Güterwagen-Drehgestelle: Pressblech, geschweißt - ČSD, Bauart 26-2 bis 2.8 
Version 1.03.97.1, Stand (Inhalt): 30. August 2014

Inhaltsverzeichnis - Pressblech, geschweißt - HauptseiteBauart "Deutz" (mit gerader Oberkante) - Einheitsbauart (mit höckriger Oberkante) - ČSD, Bauart 26.2 bis 2.8ČSD, Bauart 37-2 - Ungarnnächstes Kapitel - Impressum

Bauart 26-2 - Bauart 26-2.4 - Bauart 26-2.5 - Bauart 26-2.6  - Bauart 26-2.7 - Bauart 26-2.8 - Bauart  26-2.8, Variante 9-867.0  - Daten

Vorbemerkung:
Ab 1949 begannen die tschechoslowakischen Staatsbahnen (ČSD) mit der Erneuerung und Modernisierung ihres Fahrzeugparks, zu der auch die Beschaffung vierachsiger Güterwagen gehörte. Dabei griff man auf das Reichsbahn Güterwagen-Drehgestell der "Einheitsbauart" zurück, dessen Bauteile während des Zweiten Weltkrieges auch   in einer besetzten tschechoslowakischen Waggonfarbrik (Ringhoffer) hergestellt wurden. 

Als Standard Drehgestell für Güterwagen wurde dieses Drehgestell mit verschiedenen technischen Änderungen bis in die frühen 1980er Jahre hinein gebaut. Dabei entstanden mehrere Unterbauarten und  Varianten, die sich augenscheinlich nur bedingt unterscheiden lassen.

1. Bauart 26-2


  Tschechoslowakisches Pressblech-Drehgestell, Bauart 26-2 (quadratischer Ausschnitt im Bereich des Hauptquerträgers)
  Foto links: ČSD 7.81 021 Sav 28.4, Aufnahme Hermann Heless, 1963 (mit Gleitachslager, Typ 45);
  Foto rechts: 
ČSD Savz 28.14 (gedeckter Sattelboden-Selbstentladewagen, mit Rollenlager, Typ 45 V), Baujahr ab 1954, Werkfoto TATRA/Studenka, Slg. Paul Scheller       


1.1 Bauart 26-2

  Tschechoslowakisches Pressblech-Drehgestell, Bauart 26-2 (quadratischer Ausschnitt im Bereich des Hauptquerträgers, Gleitachslager Typ 45)
  Beachte: Ausführung des Kopfquerträgers, Steghöhe 200 mm, Flansche nach innen gekehrt, und in die Seitenwangen eingepasst)
  Foto: "45 437 DHV Lužná " (ex "Paov"/Niederbordwagen, Baujahr ab 1953); Hermann Jahn, Lužná, 14. August 2014

Geschweißtes, blattgefedertes Kastendrehgestell mit Pressblech-Seitenwangen und Laschenfedernaufhängung.
Kastenrahmen, bestehend aus zwei Pressblech-Seitenwangen, zwei Kopfquerträgern und einem Hauptquerträger. Seitenwangen mit drei eingepressten Ausschnitten (ein quadratischer Ausschnitt im Bereich des Hauptquerträgers, zwei dreieckförmige im Bereich der Bremsschaulöcher). Federfangböcke aus jeweils einem dreieckförmigen Flachblech. Kopfquerträger aus Walzprofil (U 200 x 75 x 10 mm) mit nach innen gekehrten Flanschen. Schrägstreben zur Aufhängung des Bremsgestänges. Achsstand 2,00 m, Laufkreisdurchmesser 940 mm. 7-lagige Blattfeder mit eingezogenen Enden , an Laschen aufgehängt. Drehgestell nicht unter dem Wagenuntergestell durchdrehbar. Befestigung der Achshalterstege mit jeweils 4 Schrauben. Bremsklotzschuhe im Schwerpunkt aufgehängt.

Die ab 1949 gebauten Drehgestelle der Bauart 26-2 waren zunächst noch mit Gleitachslagern (Bauart 45) und entsprechenden Radsätzen (N 45) ausgerüstet, später kamen Rollenlager (Bauart 45 v) zum Einsatz. Die dazugehörigen Radsätze (N 45 v) hatten noch den - auf die kkStb zurückgehendenden - Achsschenkelmittenabstand von 1970 mm.


