Inhaltsverzeichnis - Pressblech, geschweißt - Hauptseite - Bauart "Deutz" (mit gerader Oberkante (Bauart "Deutz" - "Einheitsbauart" (mit höckriger Oberkante) - ČSD Bauart 26-2 bis 2.8 - ČSD Bauart 37-2 - Ungarn - nächstes Kapitel - Impressum
Achsstand 1,80 m (Zeichnung)
- Achsstand 2,0 m (Zeichnung, Fotos) - Kommentar,
Bauartunterschiede - Daten
a) Achsstand 1,80 m
Pressblech-Drehgestell
(Bauart "Deutz")
gerade Oberkante, 1,8 m Achsstand Bauart "977 b" (Zeichnung Fwg 505.04.15) Quelle: DV 939 F, Jan. 1967 |
Vermutlich wurde dieses Drehgestell
bei nur 220 Panzertransportwagen SSy der Baujahre 1941 und 1942 verwendet.
b) Achsstand 2,00 m
Pressblech-Drehgestell
(Bauart "Deutz")
gerade Oberkante, 2,0 m Achsstand Bauart "975.3" (Zeichnung Fwg 502.04.15) Quelle: DV 939 F, Jan. 1967 |
Pressblech-Drehgestell
(Bauart "Deutz")
gerader Obergut, 2,0 m Achsstand (entsprechend Bauart "975.3") Foto: Sammlung Hermann Heless |
Pressblech-Drehgestell
(Bauart "Deutz")
gerader Obergurt, 2.0 m Achsstand "Danmark Type 19" Kesselwagen der A/S
Dansk Shell
|
Kommentar
Spätestens im Jahr
1940 hat man sich im Werk Köln-Deutz der Vereinigten Westdeutschen
Waggonfabriken AG auf die künftige großserielle Fertigung von
Güterwagen eingerichtet. Vor diesem Hintergrund wurde dort ein neues,
fertigungstechnisch optimiertes Drehgestell konzipiert und 1940 unter zwei
SSla Wagen mit gutem Erfolg erprobt. Wesentliche Teile -Seitenwangen, Hauptquerträger
und Federböcke wurden dabei als Pressblech-Bauteile konzipiert, die
mit relativ kurzen Schweißnähten - und damit kostengünstig
- verbunden werden konnten.
Die Kanten der Seitenwangen sind nach innen weggekantet. Mit ihrem scheinbar kantenlosen, glatten Design wirken diese Drehgestelle wie nach Bauhaus-Grundsätzen gestaltet: einfach, klar und zeitlos modern. Es scheint tatsächlich so, also ob bei diesem Drehgestell Form und Funktion eine nach damaligem Kenntnisstand optimale Verbindung gefunden haben: die großen dreieckförmigen Ausschnitte für die Bremsschaulöcher, die sich in gewisser Weise später auch beim Minden Dortsfeld und beim Minden Siegen wiederfinden lassen, lassen sich auch auf den ersten Bildbelegen dieser Drehgestelle ausmachen.
Bedingt durch die Zeitumstände wurde - wie die folgenden Bilder belegen - bald nach weiteren Möglichkeiten der Vereinfachung (Verringerung des Materialbedarfs und des Fertigungsaufwandes) gesucht. Aus heutiger Sicht ist es dabei nur bedingt möglich, die Veränderungen dieser Drehgestelle zeitlich sicher zu datieren. Die nachstehende Bildfolge geht von der Überlegung aus, dass die Seitenwange in ihrer Grundform den Herstellungszustand zeigt. Die Verstärkungen im Bereich der Unterkante wurden nachträglich angebracht.
Unter Bezugnahme auf die
Entwicklung auf dem Lokomotiv-Sektor können diese Varianten als ÜK-Bauarten
klassifiziert werden.
Pressblech-Drehgestell
(Bauart "Deutz")
gerade Oberkante, 2,0 m Achsstand, entsprechend Bauart "975.3" kleine kreisrunde Bremsschaulöcher (durch Schatten hier nicht sichtbar) VTG 33 80 770
0 014-3.
|
Pressblech-Drehgestell
(Bauart "Deutz")
gerade Oberkante, 2,0 m Achsstand, entsprechend Bauart "975.3" kleine kreisrunde Bremsschaulöcher (wie oben) Foto: Harald Westermann, Sudweyhe 1997 |
Pressblech Drehgestell
(Bauart "Deutz")
gerade Oberkante, 2,0 m Achsstand, entsprechend Bauart "975.3" kleine kreisrunde Bremsschaulöcher kein Ausschnitt im Bereich des Hauptquerträgers SKW Karbid-Flaschen-Wagen
|
Bei den vorstehend abgebildeten
Drehgestellen sind die hochgezogenen Unterkanten der Seitenwangen zu den
Achsausschnitten hin ausgerundet.
