Güterwagen-Drehgestelle: Vorläufer - Bogenfedern (Leipzig-Dresdner Eisenbahn, 1843) 

Version 1.01.97.1, Stand: 31. Januar 2017

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Vorläufer Hauptseite - Bogenfedern (Leipzig-Dresdner Eisenbahn, 1843) - Belgien, 1844 - Württemberg ( Güterwagen), 1845


Vorbemerkung:
Grundlage dieser Darstellung ist das 1989 von Fritz Borchert herausgegebene Buch [1] über die Leipzig-Dresdner Eisenbahn (LDE) und das darin enthaltene, von Rolf Bayer verfasste Kapitel über die Wagen und die Wagenbauanstalt der Leipzig-Dresdner Eisenbahn. Bayer zitiert darin - unter Verweis auf das Museum für Geschichte der Stadt Leipzig - drei, im Jahr 1843 erschienene Berichte über die Wagenbauanstalt.
Diese "Berichte" mit Skizzen der Seitenansichten der Wagen können als eine Art "Katalog" verstanden werden, mit dem andere Bahnen als Kunden angesprochen werden sollten. Unter anderen sind in diesen Berichten auch drei Skizzen von achträdrigen Wagen (Personenwagen III. Classe, kombinierter Post- und Gepäckwagen, kombinierter Personenwagen I., II. und III. Classe) enthalten, die mit Bogenfedern-Drehgestellen ausgestattet sind.
Möglicherweise handelt es sich dabei lediglich um Entwürfe, bislang ist nicht belegt, dass Wagen mit solchen Drehgestellen tatsächlich gebaut worden sind.


Bogenfeder-Drehgestell der Wagenbauanstalt der Leipzig-Dresdner Eisenbahn. Quelle: [1, Seite 135, Abb. 183, Ausschnitt]

Aus der Skizze lassen sich leider nur wenige Hinweise zur Ausführung des Drehgestellrahmens entnehmen. Offensichtlich handelt es sich um einen Außenrahmen, die Ausführung der Federböcke spricht für eine beiderseitige Blecharmierung der seitlichen Langträger. Wie auch bei den Bogenfeder-Laufwerken für zweiachsige Wagen gibt es keine Achshalter.

Bogenfeder-Laufwerke wurden ihrer weichen Federung wegen wohl ausschließlich bei Personenwagen angewendet. Da um 1950 achshalterlose Drehgestelle auch für Güterwagen neu entwickelt wurden (z. B. das schweizerische SWS 46), wird hier in Kurzform näher auf die Bogenfedern eingegangen werden. Eine ausführliche Darstellung zu den Adams- oder Bogenfedern findet sich in Heusinger [2, S. 162 und 3, Tafel VII, Fig. 8. und 9.]


Bogenfeder-Laufwerk eines Wagens der Sächsisch-Schlesischen Staatsbahn; Quelle: [3, Tafel 7]

Die namengebenden Bogenfedern sind in der vorstehenden Abbildung mit (a) gekennzeichnet, (m) sind Bandeisen, die bei einem Federbruch das Herunterfallen von Teilen der Feder verhindern sollen, (n) sind zusätzliche Federblätter, die versuchsweise bei diesem Wagen der Sächs.-Schles. Staatsbahn eingefügt wurden.
Außer durch die Bogenfedern mit den Bügeln 'b' und 'd' wird die Achse durch mehrere kettenartig verbunden Glieder (Ösen 'c' und 'f', Schaken 'g' und 'k') geführt, die alle an den Federböcken 'h' aufgehängt sind. Über die Hilfsfeder 'l' stützt sich
das Wagenuntergestell bei zu hoher Belastung direkt auf Laufwerk ab.

Quellen:
[1] Borchert, Fritz (Hrsg.): Die Leipzig-Dresdner Eisenbahn. Anfänge und Gegenwart einer 150jährigen. Berlin 1989
[2] Heusinger von Waldegg, Edmund: Handbuch für specielle Eisenbahn-Technik. Zweiter Band. Der Eisenbahnwagenbau in seinem ganzen Umfange. (Textband). Leipzig 1870 *
[3] Heusinger von Waldegg, Edmund: Atlas zu dem Handbuch für specielle Eisenbahn-Technik. Zweiter Band. Der Eisenbahnwagenbau. XLVII Tafeln. Leipzig 1870 *

*) auch online verfügbar: BSB München, https://opacplus.bsb-muenchen.de/metaopac

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