1.2 Bauartvariante 26-2.4

Anfang der 1950er Jahre wurde durch die UIC 
als Standardwert für den Achsschenkelmittenabstand das Maß 2000 mm festgelegt. Um langfristig die internationale Einsetzbarkeit ihrer Wagen zu gewährleisten, haben auch die ČSD diesen Wert übernommen und in diesem Zusammenhang neue Radsatzbauarten definiert, für die dreistellige Bauartkennziffern, jeweils mit einer "4" beginnend vergeben wurden. 

Die Verwendung entsprechender Rollenachslager (Bauart 59 V) und Radsätze erforderte Anpassungen an der Drehgestell-Bauart 26-2, die augenscheinlich nur bedingt wahrnehmbar sind. Da jedoch diese Unterschiede für die Werkstätten relevant waren, dürfte es zur zunächst internen Einführung der Bezeichnung 26-2.4 für diese Bauartvariante gekommen sein.

Verwendung Bauart 26-2, 26-2.4 (soweit bisher bekannt)
a) Schotterwagen Typ 26 (Sattelboden-Selbstentladewagen mit dosierbarer Entladung; tschechoslowakische Bezeichnung Usa, später Sa, UIC-Bezeichnung Facc)
b) Erz- oder Kohlewagen Typ 27/27.1 (Sattelboden-Selbstentladwagen mit schlagartiger Entladung; Wap/Fall; 1950)
c) Schienenwagen Typ 41 (Pao/Smmp; 1950)
d) Schotterwagen Typ 28.4 (Sattelboden-Selbstentladewagen mit dosierbarer Entladung; Sav/Facc; 1952)
e) Erz- oder Kohlewagen Typen 27.2, 27.3 (ohne/mit Bremserhaus, Sattelboden-Selbstentladwagen mit schlagartiger Entladung; Wa/Fall; 1953)
f) Niederbordwagen Typ 41.3 (Paov/Smm; 1953; Achsschenkelmittenabstand lt. Zeichnung 1970 mm)
g) Schüttgutwagen Typen 28.5, 28.13/28.14 (gedeckte Sattelboden-Selbstentladewagen mit dosierbarer, teils pneumatischer Entladung für gemahlen Kalkstein, Zement, Kaolin; ohne/mit Bremserhaus, Savz/"Ta..", 1954)
h) offener Güterwagen, Typen 240.1, 240.6 (mit /ohne Bremserhaus, Flachboden-Selbstentladewagen mit Bodenklappen, 67,5 cbm; Vsa/Eal; 1957)
i) 
Kesselwagen Typ 2-302.1 (480 hl; Rah/Zae; 1959)
j) Gedeckte Güterwagen Typ 421 (mit  Be- und Entladeeinrichtungen für den Getreidetransport, Serienausführung, Zsa/Hac(d)gs, 1959)
Teilweise wurden diese Wagen nach 1960 mit Drehgestellen der Bauart 26-2.5 noch weiter beschafft. In den 1960er Jahren ersetzte man die Drehgestelle der Bauart 26-2 (mit 1970 mm  Achsschenkenmittenabstand) durch Drehgestelle der Bauarten 26-2.6, 26-2.7 oder 26-2.8
k)  Gedeckte  Güterwagen F4f  der BDZ (Bulgarische Staatseisenbahn), ein Teil dieser Wagen hatte auch Drehgestelle der Bauart 26-2.5


2. Bauart 26-2.5


  Tschechoslowakisches Pressblech-Drehgestell, Bauart 26-2.5
  Foto unten: 
DR Zaekk 31 50 774 1 224-7, Aufnahme: Peter Driesch, Hamburg (Dok.Nr. 8224; Drehgestell: Dok.Nr. 0956);  
  Foto oben und Skizzen: 
Českolovenske Vagonky Tatra: Zweiachsiges Güterwagendrehgestell, Spurweite 1435 mm, Typenbezeichnung 26-2.5 (Prospektblatt), Slg. Milan Černohorský


Bauart 26-2.5

Ende der 1950er Jahre leitete Českolovenské Vagónky Tatra, Studénka, aus der Bauart 26-2 eine weitere Ausführung ab, die sich von den Vorgängerausführungen augenfällig durch die "glatten", im Bereich des Hauptquerträgers nicht ausgeschnittenen Seitenwangen unterscheiden.

