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Die Seitenbezeichnung "Prototypen" ist problematisch. Nicht nur, weil es hier nicht darum gehen kann, alle Drehgestell-Prototypen zu erfassen. Teilweise finden sich Abbildungen von Prototypen in anderen Kapiteln, teilweise wurden in diesem Kapitel Prototypen (z. B. LHB 64/Clouth) eigene Seiten gewidmet.

Hier sollen solche Drehgestell-Prototypen aufgeführt werden, die ich auch nur aus der Literatur kenne und zu denen ich keine weiteren Informationen beisteuern kann.
 

1. LHW Güterwagen-Drehgestell mit Blattfederlenker (Entwurf um 1940)

LHW Güterwagen-Drehgestell mit Blattfederlenker   Quelle:    Steiger Verlag (Hrsg.): Eisenbahnwagen in Originaldokumenten: eine internationale Übersicht aus   "Organ für Fortschritte des Eisenbahnwesens in technischer Beziehung" Teil 3: 1910 - 1943,    Tafelband. Moers, 1986/87, Tafel 54, Bild 15)

Anlässlich der Neukonstruktion von Eilzugwagen für die Deutsche Reichsbahn in den Jahren 1938 bis 1940 wurde von den Linke-Hofmann-Werken eine Reihe neuer Drehgestell-Konstruktionen entwickelt, bei denen die Forderungen des Leichtbaus und der Wirtschaftlichkeit weitestgehend berücksichtigt wurden. Nach diesen "Konstruktions-Grundsätzen wurde von den Linke-Hofmann-Werken auch der Entwurf für ein Güterwagendrehgestell mit bekanntem Federlenker ... aufgestellt. Die Führung der Radsätze in Längs- und Querrichtung erfolgt durch zwei Blattfedern an jeder Drehgestellseite; diese Blattfedern sind fest mit dem Drehpfannenträger (Drehgestellhauptquerträger) verbunden. Die als Konsolen ausgebildetzen Drehgestellwangen dienen nur zur Sicherheit, indem sie bei Federbruch als Federfangbock wirken oder bei Bruch des untersten Federblattes die Führung der Achsbuchse (des Achslagers, Anm. d. Red.) durch Gleitbacken übernehmen. Als Bremse ist eine einfache Innenklotzbremse vorgesehen. Das DRehgestell zeichnet sich durch einfachen Aufbau und - mit Ausnahme der Federbolzen - keine dem Verschleiß unterliegenden Teile aus. (Dipl.-Ing. v. Waldstätten, Chefkonstrukteur der Linke-Hofmann-Werke AG, Breslau: Neue Drehgestellkonstruktionen. in: Steiger Verlag (Hrsg.): Eisenbahnwagen in Originaldokumenten: eine internationale Übersicht aus "Organ für Fortschritte des Eisenbahnwesens in technischer Beziehung" Teil 3: 1910 - 1943, Text- und Tafelband. Moers, 1986/87, S. 348 - 352, Tafel 54, Bild 15)

2. Wegmann-Schnellfahr-Drehgestell
- eingesetzt unter Container-Tragwagen Prototyp Sgss 713, Baujahr 1970, ausgemustert 1989
- Wiege über Schraubenfeder abgestützt, feste seitliche Gleitstücke, Höchstgeschwindigkeit 140 km/h
- Literatur: Wolff, Gerd: EK-Güterwagen-Lexikon DB: Kombinierter Ladungsverkehr. Teil 2: Containerverkehr,
                Container und Tragwagen. Freiburg 1998. S. 90 - 92

3. SEAG-Schnellfahr-Drehgestell
- eingesetzt unter Container-Tragwagen-Einheit Saggss 714 (Prototyp), Baujahr ?, ausgemustert 1988
- stoßgedämpfte Wiege, Höchstgeschwindigkeit 140 km/h
- Literatur: Wolff, Gerd: EK-Güterwagen-Lexikon DB: Kombinierter Ladungsverkehr. Teil 2: Containerverkehr,
                Container und Tragwagen. Freiburg 1998. S. 93 - 95

4. WU-Doppelachslaufwerk
- eingesetzt unter Container-Tragwagen Prototyp Sgjs 698, Baujahr 1979, ausgemustert 1989
- vgl. Abschnitt über WU-Laufwerke auf der Seite Niederflurwagen für den Huckepackverkehr
- H-Rahmen, Radsatzlager festeingespannt; Verbindung zwischen Laufwerk und Wagenuntergestell über
  senkrecht angeordnete Einfachschaken und Parabelfedern
- Literatur: Wolff, Gerd: EK-Güterwagen-Lexikon DB: Kombinierter Ladungsverkehr. Teil 2: Containerverkehr,
                Container und Tragwagen. Freiburg 1998. S. 103 - 105

Sollten ein Leser dieser Seiten weitere Drehgestell-Prototypen kennen oder weitere Informationen, Bilder, Daten etc. zu den hier genannten Drehgestellen besitzen, würde ich mich freuen, würde ich mich über eine Kontaktaufnahme mit mir ("Forum" oder über die E-Mail-Adresse auf der Kontakt-Seite) freuen.