremsklotzsohlen handelt (der Wagen unter dem dieses Drehgestell lief, EVA 33 80 784 5 185-7, wurde 1998 von Astra neu gebaut).

 
Talbot Typ R 86 mit Wiegeventil   Drehgestell Bauart Talbot Typ R 86
  mit Wiegeventil
 

   Ermewa Zacns 33 80 792 9 841-4
   Hameln, 18. Februar 2002, ID 203.29
 

                                                                                                                                              (Top)
 
Talbot Typ R, Übergangsbauart   Talbot Typ R
  mit 80 mm breitem mittlerem Federbock 
  (Wiegeventil in Sonderbauform)

  Hydrogas AS Zagks 33 76 781 2 001-1, ex .. 74 781 2 076
  Kaminski, 1982; Drehgestell: Talbot, 1982
  Hameln, 12. Juli 2002, ID 224.18

Daten
 Parabelfeder-Drehgestell, Talbot    BA 095
  TTR 86
  Zeichnungsnummer   04.43 390
  Spurweite   1435 mm
  Achsstand   1800 mm
  Bauart der Radsätze   BA 02
  Bauart der Radsatzlager   BA 81
  größte zulässige Radsatzlast   22,5 t
  maximaler Laufkreis-Durchmesser   920 mm
  minimaler Laufkreis-Durchmesser   (858 mm)
  Querspiel der Radsätze   ± 23 mm 
  Längsspiel der Radsätze  
  Achsschenkelmittenabstand   2000 mm
  Oberkante der oberen Drehpfanne über SO    880 mm
  Ausführung der Gleitstücke   fest
  Gleitstück-Oberkante über SO  
  Gleitstück-Mittenabstand  
  Parabel-Tragfedern (zweistufig)   neg. vorgesprengt
    Augenabstand/gestreckte Länge   1200 mm
    Anzahl der Federblätter    4 + 1 Stück
    Federblattbreite   120 mm
  Bremsklötze   Bgu
  Höchstgeschwindigkeit   120 km/h
  Durchschnittsgewicht (incl. Radsätze, Bremse)   4800 kg 
  erstes Baujahr  1986

Quellen:
Deutsche Bahn, Geschäftsbereich Werke: Modul 984 03 Güterwagen und Container instandhalten - Drehgestelle - gültig ab 01.10.1995
M. Müller: Persönliche Mitteilung

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