In einem deutschsprachigen Prospektblatt beschreibt der Hersteller dieses Drehgestell: "Die Drehgestelle dieses Typs werden als einheitliche für die vierachsigen Güterwagen mit 16 t und 20 t Achsdruck benützt. Sie sind zweiachsig, in geschweißter Ganzmetallkonstruktion ausgeführt und mit Wälzlagern 59 V versehen. Einfache Abfederung geschieht mit vier Blatt-Tragfedern, die mittels Federlaschen in Lagern auf den Drehgestellwangen aufgehängt sind. Die Räder werden beiderseitig gebremst. ...
Die Seitenwangen sind aus 10 mm Blech als ein Ganzes gepresst. Die Kopfstücke und Streben bestehen aus gewalzten Profilen. Der Hauptquerträger ist aus Blech und Breitflachstahl durch Biegen hergestellt. ... Radsätze: Durchmesser 940 mm, ... Blatt-Tragfedern: für 16 t Achsdruck mit 6 Blättern 120 x 16 - 1200 mm, für 20 t Achsdruck mit 7 Blättern 120 x 16 - 1200 mm."

Geschweißtes, blattgefedertes Kastendrehgestell mit Pressblech-Seitenwangen und Laschenfedernaufhängung.
Kastenrahmen, bestehend aus zwei Pressblech-Seitenwangen, zwei Kopfquerträgern und einem Hauptquerträger. Seitenwangen mit zwei eingepressten Ausschitten (kein Ausschnitt im Bereich des Hauptquerträgers, zwei dr
eieckförmige Ausschnitte im Bereich der Bremsschaulöcher). Kopfquerträger aus Walzprofil (U 200 x 75 x 10 mm) mit nach innen gekehrten Flanschen. Federfangböcke aus jeweils einem dreieckförmigen Flachblech. Parallelstreben zur Aufhängung des Bremsgestänges. Achsstand 2,00 m, Laufkreisdurchmesser 940 mm. 6- bzw. 7-lagige Blattfeder (Achslast 16 t bzw. 20 t) mit eingezogenen Enden, an Laschen aufgehängt. Bogenförmige seitliche Gleistücke, Drehgestell nicht unter dem Wagen durchdrehbar. Bremsklotzschuhe im Schwerpunkt aufgehängt. Befestigung der Achshalterstege mit jeweils 4 Schrauben. (Unterstreichungen markieren Änderungen gegenüber Variante 26-2.4).

(Anmerkung: Es liegen auch Fotos (vgl. http://www.parostroj.net/katalog/nv/images/fotografie/Rah_302d.jpg) vor, die Drehgestelle mit den für die Bauart 26-2.5 typischen Seitenwangen mit zwei Ausschnitten, aber gegenüber den vorstehenden Beschreibungen abweichenden Details zeigen: Kopfquerträger mit nach außen gekehrten Flanschen, Schrägstreben zur Aufhängung des Bremsgestänges, Befestigung der Achshalterstege mit 2 Schrauben, 8-lagige Blattfedern. Darüberhinaus erscheint die Verwendung bogenförmiger Gleitstücke - wie in der vorstehenden Skizze dargestellt - bei einem nicht durchdrehbaren Drehgestell und Wagenuntergestellen ohne Drehkranz fragwürdig.)

Verwendung (soweit bisher bekannt)
a) ältere Wagenbaureihen, die nach 1960 weiterbeschaft wuren, z. B. Kesselwagen Typ 2-302.6 (480 hl; Rah/Zae; 1959 bis 1962, vgl. d))
b) Silowagen Typ 495 (für Zement, 52 cbm; Raj/Uacs; 1961)
c) offener Güterwagen, 2 Versuchswagen (mit Bremserbühne, Bodenklappen, öffnungsfähigem Dach/Klappdach, 75,0 cbm; Vsaz/"Ta", 1962)
d) DR Kesselwagen Dok.Nr. 8224 (480 hl, mit Heizeinrichtung, Uah/Zaekk; Wgf. Tatra/ČSSR, Zeichnungs-Nr. 2-302.3, 1960, Drehgestelle: DR Dok.Nr. 0956)


