Güterwagen-Drehgestelle: Aluminium - SEAG 3-54 Alu

Version: 1.01.87.1, Stand: 31. Juli 2010

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Die SEAG entwickelte 1954 für die Vereinigten Aluminium Werke neue sechsachsigen Tonerde-Transportwagen in Aluminium-Bauweise. Derartige Wagen mit Aluminium-Aufbauten wurden bereits 1928/29 in genieteter Ausführung, 1936 in geschweißter Ausführung geliefert. Im Gegensatz zu diesen Wagen wurden bei den 1955 von SEAG gelieferten Wagen auch die Drehgestelle als genietete Aluminium-Konstruktionen ausgeführt. Mindestens ein Wagen stand bis in die zweite Hälfte der 1970er Jahre im Schwandorfer Nabwerk im Einsatz (letzte Revision: 404, Juni 1975) und wurde anschließend als Werkswagen genutzt. Im Jahr 2003 wurden die Aufbauten entfernt, seither wird er als Flachwagen für werksinterne Transporte genutzt.
 
 
  Dreiachsiges Aluminium-Drehgestell, Bauart SEAG 3-54, Seitenansicht (Fotomontage aus drei Einzelbildern)
  Ausgleichshebel zwischen 1. und 2. Achse von links

  SEAG 1955; Fotos: Schwandorf, 28. Juni 2010

Lauftechnisch leiten sich diese Drehgestelle von den zweiachsigen Minden Dorstfeld- bzw. Drehgestellen der Bauart SEAG 54 ab (kardanische Aufhängung des Drehgestellrahmens mittels Langschaken).
Alle Bauteile des Rahmens (Seitenwangen-Stehbleche, Federbockhalter-Blech, Kopfstücke, Querträger) bestehen aus Aluminiumblechen, die direkt oder mittels Aluminium-Winkelprofilen miteinander vernietet sind. Auch der Auslgeichshebel (zur Wagenmitte hin angeordnet) ist aus Aluminium gefertigt.
Federn, Langschaken, Federbolzen, Wendeschakensteine, Gleitbacken und Achshalterstege bestehen aus Stahl.
 
  Dreiachsiges Aluminium-Drehgestell, Bauart SEAG 3-54, Detailansichten
  von links: äußerer Federbock, Kopfstück: innerer Festpunkt-Federbock; Ausgleichshebel mit Aluminium-

  Schakenbolzen

  SEAG 1955; Fotos: Schwandorf, 28. Juni 2010

Deutlich erkennbar ist die korrosionsbedingte Verfärbung der Stahlbauteile. Demgegenüber weisen die Aluminium-Bauteile auch an den Kontaktstellen zu den Stahlbauteilen augenscheinlich zwar Verschmutzungen (Anhaftungen von Ladegut, Staub) aber so gut wie keine Korrosionserscheinungen auf.

Die Funktion der hier als "Federbockhalter-Bleche" bezeichneten Bauteile erschloss sich bei der Besichtigung dieses Fahrzeuges nicht eindeutig (ebenso wie eine ganze Reihe weiterer Konstruktionsmerkmale). Die Festpunkt-Federböcke entsprechen in ihrer Konstruktion den Federböcken der Langschaken-Drehgestelle der zweiachsigen Bauart SEAG 54, die grundsätzlich kein zweites Halterblech benötigt.

Daten
  Aluminium-/Langschaken-Drehgestell   SEAG 3-54
  Zeichnungsnummer   
  Achsstand   2 x 1500 mm
  maximaler Laufkreis-Durchmesser   1000 mm
  Querspiel der Achsen  
  Längsspiel der Achsen  
  Achsschenkelmittenabstand   2000 mm
  Gleitstück-Oberkante über SO   
  Oberkante der oberen Drehpfanne über SO (hauteur centre crapaudine)   
  Blatt-Tragfedern  
    Gestreckte Länge   1200 mm
    Anzahl der Federblätter    8 Stück
    Federblattquerschnitt  120 x 16 mm**
  Durchschnittsgewicht (incl. Radsätze, Bremse)  
  erstes Baujahr  1955

* Die genannte Zeichnung stellt eine Zusammenstellung dar, bei der die Kopfstücke ungeteilt ausgeführt sind. Sie gilt dementsprechend nicht für die hier mit Fotos gezeigten Drehgestelle.
** Maßangaben nach eigenen Messungen

Quellen:
Aluminium Zentrale: Sechsachsiger Tonerdewagen von VAW. (= DOCUMENTATION DES CENTRE INTERNATIONAL DE DÈVELOPEMENT DE L' ALUMINIUM, Deutschland  43 - 12), März 1960 (VMN, Slg. Geil)
Tittelbach, F.: Leichtmetall im Güterwagenbau. (in: Aluminium, Fachzeitschrift der deutschen Aluminium-Industrie. 34. Jahrgang <1958>, Heft 10, Seite 576 - 580)

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