Bei den beiden nachfolgenden
Drehgestellen sind die Unterkanten zu den Achsausschnitten zwar auch ausgerundet,
die Ausrundungen haben jedoch einen wesentlich kleineren Radius und wirken
fast kantig. Darüberhinaus liegen die kleinen kreisrunden Bremsschaulöcher
tiefer.
Pressblech Drehgestell
(Bauart "Deutz")
gerade Oberkante, 2,0 m Achsstand, entsprechend Bauart "975.3" beachte: Form der Unterkante, Lage der Bremsschaulöcher DB Dienstkesselwagen
80 80 972 3 057-3
|
Pressblech Drehgestell
(Bauart "Deutz")
gerade Oberkante, 2,0 m Achsstand, entsprechend Bauart "975.3" beachte: Form der Unterkante, Lage der Bremsschaulöcher Foto: Harald Westermann, Sudweyhe 1997 |
Nachstehend ist wieder ein
Drehgestell abgebildet, dessen Seitenwange der Ursprungsbauart entspricht.
Beachtenswert ist jedoch die seitliche Abstützung zwischen Drehgestell
und Wagen.
Pressblech-Drehgestell
(Bauart "Deutz")
gerade Oberkante, 2,0 m Achsstand, entsprechend Bauart "975.3 ?" Unterzug nachträglich eingeschweißt (VWW, 1941; Foto: Peter Driesch, Hamburg) |
Zwar ist hier im Hintergrund auch noch eine Art "Drehkranz" zu erkennen, offensichtlich aber stützt sich das Wagenuntergestell seitlich nicht über diesen Drehkranz, sondern über die im Vordergrund erkennbaren Gleitstücke gegenüber dem Drehgestell ab. Entsprechend der Form des Gleitstückes am Wagen dürfte auch das Drehgestell rechteckige Gleitstücke gehabt haben. (Im Gegensatz dazu haben durchdrehbare Drehgestelle der Form des Drehkranzes entsprechend bogenförmige Gleitstücke).
Leider ist nicht bekannt, zu welchem Fahrzeug dieses Drehgestell gehört. Ähnliche Gegebenheiten sind jedoch am Wannentender der 1942 gebauten Lokomotive 52 001 zu erkennen.
In diesem Zusammenhang muss
noch einmal auf den SSla zurückgekommen werden. Durch Fotos ist belegt,
dass auch bei der Kriegsbauart dieses Wagens (mit 16 Seitenrungen und der
Zeichnung nach ohne Drehkranz) Pressblech-Drehgestelle mit gerader Oberkante
verwendet wurden. Das deckt sich mit Angaben der DV 939 F, nach denen das
Drehgestell "975.2" für diese Wagen verwendbar gewesen sein soll.
Der Skizze und den weiteren Angaben nach soll dieses Drehgestell aber auch
für Wagen der Ursprungsbauart (mit Drehkranz) verwendbar gewesen sein.
Wenn Skizze und diese Angaben stimmen, muss man davon ausgehen, dass es
den SSla der Kriegsbauart in zwei Ausführungen (mit beziehungsweise
ohne Drehkranz) gegeben hat.
Pressblech-Drehgestell,
geschweißt,
mit gerader Oberkante ("Deutz") |
977 b | 975.3 | 975.2 | ex Tender |
Zeichnungsnummer (s. Anmerkung) | Fwg 505.04.15 | Fwg 502.04.15 | Fwg 501.04.1 | Fld 37.01 Bl.5/1 |
Achsstand | 1800 mm | 2000 mm | 2000 mm | 2000 mm |
maximaler Laufkreis-Durchmesser | 940 mm | 940 mm | 940 mm | 940 mm |
Achsschenkelmittenabstand | 1956 mm | 1956 mm | (1956 mm) | (1956 mm) |
Blatt-Tragfedern | ||||
Gestreckte Länge | 1000 mm | 1000 mm | 1000 mm | 1000 mm |
Anzahl der Federblätter | 10 | 10 | 10 | 10 |
Federblattquerschnitt | 90 x 13 mm | 90 x 13 mm | 90 x 13 mm | 90 x 13 mm |
Höhe der seitl. Gleitstücke über SO | 1020 mm | 960 mm | 960 mm | 928 mm |
erstes Baujahr | (1941) | (1940) | (1942) |
Anmerkung zu den Zeichnungsnummern
Fwg 501.04.1 und Fwg 502.04.15
Die Zeichnung Fwg 502.04.15
wurde am 31. 12. 1940 von VWW Köln unter dem Aktenzeichen 29009/04/6a
"bearbeitet", sie dürfte somit die Ursprungsbauart wiedergeben. Allerdings
ist diese Zeichnungsnummer nur in der DV 939 F aufgeführt. In den
entsprechenden Verzeichnissen der ÖBB und der DR ist in Bezug auf
diese Drehgestelle nur die Zeichnungsnummer Fwg 501.04.1 vorhanden. In
Unterlagen der DR findet sich dazu noch der Hinweis auf die Werkszeichnung
"Köln-Deutz 51387 b".