3. Bauart 26-2.8 (und Vorläufer 26-2.6, 26-2.7)
3.1 Bauartvariante 26-2.6

  Tschechoslowakisches Pressblech-Drehgestell, Bauart 26-2.6 (kreisförmigerAusschnitt im Bereich des Hauptquerträgers)
  Beachte: Ausführung des Kopfquerträgers, Steghöhe 180 mm, Flansche nach außen gekehrt, formschlüssig in die gepressten Flansche der Seitenwangen passend; einfache
  Federfangböcke aus Flachblech-Zuschnitten.)
  Foto: "80 54 CZ - ČD 8900 006 -9 Sps 207.1 (aus "Na" umgebauter Transportwagen für Schmalspurfahrzeuge), Studenka, F-Nr. 62680, 1961; Hermann Jahn, Lužná, 14. August 2014,
  (siehe auch: http://www.parostroj.net/katalog/nv/clanky/Nas_KPas/Sps_CD.jpg). In den Drehgestellen aufgeschweißte Bleche mit den eingeschlagenen Nummern "2515" und "2514"

1962 (nach vorstehenden Fotos vermutlich bereits 1961) wurden die Seitenwangen der Drehgestelle 26-2 noch einmal verändert und erhielten dabei einen eingepressten kreisförmigen Ausschnitt im Bereich des Hauptquerträgers.

Geschweißtes, blattgefedertes Kastendrehgestell mit Pressblech-Seitenwangen und Laschenfedernaufhängung.
Kastenrahmen, bestehend aus zwei Pressblech-Seitenwangen, zwei Kopfquerträgern und einem Hauptquerträger. Seitenwangen mit drei eingepressten Ausschnitten (ein
kreisrunder Ausschnitt im Bereich des Hauptquerträgers, zwei dreieckförmige Ausschnitte im Bereich der Bremsschaulöcher). 
Kopfquerträger aus Walzprofil (U 180 x 70 x 7 mm) mit nach außen gekehrten Flanschen. Federfangböcke aus jeweils einem dreieckförmigen Flachblech. Schrägstreben zur Aufhängung des Bremsgestänges. Achsstand 2,00 m,  Laufkreisdurchmesser 940 mm. 8-lagige Blattfeder mit eingezogenen Enden, an Laschen aufgehängt. Gerade (?) seitliche Gleistücke, Drehgestell nicht unter dem Wagen durchdrehbar. Bremsklotzschuhe im Schwerpunkt aufgehängt. Befestigung der Achshalterstege mit jeweils 2 Schrauben. (Unterstreichungen markieren Änderungen gegenüber Variante 26-2.5).


3.2 Bauartvariante 26-2.7

  Tschechoslowakisches Pressblech-Drehgestell, Bauart 26-2.7
  Foto: 21 54 
ČSD 595 8859-0 Vase (Offener Güterwagen mit Bodenklappen), Aufnahme: Fritz Willke, Slg. Stefan Carstens; Skizze: Güterwagen-Drehgestelle

Etwa ab 1964 entstand die Bauartvariante 26-2.7. Leider ist bislang nicht eindeutig belegt, wodurch sich diese Variante von der älteren Variante 26-2.6 unterscheidet.


Aus den mir bislang vorliegenden Unterlagen geht nicht eindeutig hervor, inwieweit sich die Variante 26-2.7  von der Bauart 26-2.6 Varianten unterscheidet.

Geschweißtes, blattgefedertes Kastendrehgestell mit Pressblech-Seitenwangen und Laschenfedernaufhängung.
Kastenrahmen, bestehend aus zwei Pressblech-Seitenwangen, zwei Kopfquerträgern und einem Hauptquerträger. Seitenwangen mit drei eingepressten Ausschnitten (ein
kreisrunder Ausschnitt im Bereich des Hauptquerträgers, zwei dreieckförmige Ausschnitte im Bereich der Bremsschaulöcher). 
Kopfquerträger aus Walzprofil (U 180 x 70 x 7 mm) mit nach außen gekehrten Flanschen. Federfangböcke aus prismenförmig aus einem L-Profil und einem Flachbleck zusammengesetzt. Zur Mitte hin gelegene Federböcke mit Verstärkungsrippen. Schrägstreben zur Aufhängung des Bremsgestänges. Achsstand 2,00 m,  Laufkreisdurchmesser 940 mm. 8-lagige Blattfeder mit eingezogenen Enden, an Laschen aufgehängt. Gerade seitliche Gleistücke, Drehgestell nicht unter dem Wagen durchdrehbar. Bremsklotzschuhe im Schwerpunkt aufgehängt. Befestigung der Achshalterstege mit jeweils 2 Schrauben. (Unterstreichungen markieren Änderungen gegenüber Variante 26-2.6).


3.3 Bauartvariante 26-2.8


  Tschechoslowakisches Pressblech-Drehgestell, Bauart 26-2.8
  Fotos links: 80 54 CZ - 
ČD 1200 0 27-7 Zaes 343.4 (600 hl Kesselwagen, aktuell als Wasserwagen im tschechischen Eisenbahnmuseum Lužná u Rakovníka genutzt),
  Aufnahmen: Hans-Jürgen Schoening, 22. Juni 2013 ; Skizze:
Slg. Milan Černohorský
  Fotos unten: Hermann Jahn, Lužná u Rakovníka, 13. August 2014

Geschweißtes, blattgefedertes Kastendrehgestell mit Pressblech-Seitenwangen und Laschenfedernaufhängung.
Kastenrahmen, bestehend aus zwei Pressblech-Seitenwangen, zwei Kopfquerträgern und einem Hauptquerträger. Seitenwangen mit drei eingepressten Ausschnitten (ein
kreisrunder Ausschnitt im Bereich des Hauptquerträgers, zwei dreieckförmige Ausschnitte im Bereich der Bremsschaulöcher). 
Kopfquerträger aus Walzprofil (U 180 x 70 x 7 mm) mit nach außen gekehrten Flanschen. Federfangböcke aus prismenförmig aus einem L-Profil und einem Flachbleck zusammengesetzt. Zur Mitte hin gelegene Federböcke mit Verstärkungsrippen. Schrägstreben zur Aufhängung des Bremsgestänges. Achsstand 2,00 m,  Laufkreisdurchmesser 920 mm8-lagige Blattfeder mit eingezogenen Enden, an Laschen aufgehängt. Gerade seitliche Gleistücke, Drehgestell nicht unter dem Wagen durchdrehbar. Bremsklotzschuhe im Schwerpunkt aufgehängt. Befestigung der Achshalterstege mit jeweils 2 Schrauben. (Unterstreichungen markieren Änderungen gegenüber Variante 26-2.7).


  Tschechoslowakisches Pressblech-Drehgestell, Bauart 26-2.8, Kennzeichnung "8"
  Fotos: Ausschnitte aus Aufnahmen von  Hans-Jürgen Schoening und Philipp Zipf; Skizze (Ausschnitt) Güterwagen-Drehgestelle

Zur Unterscheidung Bauartvarianten 26-2.7 und 26-2.8:
Die Rahmen der Bauartvarianten 26-2.7 und 26-2.8 sind augenscheinlich kaum voneinander zu unterscheiden. Um Verwechslungen auszuschließen, wurden die Rahmen der Bauartvariante 26-2.8 mit einer aus einer Schweißraupe gebildeten "8" gekennzeichnet. In der vorvorstehenden Skizze ist die Position dieser "8"  unterhalb des kreisförmigen Ausschnittes in der Seitenwange dargestellt. Auf Fotos ist diese Markierung meist nur schwer erkennbar und befindet sich dann nicht unter, sondern rechts neben dem kreisförmigen Ausschnitt.

In Anlehnung an das UIC Merkblatt 510 wurde 1968 der Drehgestellrahmen für den Verwendung von Radsätzen mit 920 mm Laufkeis-Durchmesser angepasst. Die dadurch entstandene Bauartvariante 26-2.8 war noch bis in die erste Hälfte der 1980er Jahre  das Standard Güterwagen-Drehgestell der ČSD.

Hintergrund: Bereits Ende der 1950er Jahre entsprachen die Bauart 26-2 nicht mehr dem internationalen technischen Standard. Parallel zur Variante 26-2.5 wurden Drehgestelle mit Schaken-Laufwerk (Bauart 131-2 mit Laufkreisdurchmesser 1000 mm, Bauart 133-2 mit 940 mm Laufkreisdurchmesser) entwickelt. Unter Bezug auf das UIC Merkblatt 510 und als Alternative zum neuen UIC Standard-Drehgestell Y 25 entstand bei ZŤS Martin die Bauart 134-2 (Radstand 1800 mm, Laufkreisdurchmesser 920 mm). Diese Drehgestelle hatten jedoch ein höheres Gewicht und waren in der Herstellung aufwändiger als die "26-2". Da die ČSD außerdem Bedenken gegenüber dem Y 25 hatte und dessen Herstellung von den traditionellen Zulieferunternehmen nicht gewährleistet werden konnte, erwirkten die ČSD bei der UIC Ausnahmegenehmigungen für das Drehgestell 26-2.8.


Im August 1999 verfügte das deutsche Eisenbahn-Bundesamt nach Unfällen mit lauftechnisch den "26-2.8" vergleichbaren Niesky-Drehgestellen, dass
Wagen mit zweiachsigen Drehgestellen und Laschenfedergehängen von DB Cargo nur noch übernommen werden, wenn die Drehgestelle nach ORE B 12/RP 50 umgebaut sind oder - sofern der Drehzapfenabstand 8,5 m oder mehr beträgt - die Drehgestelle Radsätze mit konischem Laufflächenprofil A haben und entsprechend gekennzeichnet sind.
Die Tschechischen Bahnen (
ČD) haben daraufhin Drehgestelle der Bauart 26-2.8 zur Variante 9-867.0 umgebaut.

  Tschechoslowakisches Pressblech-Drehgestell, Bauart 26-2.8 umgebaut, Version 9-867.0
  Foto:CD Kesselwagen 33 54 786 7 114-2 (P), Philipp Zipf, 7. Februar  2004; Skizze: 
Slg. Milan Černohorský

Verwendung
Die Drehgestelle der Bauarten 26-2.6 und 26-2.7 wurden ab 1962 für Neubauwagen verwendet.
Die Drehgestelle der Bauart 26-2.8 wurden von 1968 bis zu Beginn der 1980er Jahre als Standard-Drehgestelle für Neubauwagen verwendet.

Daten
Datenblatt Bauarten 26-2/26-2.4/26-2.5/26-2.6
Datenblatt Bauart 26-2.6/26-2.7/26-2.8

Quellen
Milan Černohorský (http://www.parostroj.net/) danke ich bestens für die Informationen und das zur Verfügung gestellte Material. Weitere Informationen zu diesen und anderen ČSD/ČD Güterwagen-Drehgestellen finden sich auf der Drehgestellseite von Milan Černohorský: http://www.parostroj.net/katalog/nv/clanky/Podvozky/podvozky.php3  Der Versuch einer Übersetzung des tschechischen Textes findet sich auf der Seite: Güterwagen-Drehgestelle: CSD/CD. 
Eine weitere wichtige Quelle, die von mir intensiv genutzt wurde, sind die verschiedenen Ausgaben der Č
SD Güterwagen-Kataloge, die Milan Černohorský auf www.parostroj.net (http://www.parostroj.net/katalog/nv/katalog.php3) zur Verfügung stellt.

DB Cargo AG, Grundsätze Güterwagentechnik, Minden: Einsatz von Güterwagen mit 2-achsigen Drehgestellen, die mit Laschenfedergehängen ausgestattet sind. (Rundschreiben an alle RIV Bahnen, Aktenzeichen CTG 3 Fr Fwgiu 97, vom 2. August 1999, Slg. Milan Černohorský)
Kouba,František: Nové Nákladní Vozy ČSD, Období 1965 - 1970, Praha 1971. (Slg. Paul Scheller)
Kouba, František; Zedník, Ludĕk: Nákladní Vozy ČSD, Nadas, Praha 1989. (Slg. Paul Scheller)
Zahradník, František; Calda, Miloš;  Kouba, František: Řady Nákladních Vozů ČSD, Praha 1965. (Slg. Paul Scheller)



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